Denken

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Ich realisierte nach und nach was los war. Ich sagte immer wieder zu mir:
'Josie, es ist ganz bestimmt dein Vater gewesen, er war es.'
Innerlich versuche ich aber immer wieder mich selber davon zu überzeugen, dass der Lasterfahrer nicht mein Vater war.
Ich dachte wirklich sehr lange nach und ließ mich selber nicht davon überzeugen, dass es nicht mein Vater gewesen war. Dies glaubte ich mir zwar nicht, aber innerlich hatte ich irgendwie das Gefühl, dass er es wirklich nicht war. Leider konnte ich meinem Inneren nicht entnehmen, warum es dies dachte.
Meine Gedanken wiedersprachen sich gegenseitig. Das war ein äußerst komisches Gefühl.
Nach 2 Wochen und ewigem Denken wurde mir das ganze langsam echt zu viel. Ich versuchte krampfhaft meine Gedanken zu verscheuchen, dennoch gelang es mir nicht wirklich. Und ihr müsst wissen, ich habe sogar versucht durch Lernen auf andere Gedanken zu kommen, aber nichts half.

~2 Wochen später

Ich habe es immer noch nicht geschafft, meine Gedanken loszuwerden. Mittlerweile sind sie für mich wie ein Feind geworden. Ich kämpfe wortwörtlich gegen sie, doch egal was ich mache, alles was am Abend bleibt ist der Gedanke, dass es nicht mein Vater gewesen sein kann. Und am nächsten Morgen fängt der Kampf der Gedanken wieder neu an.

Aber an diesem Morgen war alles anders...
Ich hatte natürlich genau heute verschlafen, an dem Tag, an dem wir eine Mathearbeit schrieben. Allerdings hatte ich nicht gerade das Beste Gefühl, denn ich konnte mich zu diesem Zeitpunkt nur auf andere Gedanken konzentrieren. Na ja... Da ich so spät war verpasste ich dummerweise das Taxi, was mich zur Schule bringen sollte, mit dem Bus konnte ich ja nicht mehr fahren.
Meine Mutter war schon zur Arbeit gefahren, die hatte natürlich an diesem Tag eine Frühschicht. Also blieb mit nichts anderes über als mich schnell auf den Weg zu machen und Wohl oder Übel mit dem Rollstuhl zur Schule zu fahren. Also machte ich mich auf den Weg. Ich hängte mit Mühe meinen Rucksack an die Rückseite meines Rollstuhls, wie auch immer ich das hinbekommen habe. Als ich über die Straße fuhr war ich total in Gedanken. Natürlich dachte ich wieder nur über das nach, über das ich seit 4 Wochen nachdachte. Ich war so in Gedanken, dass ich nicht einmal merkte wie die nette Dame von nebenan mich grüßte, bis sie mich anstieß. Aber irgendwie merkte Ich nach einer Zeit, dass ich mich beobachtet fühlte. Ich schaute mich so weit es möglich war um, doch sah nichts.
Nach einer gefühlten Ewigkeit und schlappen Armen kam ich endlich... 30 Minuten zu spät... an der Schule an.
Ich fuhr schnell zum Klassenraum, bis mir auffiel, dass wir ja heute Raumwechsel hatten. Ich machte mich so schnell wie möglich auf den Weg zum Vertretungsplan, aber natürlich, er war aus! Ich überlegte und wollte einfach mal zu dem Raum mit der Glastür fahren und hereinlunken, vielleicht hatte ich ja Glück und meine Klasse war in genau diesem Raum. Ich raste los. Auf halber Strecke sah ich eine Gestalt vor mir. Bevor ich bremsen könnte fuhr ich sie mit meinem Rollstuhl an.
Ich schaute auf den Boden, auf dem ich sah wie sich ausgerechnet die fast strengste Lehrerin der Schule gerade wieder aufrichtete. Die schaute mich mit dem 'Strenger-Lehrerblick' an und sagte zwei Wörter: Direktor - Morgen.
Na Toll!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 05, 2016 ⏰

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