Kapitel 11

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Es war früher Mittag und die Kleidung war fertig genäht. Bis zum Ball waren es noch ungefähr acht Stunden. Wir mussten nur noch unsre Waffen in unseren Kostümen und im Schloss verstecken. Ich versteckte einen Dolch in meiner einen Kleidtasche und einen Revolver in der anderen. Meinen Degen machte ich mir unter dem Kleid an meinem Bein fest.

,,Wie wollen wir denn unbemerkt ins Schloss kommen?!" ,fragte ich. ,,Das Schloss wurde zum Schutz des König gebaut. Vor vielen, vielen Jahren fanden wir raus das das Schloss Geheimgänge hat. Wir verbrachten zwei Tagen in diesen Geheimgängen um uns dort im Blinden auskennen zu können. Wir haben Karten gezeichnet und auswendig gelernt. Ich kennen keinen der sich besser im Schloss auskennt als wir." ,erzählte Athos. ,,Die Geheimgänge sind längst in Vergessenheit geraten. Aber wir kennen das Geheimnis noch!" Aramis grinste stolz. Ich schaute zu D'Artagnan. Hatte er davon gewusst? Er sah nicht gerade erstaund aus. Aber gut schon... ,,D'Artagnan weiß es schon-" Ich errötete ein bisschen. Athos hatte meine Blicke beobachtet. ,,Wir gehen in unseren Kostümen, der Ball beginnt bald und da wollen wir doch schon da sein und bereit!" Und wie kommen wir mit den auffälligen Kostümen durch die Stadt?" Ich schaute auf mein wunderschönes Kleid. ,,Na mit einer Kutsche." ,erklärte Aramis feierlich. ,,Eine Kutsche?" Woher wollten wir nun eine Kutsche nehmen? Ich blickte fragend in die Runde. Colette grinste: ,,Ich habe eine Kutsche. Ihr werdet also ganz einfach zum Schloss kommen ohne Aufsehen zu erregen." Sie schaute mich musternd an. ,,Der blonde Filou wäre sehr stolz auf dich!" sie nahm mich in den Arm und gab mir ein Küsschen auf die Wange. Dann ließ sie mich wieder los und schaute uns mit Tränen in den Augen an: ,,Pass auf euch und die Kostüme auf, Ja?! Und ich wünsche euch viel Glück! Rettet Frankreich!" Sie gab den anderen auch noch einen Dicken Schamzer auf die Wange, dann gingen wir auch schon.

,,Wir müssten dort vorne sehr gut in den Geheimgang des Schlosses kommen." Wir waren hinter dem Schloss und hatten nachgesehen ob es in der Nähe Wachen hatte. Dann gingen wir zu einer Dicht, von Büschen bewachsenen, Wand. Athos tastete die Wand ab. Irgendwann hielt er inne und drückte auf einen Ziegelstein. Plötzlich bewegte sich die Wand und schob sich auf. Dahinter war ein dunkler Gang zu sehen. Wir betraten den Gang. Es war so dunkel das man nicht mal seine eigene Hand erkennen konnte, selbst wenn man sie sich direkt vor die Nase hielt. Ich hörte ein Knacken, dann ein Zischen, dann sah ich eine kleine Flamme die auf eine Fackel gesetzt wurde. Jetzt hatten wir Licht. ,,Dort entlang." ,flüsterte Athos. Wir gingen einen langen Gang entlang und liefen eine kleine Treppe hinauf. Irgendwann hielten wir an. ,,Scht!" ,zischte Athos, ,,Da! Wir sind jetzt in der Nähe von dem Ballsaal. Hier werden wir die Waffen deponieren und warten bis der Ball beginnt." ,,Woher weißt du, dass hier der der Ballsaal ist? " ,fragte ich leise. ,,Hörst du das? Die Leute bereiten alles vor. Es werden Stühle und Tische hin und her geschoben und getragen. Und man hört einzelne Geigen und andere Instrumente die gestimmt werden." Ich lauschte auf Athos Anmerkung hin. Ja! Ich konnte das alles tatsächlich hören. Ich wäre nie darauf gekommen auf soetwas zu achten. Grundsätzlich wirkten die Vier hier sehr schlau und immer durchdacht. Sie nützten alle Sinne. Ich dachte immer man müsse nur fechten und kämpfen können. Aber es gehörte viel mehr dazu. Das alles zu lernen... Könnte ich das? Ich wurde aus den Gedanken gezerrt als Aramis mich an der Schulter packte: ,,He, aufwachen. Du solltest dir schon merken welche Waffen du wo versteckst und nicht dabei träumen."

Ein Mädchen als Musketier?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt