Teil 1

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George's Sicht

Fünf Uhr morgens am 23. Januar 2037, und George war schon wach und rollte sich langsam aus dem Bett. Seine Augen waren halb offen, als seine bloßen Füße den Boden berührten. So früh aufzustehen, fiel ihm im Winter noch schwerer, wenn die Kälte ihn wieder unter die Decke zu schieben drohte. Der Winter in Colorado hat es in sich pflegte sein lieber verstorbener Vater immer zu sagen, und George war nicht der Typ, der seinem lieben verstorbenen Vater widersprechen würde. Und so saß er auf der Bettkante und zitterte nicht einmal, und nach einer Minute zwang er sich, die Augen weit zu öffnen, erhob sich und zog sich an. Er ging nach unten, setzte Kaffeewasser auf und ging ins Krankenhaus zur Arbeit. Jeden Morgen, außer sonntags, begann seine Schicht um sechs Uhr. So war es schon immer und so sollte es auch bleiben. Um sieben Uhr morgens war die Innenstadt von Colorado hellwach. Als George aus dem Fenster des Gebäudes sah, bemerkte er die überfüllten Straßen und die Menschenmassen auf den Bürgersteigen. Doch viel Verkehr hieß auch, dass es viele Unfälle gab und George viel zu tun hatte. Es kamen Motorradfahrer, die sich beim Überholen überschätzt hatten, Autofahrer, die im Verkehr nicht aufgepasst hatten, oder Fußgänger, die angefahren wurden.

Der Morgen ging in den Vormittag über, und der Vormittag bekam Flügel und wurde zu einem irrsinnig heißen Nachmittag. Wenn George nicht gerade jemanden verarzten musste, stand er mit einer Tasse Kaffee am Fenster und beobachtete die Autos auf den Straßen und die Leute, die vorbeigingen. Alle schienen etwas zu tun und ein Ziel zu haben.

Doch heute gab es auch für George ein Ziel. Etwas Besonderes. Einen Patienten, der nicht war wie alle anderen.



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