Kapitel 21. Ministeriumsleute und Kriege

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Neues Kapitel im neuen Jahr um zwanzig nach drei Nachts. Deshalb halte ich euch nicht lange auf (auch wen ihr das Kapitel wahrscheinlich erst bei Tageslicht lesen werdet) wünsche euch ein frohes, neues Jahr und viel Spaß mit dem Kapitel :*

Euer Bratwurstfriedhof ♥
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So schnell es geht und mit heißen Wangen eile ich durch den Gemeinschaftsraum, da mir ein Junge hinterher gepfiffen hat. Endlich aus dem Raun draußen umschließt mich augenblicklich die eiskalte Winterluft, welche meine Wangen angenehm kühlt und mir eine Gänsehaut bereitet. Ich atme einige Male tief durch und mache mich dann auf den Weg. Wie immer muss ich an den Schülersprecherräumen vorbei, wobei dieses mal eine anscheinend sehr aufgebracht Lily plötzlich heraus tritt und ohne mich zu bemerken rauscht sie an mir vorbei. Verwundert sehe ich zu James, welcher nun in der Tür steht und Lily mit einen Blick, welcher zwischen Verzweiflung und Entsetzen schwankt nach. Er trägt einen Festumhang, wobei er noch nicht einmal ansatzweise fertig für Sluggis Party ist. Als Schulsprecher hat er nähmlich die Ehre, oder besser gesagt die Pflicht, dort aufzutauchen, was er zu Beginn aber nicht wusste. Auch jetzt scheint James mich nicht zu bemerken, als er sich mit vor Wut verzerrtem Gesicht umdreht und gefährlich knurrt.
"Tatze!", ruft er im selben Moment, wo ich ihn anspreche und er auf mich aufmerksam wird. Aus dem Konzept gebracht sieht er mich an und Sirius schaut über seine Schulter hinweg ebenfalls zu mir.
"Hannah.", sagen sie gleichzeitig und James sieht verwundert zu seinem Zwilling, welcher mich mit den Zwillingsgesicht von oben bis unten mustert.
"Siehst gut aus.", sagt er und ich spüre, wie meine Wangen wieder warm werden.
"Danke.", erwidere ich strahlend und kann nicht anders, als Sirius Blick zu erwidern.
"Du gehst auch zu der Party, oder?", fragt James und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich sehe ihn an und nicke.
"Ja klar, weißt du nicht, dass ich neben Lily sein Liebling bin?", frage ich und er grinst mich an.
"Fantastisch. Könntest du villeicht in dem ach so begehrtem Raum hier hinter mir auf mich warten, da Lily mich versetzt hat und ich sonst niemanden habe, der mich den Abend lang unterhält?", fragt er und ich lache.
"Ja klar, kein Problem."
"Ach Krone, sie muss doch nicht extra warten. Ich gehe gerne mit dir hin.", sagt Sirius und klopft seinem besten Freund auf die Schulter.
"Seit wann gehst du bitte freiwillig auf -"
"Könnt ihr das villeicht drinnen ausdiskutieren und mich rein lassen? Wenn ich schon warte, dann bitte nicht in Eiseskälte.", unterbreche ich James und schlinge zur Unterstützung meine Arme um meinen Oberkörper.
"Hättest dich auch nicht so knapp anziehen müssen, wobei mir bei deinem Anblick echt heiß wird.", sagt Sirius.
James tritt zur Seite und verpasst seinem besten Freund einen Schlag auf den Hinterkopf, während ich mich mit einem nervösem Lachen an den beiden vorbei drücke.
"Wofür war das denn?", fragt Sirius vorwurfsvoll.
"Dafür, dass du Lily so provoziert hast.", erwidert James und ich lasse mich auf einem Sessel vor dem knisterndem Kaminfeuer nieder. Ich lehne mich entspannt zurück und lasse die wohltuende Wärme auf mich wirken.
"Aber ich habe ihr nur ein Kompliment zu ihrem Aussehen gemacht.", verteidigt sich Sirius und James verdreht die Augen.
"Wir sind gleich wieder da.", sagt James und zerrt seinen besten Freund in sein Zimmer, während ich mich in dem kleinen Gemeinschaftsraum umsehe.
Der Raum ist nicht sehr groß, aber groß genug für zwei Personen. Er beinhaltet zwei Sessel, eine Couch, einen kleinen Tisch und einige Bücherregale, in den schon einige Bücher stehen. Hinter dem kleinem Tisch ist noch der große Kamin, in dem das Feuer warm prasselt und knistert. Ansonsten gibt es noch zwei Türen, an denen in goldenen Lettern Lilys und James Namen angebracht worden sind. Die wohltuende Wärme durchströmt mich und ich schließe meine Augen, um die Wärme vollends zu genießen.
Nach einiger Zeit öffnet sich die Tür von James Zimmer und die Zwillinge treten hinaus, beide in Festumhänge gekleidet und wirklich mehr als nur gutaussehend.
"Miss Huxley.", sagen sie synchron und halten mir beide charmant lächelnd einen Arm hin. Ebenfalls lächelnd ergreife ich beide und lasse mich hoch ziehen.
"Wollen wir?", frage ich und sie führen mich nach draußen. Selbst aus den Schülersprecherräumen draußen bin ich zwischen den beiden und bin echt glücklich, da mich wenigstens die Körperwärme der beiden warm hält.
"Und warum kommst du jetzt mit, Sirius?", frage ich ihn und er sieht mich kurz an.
"Aus einem freundschaftlichen Dienst. Ich kann meinen armen Krone doch nicht alleine lassen.", antwortet er und nimmt dabei einen fast mütterlichen Ton an.
"Ja, ich würde es nähmlich bestimmt nicht einmal zwei Sekunden ohne Tatze an meiner Seite aushalten."
Grinsend und entspannt Witze reißend laufen wir zu Slughorns Büro und klopfen. Als uns die Tür geöffnet wird, kriege ich meinen Mund vor Erstaunen kaum zu. Mitten in Slughorns mehr als nur Magisch vergrösertem Büro ist ein wirklich wahres Winterwunderland entstanden. An den Seiten sind Weihnachstbäume aufgestellt worden, welche verschneit sind und von denen Eiszapfen herunter hängen, es rieselt leichter Schnee von der Decke, alles ist in einem schwachem, bläulichem Licht beleuchtet, überall fliegen kleine Glühwürmen und leuchtende Elfen herum und es ist erstaunlicherweise angenehm warm, wobei eine kleine Winterbrise durch den Raum fährt.
"Wow.", hauche ich beeindruckt und lasse die Jungs los, um ein paar Schritte weiter in den belebten Raum zu treten. Überall stehen die verschiedensten Personen in schicken Festumhängen oder Kleidern und Anzügen, wobei ich auch einige Kellner entdecke, die als Schüler identifiziert werden können. Ohne dass ich es bemerke kommt Professor Slughorn zu uns rübergewatschelt und ich erschrecke mich, als er plötzlich vor mir steht.
"Oh, entschuldigen sie vielmals, sie so erschreckt zu haben.", sagt er entschuldigend und ich lächel ihn an.
"Nicht der Rede wert, Professor. Ihr Büro hat mich nur so sehr in den Bann gezogen.", erwidere ich und sehe nach mich kurz beeindruckt um.
"Ah, Mister Potter. Freut mich, dass sie es hierher geschafft haben. Und Mister Black, sie hätte ich hier nicht erwartet.", wendet er sich an die Jungs und ich drehe mich ebenfalls zu ihnen um.
"Es freut mich auch, sie hier anzutreffen, Professor Slughorn.", sagt Sirius mit einem charmanten lächeln und schüttelt dem Zaubertränkelehrer die Hand. Täusche ich mich oder ist ein Hauch von Sarkasmus in seiner Stimme vorhanden?
"Ich habe Sirius hier her mitgenommen, als meine Begleitung sozusagen. Ich hoffe, dass stört sie nicht?", sagt James schnell, bevor Sirius noch eine weitere, zweideutige Andeutung machen kann. Professor Slughorn scheint kurz etwas überrascht, lacht dann aber wieder wie gewohnt.
"Aber nein, keineswegs. Je mehr Leute anwesend sind, desto lebendiger wird es. Na dann, ich muss mich leider kurz von ihnen verabschieden aber nehmen sie sich doch einen Drink oder einen Snack und genießen sie den Abend.", sagt er zwinkernd und verschwindet wieder von uns.
