Kapitel 10

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Es war Nacht. Wir ritten Richtung Stadt als Athos seine Hand hoch hielt, stehen blieb und abstieg. Wir anderen stiegen auch ab und kamen zu ihm: ,,Ich habe eine bessere Idee." War das sein ernst? Jetzt? ,,Wir werden heute Nacht im Schloss besser wahrgenommen wie Morgen. Es wird in der Nacht ruhig sein und am Tag eher nicht. Nachts hört man jeden Mucks von uns, tagsüber nicht unbedingt." Gut das war ein guter und logischer Einwand. ,,Wir brauchen noch Verkleidungen. Denn meine ist aus der Mode. Ich würde auffallen wie ein bunter Hund auf diesem Ball." ,meinte Porthos besorgt, ,,Ich kenne jemanden der uns schnell helfen könnte und sie weiß was sie tut. Eine nette und hübsche Schneiderin in Paris." Porthos zwinkerte Aramis zu. ,,Na gut du hast recht. Aber mitten in der Nacht? " ,,...arbeitet sie am besten." Porthos grinste stolz. ,,Gut also reiten wir zu ihr." Wir stiegen wieder auf die Pferde auf und ritten zu der Schneiderin. Ich fror im Gesicht und am Hals, also kuschelte ich mich von hinten an D'Artagnan Mantel. Der war schön warm dank D'Artagnan.

Bei der Schneiderin angekommen stellten wir die Pferde in den Stall der Schneiderei. Dann gingen wir zu ihr in die Stube. ,Hallo Monsieur, ihr seht mal wieder hervorragend aus." sie ging zu Porthos und drückte ihn fest. Dann wendete sich sich zu uns. ,, Bonjour Monsieur Athos und Aramis und D'Artagn... Olalala. Wer ist dieses hübsche junge Mädchen?!" Die Frau kam auf mich zu und führte mich in den Raum. ,,Ist sie die Schwester von irgendjemand von euch oder gar die Tochter?" ,die Frau setzte mich auf einem Stuhl und öffnete mir die Haare, was mich etwas verwunderte. ,,Sie ist die Tochter von Dominique, Colette. Du weiß doch noch. Dein blonder Filou." ,Athos setzte sich auf den Schaukelstuhl. ,,Ah mein blonder Filou! Wie geht es ihm? ... Aber warum ist sie dann hier?" Aramis setzte sich auch und sagte dann: ,,Sie will ein Musketier werden." ,,Sie ist hier um ein Musketier zu werden?! Aber sie ist doch ein Mädchen?! "Sie blickte verwirrt in die Runde. ,,Das ist ein Grund weshalb wir bei dir sind. Aber lass uns doch bitte erst erzählen." ,meine Athos, ,,Wir müssen auf den Ball des Königs aber verkleidet, dafür müsst du uns bewegliche aber schicke Kleidung nähen und man sollte uns nicht darin erkennen können. Das größte Problem für später ist das wir sie als Frau lassen, da sie sich bisher immer als Mann verkleidet hat. Sie braucht ein Kleid indem sie tanzen kann und später auch kämpfen. Bekommst du das hin?" Sie nickte eifrig. Ihr legt alle eure Mäntel ab und kommt dann zum Maße messen. Mit dem Mädchen fang ich an. Komm her mein Kind." Etwas irritiert kam ich zu der Frau. ,,Wie heißt du?" ,,Rebella. "

Alle hatten ihre Maße messen lassen und wir warteten bis sie die Kleidung fertig hatte. Das konnte dauern. Wir hatten ungefähr vier Uhr morgens. Sie hatte gesagt wir können während wir warten uns hier aufhalten und im Stall. Woanders würde man uns erkennen. Ich war anfangs hier und hörte mit wie uns Colette erzählte das man unser Zuhause hier in Paris abbrannte. Und dass alle denken, wir seien tot. ,,Die Nachricht hat sich schon in ganz Frankreich rumgesprochen." Das hatte gesessen. Wenn ganz Frankreich davon wusste dann sicherlich meine Eltern. Ohje... Ich hatte ihnen versprochen nicht zu sterben innerhalb von zwei bis achtzig Jahren also besser noch gar nicht. Und jetzt denken sie ich sei tot. Na prima! Ich ging zu Wirbelwind und den Stall und griff in meine Tasche. Dann holte ich den Brief von Vater raus. Eigentlich lag er auf den Kamin in der Wohnung, aber ich hatte ihn mitgenommen als Andenken an Vater. Ich las in mir nochmal durch. Dann hörte ich Schritte. ,,Na? Ich weiß noch als wäre es vorgestern gewesen, als du mir einen Kuss in einem Stall verweigert hast." Ich grinste und drehte mich zu ihm. ,,Ja stimmt, da war ja was. Du warst betrunken und hattest nicht gewusst was du tust." Ich lehnte mich an die Wand. Er kam auf mich zu. ,,Und würdest du mir jetzt gestatten dich zu küssen?" Er hob eine Augenbraue. ,,Nein." Er sah mich entsetzt an. ,,Was? Warum?!" ,,Weil ich wissen will warum du das willst." Er sah mir tief in die Augen. ,,Weil ich mich in dich verliebt hab als ich dich das erste Mal als Frau gesehen hab." Ich grinste. ,,Und warum weißt du das es Liebe ist und nicht Schwärmerei?" Er nahm meine Hand. ,,Weil ich dieses Gefühl noch nie so hatte, wie wenn ich dich sehe, höre, rieche, spüre oder schmecke. Du bist das Beste das mir je passiert ist und ich könnte mit ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen." Okay. Das war wirklich das schönste das je jemand zu mir gesagt hatte. Ich lächelte ihn an. ,,Mir geht es irgendwie genauso bei dir." Er kam mit dem Gesicht näher ran und flüsterte: ,,Ich liebe dich!" Dann küsste er mich. Und ich liebe dich!

,,Rebella? Dein Kleid ist fertig. Komm und probier es an." Ich kam und wir gingen in einen Nebenraum. Dort zogen wir das Kleid an, gingen wieder rüber zu den Anderen und zeigten mich. Die anderen hatten ihre Kostüme an und schauten nun zu mir. ,,Magnifique!" ,rief Colette. Es war ein wunderschönes Kleid. Leuchtendes Blau und Weis mit vielen Spitzen und Steinchen. Ich drehte mich einmal im Kreis. ,,Ich habe auch etwas damit du gut kämpfen kannst. Diese kleine Schnur an deiner Taille verwandelt dich wieder zum Musketier. Wenn du daran ziehst passiert etwas. Probier das mal aus." Ich zog an dem Faden und dann passierte etwas total u erwartetes. Mein Rock wurde zum Mantel und ich hatte darunter eine Hose an und meine Stiefel. Aus dem schönem Korsett kam ein Hemd raus wie es die Männer trugen. ,,Du siehst nun aus wie ein Mann. Das darfst du nicht in aller Öffentlichkeit machen aber so funktioniert es. Es wird ein Maskenball sein, deshalb hier." Sie gab jedem von uns eine Maske. Meine war weis mehr nicht. ,,Ich habe deine Maske nicht dekoriert mit Steinchen und Rüschen, damit du sie noch als Mann tragen kannst." Ich schaute mich an, dieses Kleid war praktisch und wunderschön zugleich. Wir waren bereit für den Ball.

Ein Mädchen als Musketier?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt