Kapitel 1

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Und ja, ich liebe es

Hey, du. Ja dich meine ich...du, der da vor seinem Handy oder seinem Computer sitzt und dieses uninteressante Zeug liest, dass ich erzähle. Würdest du etwas tun, was dich als Außenseiter abstempeln würde ? Etwas, womit du ich von den Meisten in deinem Umfeld absonderst? Etwas, mit dem du vielleicht in deiner eigenen Familie anderen vor den Kopf stößt ? Hättest du mich das vor ein paar Wochen gefragt, dann hätte ich vermutlich mit ,,du spinnst wohl" geantwortet...vor ein paar Wochen...ein paar Wochen...Moment, ich schweife ab. Möchtest du wissen wovon ich spreche ? Wenn ja, dann lies ruhig weiter. Wenn nein wäre jetzt der passende Moment um aufzuhören.
Zu allererst jedoch möchte ich mich vorstellen. Ich bin Luke, Luke Stone, 15 Jahre alt und ich lebe in Köln. Doch bevor ich weiter sinnlos erzähle wer ich bin, wo ich lebe, und welchen Song ich Abends im Bett zum Einschlafen höre, fange ich am besten an zu erzählen was alles bis jetzt passiert ist. Lehn dich zurück und versuche nicht einzuschlafen. Am besten fange ich ganz am Anfang an...

