Cora's Pov:
Die ganze Nacht schwirrten mir Gedanken durch den Kopf, zum Beispiel Wie lange wird er mich hier festhalten? oder Wird er mir weh tun? Bevor ich etwas Schlaf fand, beschloss ich ihn nicht zu provozieren und alles zu machen was er von mir verlangt.
Als ich wach wurde, ging gerade die Sonne auf und ich schaute zu Jon. Er schlief noch und ich versuchte mich aufzurichten. Mir taten alle Gelenke weh, kein Wunder bei dieser Schlafposition.
Nicht erst jetzt wurde mir der Ernst der Lage bewusst, doch in diesem Moment bekam ich eine Heiden Angst vor diesem Mann. Er, Jon, hatte mich entführt um Lösegeld zu fordern. Und er wird bestimmt nicht zögern mir weh zu tun, denn immer hin hatte er bewaffnet eine Bank ausgeraubt. Oh Gott. Ich will hier weg.
Ich fing an zu zittern und änderte schon wieder meine Position. Ich konnte nicht mehr still sitzen, ich musste mal auf die Toilette, hatte Hunger und mir war kalt, vor Angst? Ich wusste es nicht aber ich konnte einfach nicht mehr sitzen.
Was sollte ich tun? Sollte ich ihn wirklich wecken? Aber ich wusste nicht wie er reagieren würde... Egal, ich musste es einfach riskieren.
Sein Gesicht war zu mir gewandt und ich flüsterte zu ihn:"Ehm, Jon... Ich, ich muss auf die Toilette." Er bewegte sich keinen Zentimeter, aber schlug die Augen auf und funkelte mich an. Er stöhnte, stand aber auf. Er löste die Handschellen und zog mich aus dem Schlafzimmer, auf den Flur, in das anliegende Badezimmer. Verschlafen und mit einer rauen Stimme sagte er: "Du hast 5 Minuten!" Ich nickte und er verließ das Badezimmer und schloss ab.
Ein guten Morgen hätte es auch getan, dachte ich und ging auf die Toilette. Danach wusch ich mir die Hände, spülte meinen Mund aus und warf mir etwas Wasser ins Gesicht. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, schaute ich in den Spiegel. Tiefe Augenringe hatten sich gebildet und ich war sehr blass geworden.
Plötzlich hörte ich den Schlüssel in der Tür. Jon stand in der Tür und zog mich wieder am Arm in das Schlafzimmer. Er kramte in dem großen Schrank und gab mir ein Sweater von ihm, er war viel zu groß. "Zieh den an und komm dann runter." Wieder nickte ich und er stoppte in seiner Bewegung.
"Hast du keine Stimme mehr?" "Ehm, Doch..." "Na dann kannst du mir ja auch antworten, oder?" "Ja" sagte ich und er ging. Diese letzten Worte bereiteten mir Gänsehaut und ich zog mich schnell um. Es gab nur ein Problem. Der Pullover war trotz seiner Größe, viel zu kurz. Ich traute mich nicht mir noch etwas anderes aus dem Schrank zu nehmen also zog ich weiter an dem Stoff, in der Hoffnung das er sich Zauberhand verlängern würde.
Voller Scham begab ich mich die Treppe runter. Unten konnte ich mich ein wenig umschauen. Es war ein großer, heller Raum, rustikal eingerichtet. Auf der rechten Seite befand sich das Wohnzimmer, in der Mitte das Esszimmer und links eine Kücheninsel.
An dem großen Küchentisch saß Jon. Er trank einen Caffe und tippte auf sein Smartphone. Ich stand einfach nur in dem Raum und wartete darauf das er etwas sagen würde und zog weiter an dem Sweater herum. "Mach uns mal was zum Frühstück." meinte er, doch ich sagte darauf:"Ich soll dich bedienen?!" "Ja, als Kellnerin machst du dich ja nicht so schlecht." gab er mit einem Grinsen zurück.
Jetzt wurde ich sauer, und all meine Wut des letzten Tages schwappte über. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und sagte schnippisch: "Anscheint doch, denn du hast mir keinen Cent Trinkgeld gegeben! Nein! Lieber eine Bank ausrauben und mich entführen! Und jetzt von mir verlangen, dich zu bedienen?!" der Sarkasmus war deutlich zu hören. So viel zum Thema, dass ich ihn nicht provozieren wollte.
Jon legte sein Handy auf den Tisch, stand auf und kam auf mich zu. Jetzt bereute ich meinen Sarkasmus. Jon stand wenige Zentimeter vor mir und grinste mich böse an. Er war viel größer als ich und viel muskulöser... Ich war ihm vollkommen unterlegen. Dass er nichts sagte und nur grinste machte mir noch mehr Angst, als wenn er mich anschreien würde.

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His
Mystery / ThrillerWenn du auf dich allein gestellt bist, ihm hilflos ausgeliefert bist und er dich vollkommen kontrolliert... Er, Jon, besitzt sie, Cora. Erst war es nur eine Lösegeldvorderung, doch mittlerweile ist sie Nutzen seiner Begierde geworden. Er will sie br...