Endlich war der Unterricht vorbei.
Warum, verdammt nochmal, hab ich mich entschieden zu studieren? Ich hätte ein Jahr Pause machen sollen; genau wie meine Freunde.
Die jetzt wahrscheinlich irgendwo in Miami am Strand lagen oder in New York ihr Geld verschleuderten.
Au-pair in London, Auslandsjahr in Paris oder Moskau. Ich hätte so viel erleben können, von der Welt sehen.
Aber nein, ich hänge hier fest; wohne in einer schmuddeligen Wohnung in dieser bescheuerten Stadt, büffel jedes freie Wochenende für Prüfungen und hoffe nicht durchzufallen.Frustriert durchsuchte ich meine Tasche nach meinen Autoschlüsseln, konnte sie jedoch nicht finden. War das denn überhaupt möglich? Den ganzen Tag über schon schien das Pech an mir zu haften wie der kindische Sticker an meinem Auto, den ich nie abbekam.
Vielleicht hatte ich ihn in der Cafeteria vergessen..
Eilig ging ich zurück zu meinem Tisch, schob die Stühle hin und her, aber mein Schlüsselbund blieb verschwunden.
Stirn runzelnd ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und dachte angestrengt nach.
Die Cafeteria würde in einer Stunde schließen, nachdem geputzt worden war. Aber die Schlüssel waren nicht da. In der Bibliothek war ich nicht.
Der Vorlesesaal im Nordflügel? Möglich.
Ich sah auf meine Armbanduhr. Geschlossen. Natürlich. Die letzte Vorlesung lag über drei Stunden zurück...
Stöhnend massierte ich meine Schläfen. Das konnte doch einfach nicht wahr sein!
Ich hatte mir extra Tiefkühlpizza gekauft. Und zwar die teure mit dem besonders dicken Boden und wirklich viel Soße. Wenn ich den ganzen Weg zu Fuß gehen müsste, dann wäre ich viel zu spät Zuhause und der Strom wäre aus...in welcher Wohnung wird der Strom eigentlich um 21 Uhr ausgestellt?
Wahrscheinlich rechtfertigte das die geringe Miete...Während ich mich doch noch aufraffte und den Weg zum Nordflügel zurückging, um zu sehen, ob der Schlüsselbund eventuell vor dem Saal lag, fiel mir ein, dass ich auch nicht in meine Wohnung konnte. Die Wohnungsschlüssel lagen in meinem Auto.
Genervt lief ich über den gesamten Campus; allerdings ohne Erfolg. Und alle, die ich fragte, hatten meinen Schlüssel nicht gesehen.Wo konnten meine Schlüssel bloß sein? Ich hatte alles abgesucht.
Mich an meine letzte Hoffnung klammernd, ging ich die Hortensienbüsche am Rand des Campus' entlang, kickte lustlos Steine umher und lugte wahllos zwischen Ästen.
Als es jedoch plötzlich laut knackte, fuhr ich erschrocken zusammen. Was war das?
Nervös sah ich umher, schalt mich aber kurz darauf für meine Nervosität. Das war bestimmt nur ein Kaninchen oder so. Ich hatte wirklich zu viele Filme in letzter Zeit gesehen.Kopf schütteln robbte ich auf meinen Knien über die Erde und schob Zweige auseinander. Wenn meine Schlüssel nicht hier waren, wusste ich auch nicht mehr weiter.
Als es erneut knackte, dieses Mal jedoch viel näher, wandte ich meinen Kopf in die Richtung aus der es zu kommen schien, konnte allerdings nichts sehen.
'Hallo?', fragte ich in die Büsche hinein. Keine Antwort.Natürlich nicht. Kaninchen konnten ja auch nicht sprechen. Ich richtete mich wieder auf und klopfte Schmutz von meiner Hose. Es war zum Verrücktwerden. Vielleicht durfte ich ja bei Freunden übernachten und-
Knack.
Jetzt reichte es mir aber. Das konnte kein Kaninchen sein!
Erneut rief ich 'Hallo?', aber auch dieses Mal erhielt ich keine Antwort.
Jetzt wurde mir doch mulmig zumute. Frierend zog ich meine Jacke enger um mich.
Obwohl die Sonne schien, waren meine Arme von einer feinen Gänsehaut überzogen.
'Das ist nicht witzig. Wer ist da?'