"Okay Jungs, ich geh dannauch mal Dirk suchen. Stellt ja keinen Blödsinn an, verstanden?", ermahne ich sie grinsend und sie setzen wieder das Zwillingsgesicht auf.
"Als ob wir Blödsinn anstellen würden, nicht wahr Tatze?"
"Es verletzt mich echt, wie du nur so etwas von uns erwarten kannst."
Mit einem letzten, sarkastischem lächeln auf den Lippen drehe ich mich auf dem Absatz um und mache much auf die Suche nach Dirk, welcher schnell aufgefunden ist. Er ist gerade in einem angeregtem Gespräch mit einem etwas älterem Herren, als ich dazustoße.
"Hey Dirk.", sage ich erfreut und auch er strahlt mich an. Durch meine hohen Schuhe sind wir jetzt etwa auf Augenhöhe.
"Hannah, da bist du ja endlich.", sagt er strahlend und umarmt mich kurz.
"Das hier ist Alphard Eltringham, Leiter des Koboldverbindungsbüro.", stellt er mir den ergrauten Herren vor, welcher mich aber warm anlächelt. Ich ergreife ebenfalls lächlnd seine mir dagebotene Hand und schüttel diese, wobei er einen echt festen Händedruck hat.
"Freut mich, Mister Eltringham. Ich bin Hannah Huxley."
"Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, Miss Huxley. Ich schlage vor, sie beiden genießen den Abend und sie, Mister Cresswell, schicken mir so früh wie möglich eine Eule. Ihre Schulzeit ist schon in zwei Jahren vorüber.", sagt dieser lachend, nickt mir noch kurz zu und verschwindet zwischen einigen Personen.
"Was war das denn?", frage ich lachend und Dirks Augen scheinen zu strahlen.
"Das, meine Liebe, ist anscheinend mein Zukunftsplan. Professor Slughorn hat Alphard Eltringham nur meinetwegen eingeladen, um ihn mir vorzustellen und mir einen Vorschlag für mein Berufsleben zu machen. Und ich habe jetzt schon so gut wie meinen festen Job in Aussicht.", erklärt er mir und ich muss angesichts dieser fast kindlichen Begeisterung kichern.
"Darauf müssen wir anstoßen.", sage ich feierlich und drehe mich nach einem Schüler mit Getränken um. "Tschuldige.", sage ich und besagte Schülerin dreht sich zu mir. "Dürfte ich?", frage ich und deute auf das Tablett mit den Sektgläsern.
"Sicher doch.", eriwdert sie lächelnd und ich nehme mir ein Glas.
"Hab einen schönen Abend.", sage ich noch, ehe ich mich zu Dirk drehe und wir mit klirrenden Gläsern anstoßen.

Es ist schon etwas später, als ich Sirius wieder sehe, nur ohne James an seiner Seite. Bisher habe ich mir meine Zeit mit Dirk vertrieben, in dem wir miteinander geredet und gelacht haben, wobei zwischendurch Professor Slughorn immer wieder irgendwelche Ministeriumsleute neben uns gestellt und uns vorgestellt hat.
"Na Hannah.", sagt er verschmitzt grinsend und nippt an einem Glas Feuerwhiskey. "Wie war dein Abend bis jetzt so?"
"Es geht. Ich habe mich mit Leuten aus dem Ministerium unterhalten und somit mehrere Bewerbungsgespräche geführt. Und du?", frage ich und mustere ihn verstohlen von der Seite.
"Ich war eigentlich die ganze Zeit mit Krone unterwegs, wobei uns immer wieder Mädels und Ministeriumsmenschen angesprochen und somit von unseren Themen abgelenkt haben. Aber Krone hat es doch tatsächlich geschafft, Evans zu überreden, mit ihm reden zu gehen. Er will sich wahrscheinlich für mich entschuldigen.", erwidert dieser glucksend und trinkt den Rest des Glases in einem Zug aus. "Ich bräuchte kurz frische Luft. Kommst du mit?", fragt er und ich nicke.