,,Wer zuletzt da ist gibt einen aus". 5 Jungs fuhren mit ihren Fahrrädern laut rufend und lachend einen Schotterweg entlang. Ganz vorne trat Alex wild in die Pedale. Gefolgt wurde er von Timo dessen Gesichtsausdruck vor Anstrengung einer verzerrten Ananas ähnelte. Dicht hinter ihm, und fast gleich auf, waren Jan und Jules, die versuchten sich von den Fahrrädern zu schubsen.
Und ganz hinten, das alberne Wettrennen nicht ernstnehmend, radelte Luke , der sich still schmunzelnd über das Verhalten seiner Freunde amüsierte. Plötzlich drehte sich Jules um und rief :,, Komm schon Stone du Lusche! Mach vorran! ". Jan witterte sofort eine Chance Jules zu überholen und ergriff sie sofort. Lachend rief er :,,Ciao ihr Looser", und brachte einen guten Abstand zwischen sich und Jules. Dieser fluchte lauthals und versuchte wieder aufzuholen. Nach kurzer Zeit erreichten sie ein Eiscafé und Timo, der es geschafft hatte Alex auf den letzten Metern zu überholen, riss seine Faust in die Luft und schrie :,, Jaaaaaaaaa! Gewonnen!". Er sprang von seinem Fahrrad und legte ein kleines Tänzchen hin. Dann kam er auf Luke zu.,, Tja Luke...ich hätte gern ein Spaghtettieis mit extra viel Erdbeersoße ",sagte er lachend.,,Warte nur !", sagte Alex, der Timo wütend anstarrte. ,, Nächste Woche mach ich dich sowas von fertig!" ,,Wer's glaubt ", sagte Timo und grinste frech.
Nachdem jeder Luke seine Bestellung mitgeteilt hatte und sein Eis erhielt setzten sich die 5 Jungs auf eine große Bank die neben dem Café stand. ,,Ey Jungs, morgen läuft Terminator 2 ! Den müsst ihr euch angucken! ", erzählte Jules aufgeregt und blickte jeden einzelnen an. ,,Oh ja", sagte Luke . ,,Den wollte ich sowieso sehen, der ist echt gut ".
Eine Stunde verging, in der sie noch über andere Filme und unnützes Zeug sprachen als Jan plötzlich aufsprang. ,,So ein Mist! Ich hätte schon vor 10 Minuten zuhause sein sollen! Sorry, ich muss gehen. Bis Montag in der Schule". Auch Timo und Alex bemerkten wie spät es war und verabschiedeten sich eilig von Luke und Jules, die noch immer auf der Bank saßen. ,,Macht irgendwie keinen Sinn ohne alle anderen hier sitzen zu bleiben. Bis dann Alter", sagte Jules und lies Luke auf der Bank zurück. Dieser stand langsam auf und warf seinen leeren Eisbecher in einen Mülleimer. Langsam ging er in Richtung seines Fahrrads. Mittlerweile hatte es angefangen zu dämmern. Auf der anderen Straßenseite sah er zwei Mädchen und einen Jungen ebenfalls auf Fahrrädern sich unterhalten. Sie bogen ab und verschwanden aus Luke's Sichtfeld. Nun setzte auch er sich auf sein Rad und fuhr los. In Gedanken an die Schule schlug er den Weg nach Hause ein.
Ca. zehn Minuten später erreichte er sein Zuhause. Drinnen brannte bereits Licht was ihn verwunderte, denn seine Eltern waren eigentlich noch arbeiten. Nachdem er sein Fahrrad in die Garage gebracht hatte nahm er seinen Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf. ,,Hallo ? Jemand zuhause ?" , rief er und ein ,,Ich bin hier" ertönte aus dem Wohnzimmer. Sein zwei Jahre älterer Bruder Leo lag auf der Couch und las eine Fußball Zeitschrift. ,,Was machst du denn schon hier?'', fragte Luke ihn und legte seine Tasche auf den Boden. Normalerweise lies sich sein Bruder nicht so früh am Abend blicken. ,,Mein Fußballtraining fällt heute aus", brummte er sichtlich missmutig. Luke verdrehte die Augen. Sein Bruder und sein Vater waren absolut Fußball verrückt im Gegensatz zu Luke und seiner Mutter, die Fußball nicht ausstehen konnten. Jedes verdammte Spiel hatte absoluten Vorrang. Das bedeutet niemand durfte auch nur entfernt in die Nähe der Fernbedienung des Fernsehers kommen falls nur irgendeine Mannschaft im Fernsehen zu sehen ist. Dies schließt natürlich jegliche Dokumentationen über Fußball ein. Das Fazit daraus ist also , dass Luke und seine Mutter so gut wie nie Fernsehen konnten. Schlurfend bewegte Luke sich nach oben in sein Zimmer. Dort angekommen setzte er sich auf seinen Schreibtischstuhl und machte seine Musikanlage an. Nach ein paar Sekunden kam das Lied Hello von Adele. Mit geschlossenen Augen hörte er der Musik zu und vergaß einen Moment wo er war, was er war und wer er war. Seine Füße bewegte er im Takt und er stellte sich vor er läge auf einer Wiese. Lieder und Lieder vergingen und er wurde plötzlich aus seiner Vorstellung gerissen. ,,LUKE", ertönte eine Stimme von unten. Stöhnend erhob er sich aus seinem Stuhl und ging die Treppe nach unten. ,,Hallo Mama, wie war dein Tag?", begrüßte er seine Mutter und setzte sich an den Esstisch, der bereits gedeckt war. Dort saßen schon sein Bruder und sein Vater, die sich ,welch Wunder, über Fußball unterhielten. ,,Ach eigentlich wie immer. Anstrengend und Stressig", antwortete sie ihm und setzte sich nun auch. ,,Hallo Luke", sagte sein Vater. ,,Wie war die Schule?" ,,Normal", erwiderte er und griff sich ein Brot. ,, Gesprächig wie immer ", lachte sein Vater. Nach kurzer Zeit der Stille meldete sich Luke's Mutter zu Wort : ,, Ich habe etwas anzukündigen", sagte sie und ein freudiger Unterton schwang in ihrer Stimme mit. ,,Morgen Abend werden wir eine Familien Unternehmung machen". Etwas geschockt und verängstigt fragte Leo :,, W...was ?". ,,Morgen Abend wird das Bolschoi Ballett aus Russland in der Lanxxess Arena Schwanensee aufführen und ich war so frei und habe Karten gekauft", erwiderte sie und schaute erwartungsvoll in die Runde. Luke's Vater versuchte seinen gelangweilten Gesichtsausdruck zu verstecken und antwortete: ,,W..wie wundervoll ! Ich freu mich sehr ". Wow! Dachte Luke. Gut Gelogen Paps. Sichtlich zufrieden mit der Antwort schwärmte seine Mutter weiter von Ballett während Luke leicht genervt mit seiner Gabel im Essen herum stocherte. Außerdem hatte er jaeigentlich geplant Terminator 2 zu gucken...das konnte er sich jetzt wohl abschminken.

Fortsetzung folgt...

Und ja, ich liebe esWo Geschichten leben. Entdecke jetzt