Monster

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Und dann ist es wieder soweit.

Die Monster breiten sich aus und brüllen dich nieder.

Du umklammerst deine Knie und drückst dich in die dunkle Ecke deines Zimmers.

Sie schreien, brüllen, immer lauter, schreien dir all das zu was du nicht hören willst.

Sagen dir Sachen über dich, die du an dir hasst aber sonst verdrängst.

"Bitte, bitte nicht", wimmerst du, "Bitte heute nicht"

Doch es ist zu spät, sie machen sich daran nach und nach, deinen Kopf auszufüllen, alles schwarz anzumalen, dich kaputt zu machen.

"Du bist zu fett, zu klein, zu dumm, zu kindisch, zu unsicher, zu undankbar, zu aufgedreht, zu arrogant, einfach zu viel. Du bist zu anders!"

Du wolltest den Stimmen nie glauben, wolltest ihnen genauso wenig Beachtung schenken, wie denen, die der Grund für sie waren

Doch sie sagten es immer und immer und immer wieder, bis du es irgendwann geglaubt hast.

Du bist zu anders, du gehörst da nicht rein.

Du bist in dieser Schublade, ihrer Schublade mit den Menschen, die nicht funktionierten, die falsch funktionierten.

Erst waren es Menschen, Menschen, die dich runtermachten, die konntest du ignorieren und ausblenden, doch auf sie folgten die Monster, wie du sie nennst.

Schwarze, zerfetzte Gewänder, furchtbar dünn und das Gesicht komplett weiß.

Am Anfang besuchten sie dich nur nachts, stumm waren sie aber trotzdem beängstigend, später ließen sie dich kurz in Ruhe, doch dann kamen sie wieder und sie hatten Stimmen, sie begannen zu sprechen zu schreien, dich niederzuschreien, zu kreischen.

Monster, Dämonen, Geister?

Du weißt nicht was sie sind, aber egal was sie sind, die machen dir Angst, machen dich nieder, treten noch einmal zu, wenn du schon am Boden liegst, gehen dann und lassen dich liegen, einsam und verdunkelt.

Lassen kein Licht mehr da, dass dir helfen könnte, keinen Funken mehr, der dich hoffen lässt.

Nichts bleibt mehr übrig, es macht dich leer.

Du suchst den Weg daraus, nimmst den Stift in die Hand und schreibst.

Wie ein Verrückter schreibst du.

Deine Hand und deine Finger bewegen sich von selbst, doch es hilft, es lindert den Schmerz, lässt die Stimmen kurz verstummen und dich für einen Moment lang leben, kämpfen. gegen sie anschreien, lauter sein als sie, nur für diesen einen Moment.

Die Menschen lernen von klein auf, dass Geister, Monster und Dämonen nicht existieren, dass das Aberglaube sei, doch was wenn es sie gibt?

Nur ganz anders als wir uns sie vorstellen.

Monster leben nicht unter Betten, in Schränken oder auf dem Dachboden, sondern in den Köpfen der Menschen und manchmal besiegen sie ihn.





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