Chapter 4

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„Du hast hier nichts zu suchen. Dir hätten viel schlimmere Dinge passieren können. Und woher weißt du überhaupt das wir hier sind? Hat Kendira dich gefahren?" Hugo lief auf und ab in dem kleinen Raum, und konnte sich einfach nicht mehr beruhigen.

„Ich war es einfach leid, dass ich immer nur zu Hause sein sollte."
„Ja, wegen so etwas. Was passiert das nächste Mal? Vielleicht vergewaltigt dich jemand oder schmeißt dir irgendwelche Pillen ein. Das ist kein Ort für dich, deshalb habe ich dich davon ferngehalten. Das ist nicht mehr deine Liga." Es war plötzlich total still im Raum.

„Der Schnitt war nicht sehr tief, aber ich würde dir raten jetzt nach Hause zu gehen."
„Natürlich geht sie nach Hause, was ist das für ein Rat? Verdammt Camilla ich such dir jemanden, der dich jetzt nach Hause fährt."

Und schon war er aus dem Zimmer verschwunden und mit ihm Jack und Zain. Ich war es so leid, so behandelt zu werden. Ich wollte auch mal Spaß haben, also stand ich auf und schluckte schwer bei dem Schmerz, der meinen ganzen Körper durchlief.

Schweigend lief ich aus dem Raum heraus und mischte mich wieder unter die Menschenmenge. Bevor ich mich orientieren konnte, zog mich jemand am Arm.
„Gott sei Dank lebst du. Dein Bruder hätte mich umgebracht, in kleine Scheiben geschnitten und morgen früh auf sein Brot gelegt." Zischte Kendira und zog mich nach draußen.

„Es geht gleich weiter mit Streettracing." Quietschte sie freudig und klatsche in die Hände.
„Straßenrennen?"
„Jaaa, McCann wird auch mitmachen. Einmal um den Block, durch den Containerlagerungsplatz und wieder zurück." Wieder quietschte sie auf und ich musste mich zusammenreißen, ihr nicht eine zu scheuern.

„Oh man, damit du lachst muss man dich ja echt betrunken machen." Brummte sie und wir gingen zu Shawn und ein paar anderen.
„Shawn, ich brauch einmal Wodka." Forderte Kendira und er reichte ihr die ganze Flasche.
„Lass was übrig baby." Grinste er.
„Ist nicht für mich - Camilla du trinkst." Sie drückte mir die Flasche in die Hand und ich schaute sie mit großen Augen an.
„Ich aber... nein das ist keine gute Idee." Versuchte ich sie zu überzeugen.
„Lass gut sein baby, sie ist viel zu prüde dafür." Lachte Shawn und ich sah ihn sauer an.

„Ach, wieso eigentlich nicht?" Mit diesen Worten nahm sich mein Unterbewusstsein eine Schüssel Popcorn und wartete darauf, dass ich wirklich einen Schluck nahm.
Sobald das kalte Glas an meinen Lippen war, bereute ich es schon wieder. Nachdem ich die Flüssigkeit heruntergekippt hatte, lachte ich auf und Kendira schaute mich beeindruckt an.
„Nicht schlecht." Sie machte eine Grimasse und entriss mir die Flasche.
„Lasst uns rüber gehen." Lächelte sie und nahm ebenfalls einen Schluck.

Als wir an der Startlinie ankamen, war schon ziemlich viel los. Es war stickig, da die ganze Menschenmenge den staubigen Boden aufwirbelte. Die Luft kratze bei jedem meiner Atemzüge im Hals. Laute Musik dröhnte durch Lautsprecher und es wunderte mich, das die Polizei noch nicht da war.
„Da ist dein Bruder... bei McCann, holy shit." Schrie Kendira auf einmal und reflexartig hielt ich ihren Mund zu.

„Er darf uns auf keinen Fall sehen." Flüsterte ich und duckte mich hinter einer Gruppe Jugendlicher.
„Ist ja gut, aber dein Bruder hängt mit McCann ab?" Schrie sie auf und ich sah sie finster an.
„Ja und? Was soll schon sein?" Genervt zog ich sie mit mir und versucht etwas abseits meinen Bruder im Auge zu behalten.

„Was soll schon sein? Er ist voll der underground Killer."

„Ehrlich gesagt wird mir deine Hipstersprache ein bisschen zu viel." Seufzte ich und strich mit meinen Fingern durch meine braunen Haare.
„Okay, ich muss zugeben ich hatte Mal was mit dem-„

„Das wundert mich gar nicht."
„Halt die Klappe. Aber seitdem der so krumme Dinger dreht, hab ich nichts mehr mit dem zu tun. Hab das Gefühl mit der Zeit wurde er noch viel schlimmer. Quasi Trauma erlebt." Kicherte sie.
„Du bist betrunken." Ich atmete tief aus und schaute zur Startlinie.

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