Ich wusste nicht, warum ich so nervös war. Vielleicht wegen der Tatsache, dass in letzter Zeit mehr Menschen als sonst verschwanden oder doch zu wenig Schlaf und zu viel Fantasie.
Was ich allerdings wusste, war, dass mir das hier überhaupt nicht gefiel.
Immer noch herrschte eine Stille, die ich normalerweise als entspannend empfunden hätte, mir aber jetzt die Haare zu Berge stehen ließ.
Während ich mich umsah, fiel mir auf, dass sonst niemand auf den Campusgelände zu sehen war.Ich seh nur Gespenster; hier ist niemand außer mir. Vielleicht ist es auch ein streunenden Hund.
Nervös lachte ich, um mich selbst zu überzeugen.
Schwachsinn, hier läuft bestimmt kein Serienmörder rum, der Studenten aus Spaß tötet.
Ich ging weiter, die Hände betont lässig in den Jackentaschen. Bis ich etwas im Sonnenlicht aufblitzen sah.
Meine Schlüssel!
Sie hingen an einem Zweig des Busches, zu dem ich mich sofort hinunter bückte. Zufrieden, aber verwundert nahm ich den Bund an mich. Wieso hingen sie dort?
Ich wollte sie gerade in meine Tasche packen, als ich ein Geräusch hörte, welches mein Herz fast zum Stillstand brachte.
Ein Kichern.
Ein leises, kaum hörbares Kichern, das direkt hinter mir zu sein schien.
Ich schluckte.
Ließ meine Schlüssel fallen.
Und rannte mitten in die hohen Büsche hinein.DAS war KEIN Kaninchen und auch kein Hund! Bevor ich jedoch weit kommen konnte, blieb ich mit meinem Hosenbein an einen Zweig hängen und schlug der Länge nach hin.
Das Kichern ertönte erneut, wieder direkt hinter mir.
Panisch versuchte ich mich aufzurappeln.
Aber eine Hand auf meinem Rücken hielt mich davon ab.
Eine eiskalte Hand drückte mich wieder gen Boden und unterdrückte jede meiner Anstrengungen aufzustehen. Ich traute mich nicht nach hinten zu blicken.
Ein weiteres Kichern, direkt an meinem Ohr.
'Bitte', wimmerte ich.
Meine Finger verkrampften sich in der losen Erde, ich zitterte. 'Ich habe nichts getan!'
Lachen. Ein heiseres Lachen, spöttisch, geradezu verachtend.
Etwas kaltes drückte sich gegen meinen Hals. Ich blickte nach unten und sah die Spitze einer Klinge, die sich in das zarte Fleisch drückte.
'Bitte',flehte ich erneut. 'Ich mache auch was Sie wollen! Aber tun Sie mir nichts! '
Ich begann zu zittern. Meine Zähne klapperte unaufhaltsam und mir war einfach nur noch kalt.
Am Messer traten bereits einige Blutstropfwn hervor, die sich ihren Weg nach unten bahnten.
Mein Kopf war wie leer gefegt. Ich wollte nur noch weg.
Doch das Gewicht, das auf meine Körper lastete, hinderte mich daran mich zu bewegen.
Es war, als ob die Luft aus meinen Lungen gequetscht würde.
'Ich mache alles was Sie wollen!', wiederholte ich.
Die heisere Stimme an meinem Ohr und der Mundgeruch ließen mich fast würgen.
'Du tust was ich will?'
Ich nickte zitternd, darauf bedacht, dass die Klinge nicht weiter in meinen Hals schnitt.
'Dann schrei nicht.'
Ich riss die Augen auf, versuchte mich zu wehren, doch auch das Adrenalin, das durch meine Adern schoss, half mir nicht.
Das Tuch, das vor meinen Mund gepresst wurde, erstickte meine Schreie, als ich spürte wie mein Hals aufgerissen wurde.
Das Letzte, was ich hörte, war sein Lachen.
Das Letzte, was ich sah, war mein Blut, das über den Boden sickerte, als ich auf eben diesem aufschlug.
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Partners In Crime (Harley Quinn Fanfic)
Random"Ach komm schon, Bats! Als ob du UNS jemals lebendig fängst!" Das Lachen schwoll an bis es mehr an ein irres Kreischen als ein belustigtes Kichern erinnerte. "Aber fordere dein Glück ruhig heraus, B-Man. Mach dir nur keine falschen Hoffnungen!" Das...