Die Türen des Aufzuges schlossen sich gerade noch rechtzeitig, bevor Blondie mir irgendwelche Beleidigungen an den Kopf werfen konnte, die im Fernsehn hätten zensiert werden müssen. Ich hatte keine Zeit mich richtig von dem Schock zu erholen, da öffneten sich die Türen erneut und ein vor Zorn erröteter Mr. Habour stand vor mir.
Ich kannte Mr. Habour bislang nur von Bildern und konnte mich nur via Telefon mit ihm unterhalten. Wie er nun also vor mir stand, fast einen Kopf kleiner als ich, mit Halbgaltze und einem buschigem Schnurrbart über den dünnen Lippen und das pfannkuchenähnliche Gesicht rot wie eine Tomate, konnte ich mir nur sehr schwer ein Lachen verkneifen. Er sah aus wie ein Kobold auf Kokain. Sein Schnurrbart hüpfte im Takt seiner Worte auf und ab. "Sie sind ganze 15 Minuten zu spät. Wie soll ich mich darauf verlassen, dass sie mein Plattenlabel nicht ins Verderben stürzen, wenn sie noch nicht einmal pünktlich sein können?!" Man sah ihm deutlich an, dass er seine Wut nur schwer zurückhalten konnte. Ich verdrehte unbemerkt die Augen. Auf noch eine Standpauke hatte ich heute keine Lust. Ich stemmte die Arme in die Seite. "In gewisser Weise kann ich ihren Zorn nachvollziehen, aber zu meiner Verteidigung; ich musste eine Bedienung als fett bezeichnen, durfte mit einem Blondschopf diskutieren, bin 20 Pfund ärmer und musste mich als Pflanze tarnen! Da sollte man wohl meinen, sie könnten ein winziges, ein winzig kleines, Bisschen nachsehend sein."
Mr.Habour musterte mich von oben bis unten. Schnell strich ich mir meine blonden Haare glatt. Er seufzte und rieb sich über die kahle Stelle auf seinem Kopf. "Pünktlichkeit hat hier höchste Priorität", begann er, "Aber du hast Temperament und kannst Leute mit unterhaltsamen Geschichten ablenken und sie verwirren, was ebenfalls ein sehr wichtiger Faktor im Management ist. Also, in der Hoffnung, dass ich diese Entscheidung nicht bereuen werde, Willkommen bei Syco Music."
Ich konnte mir einen Freudenschrei einfach nicht verkneifen. Ich hatte das Gefühl, das Schicksal könnte wirklich mal auf meiner Seite liegen. "Oh Gott! Danke, Danke, Danke! Ich würde sie am liebsten abknutschen!" Ich behielt lieber für mich, dass der Grund, weshalb ich es nicht tat, die Krümel in seinem Schnurrbart waren. "Äh. Danke, aber ich kann verzichten. Aber ich hätte da eine andere Aufgabe für dich... Wir haben heute ein paar exklusive Gäste. Deine Aufgabe ist es einfach nur, ihnen als persönliche Assistentin zur Seite zu stehen. Das schaffst du doch, oder?"
Natürlich schaffe ich das. Obwohl... Vielleicht sollten sie doch lieber das Gebäude sprengen. Da geht wahrscheinlich weniger kaputt... "Ja, klar!"
Mr. Harbour grinste mich zufrieden an, als eine merklich belustigte Stimme aus den Lautsprechern dröhnte. "Achtung, Achtung! Die Pflanze aus der Lobby hat sich bewegt!" Die Stimme begann zu lachen und noch ein paar andere stimmten ein. Mir stieg die Röte in die Wangen. Zum einen, wegen der Peinlichkeit, zum anderen aber auch wegen der Wut. Und ich werde als hohl bezeichnet?! Pflanzen können zwar wachsen, aber bestimmt können sie nicht die persönliche Assistentin vom Boss eines der größten Plattenlabels Englands werden! Wenn ich diese Trottel das nächste mal sehe, kläre ich die erst mal zu dem Thema "Die Pflanze: Zu was sie in der Lage ist, und zu was NICHT!" auf. Wow, das hört sich doch nach einem richtig guten Verkaufsschlager an...
Mr. Habour seufzte. "Und das wären deine Chefs für heute."
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Ich hatte das Gefühl, in meinen Mund nisten sich gleich Bienen ein, soweit stand er offen. Will mich heute eigentlich jeder verarschen? Soll ich jetzt auch noch für Blondie einen Kaffee kochen? Kann das nicht die Pflanze machen? Anscheinend kann die sich ja bewegen, also kann sie bestimmt auch Kaffee kochen. Vielleicht ist sie sogar intelligent genug, den Kaffee nicht auf das Tommy Hilfiger Shirt eines Popstars zu schütten... Dann wären Pflanzen ja theoretisch auch in der Lage, Panzer zu fahren und Waffen zu benutzen! Sie könnten also einfach so die Weltherrschaft an sich reißen! Oh Gott, ich sollte dringend aufhören zu denken!
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Looking for my prince... But only finding 5 idiots (1D FF)
Fanfic'Mist!! Schnell nahm ich meinen Kaffee in die Hand, der mir gerade vor die Nase gestellt wurde und wollte mich auf dem Absatz umdrehen, um aus dem Café zu stürmen. Großer Fehler. Denn schon knallte ich mit jemanden zusammen und natürlich musste sich...