Mit meinem Glas in der Hand laufe ich neben Sirius hinaus auf einen Balkon, auf dem uns klirrende Kälte erwartet. Anscheinend hat Sluggi vergessen, den Wärmeschutz auch hier draußen anzuwenden. Mein Atem steigt in kleinen Wölkchen zum schwarzen, von Wolken bedeckten Nacthimmel und löst sich irgendwo auf seinem Weg nach oben auf.
"Ich liebe die verschneiten Ländereien. Sie sehen so friedlich und unschuldig aus.", flüstert Sirius so leise, dass ich Mühe habe, ihn zu verstehen. Ich schlucke leicht, da ich verstehe, worauf er hinaus will. "Weißt du, du und deine Familie, ihr seit ein echt bescheuerter Haufen.", sagt er und lacht kurz auf. "Ihr zieht aus einem sicherem Land in das andere, in dem purer Krieg und Gewalt herrscht. Ich hätte das nicht mit mir machen lassen."
Ich sehe schweigend in die dunkle Ferne und lasse mir Sirius Worte durch den Kopf gehen.
"Ja, wir sind aus Australien nach England gezogen, wo der Krieg immer schlimmer wird. Meine Eltern haben immer behauptet, wir ziehen wieder nach England, weil es meiner Schwester und mir so schelcht in der Schule ergeht. Aber irgendwie haben wir immer den wahren Grund gekannt, ohne dass er je laut ausgesprochen werden musste. Meine Eltern sind wieder hier her zurück mit uns, weil sie hier geboren und aufgewachsen sind. Sie wollen sich verteidigen und kämpfen.", sage ich ebenso leise und lache kurz über die absurdität des Verhaltens auf. "Auch wenn meine Mum ein Muggel ist, sie liebt meinen Vater und mich und meine Schwester so sehr, dass sie an unserer Seite kämpfen will. Und außerdem wollten sie nicht unsere Familien in diesen schlimmen Zeiten alleine lassen. Aber die Kinder alleine in Australien zu lassen geht ja nicht. Deshalb haben sie uns mitgenommen, obwohl es ja eigentlich total bescheuert ist, seine Kinder mit in den Krieg zu nehmen." Ein schwaches Lächeln huscht über meine Lippen. Ich habe keine Ahnung, warum ich Sirius das alles erzähle. Von meinen Freunden weiß nur Lola von den wahren Gründen unserer Einreise.
"Irgendwie schon, ja.", sagt Sirius nachdenklich und ich drehe meinen Kopf zu ihm. Seine Stirn liegt in Falten und er starrt in die Ferne. "Aber irgendwie auch nicht. Ich verstehe es, dass sie kämpfen wollen und das alles, aber dafür das Leben seiner eigenen Familie aufs Spiel zu setzen, vor allem, wenn man auch noch eine Muggel ist?" Sirius sieht zu mir und ich zucke die Schultern.
"Da sind wir in der Familie alle gleich.", erwidere ich nur knapp und sehe wieder in die schwarze Ferne, wobei mein Körper anfängt zu zittern. Halb wegen der Tatsache, dass es hier draußen klirrend kalt ist und ich nicht gerade sehr warm angezogen bin und halb, weil ich weiß, in welche Gefahr wir uns stürzen und was meine Eltern sowie meine Schwester und ich alles riskieren. Es herrscht schweigen, in dem jeder seinen eigenen Gedanken nachhängt, bis es mir zu kalt wird und ich mich zu Sirius drehe.
"Sirius?" Er zuckt zusammen, aus seinen Gedanken heraus gerissen, und sieht mich an. "Wollen wir rein?"
"Klar doch. Ist dir in dem Aufzug nicht kalt?", fragt er neckend und ich muss grinsen.
"Nein Sirius, mir ist sogar noch wärmer als vorher.", erwidere ich sarkastisch und all die Anspannung von eben fällt von uns beiden ab.
"Wenn das so ist hilft nur ausziehen, und dabei bin ich dir wirklich sehr gerne behilflich.", raunt er mir ins Ohr und ich fange lauthals an zu lachen, halb hysterisch, halb amüsiert. Auch wenn draußen der Krieg herrscht und uns alle bedrückt, bin ich mehr als nur froh, hier wahre und gute Freunde gefunden zu haben.

'Ach, ihr Rumtreiber' (Harry Potter FF/Rumtreiberzeit) {Beendet}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt