Kapitel 3

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Die Antwort war lediglich ein leichtes nicken, worauf Thomas sich ohne sie aus den Augen zu lassen setzt. Er bestellt sich, wie sie, einen Tee und beginnt mit einem einfachen "Wie heißen sie, wenn ich fragen darf?" Sie lächelt etwas "Davina Claire, sie?" Er nimmt seinen Hut ab. "Thomas Sharpe, freut mich sie kennen zu lernen." Davina umfasst ihren Tee fester. "Sie scheinen nicht von hier zu kommen.." sagt Thomas, als gerade die Kellnerin kommt und ihm sein Getränk zu bringen. "So offensichtlich?" Antwortet sie schlicht, immernoch mit diesem sanften Lächeln auf den Lippen. "Ihr Akzent und ihre Kleidung... beides wundervoll, jedoch stammen weder sie selbst noch ihre Tracht von hier." "Sie wissen wie man Frauen um den Finger wickelt, nicht wahr?" Sagt sie schmunzelnd, "Ich komme aus New Orleans." Er lacht kurz, "Wie kommen sie denn darauf? New Orleans... dort war ich vor einigen Jahren schon einmal." "Das merkt man an ihrer Art... Ja, es ist ganz schön dort." "Das war nicht meine Absicht, verzeiht. Jedoch muss ich sagen, in New Orleans war es sicherlich aufregender als hier, meinen sie nicht? Wie kommt es außerdem, dass eine so junge, hübsche Frau an solch einen Ort gelangt?" Sie sieht betrübt nach draußen, Thomas folgt ihrem Blick. Eine interessante Frau, denkt er wärrend sie anfängt zu Sprechen. "Ich bin ehrlich gesagt mal froh an einem Ort zu sein, an dem nichts los ist." "Hier in der Stadt ist sicher nichts los, aber auf dem Land." Etwas verwirrt wegen seiner Worte, und langsam von der Neugierde gepackt fragt sie, mit leichtem sarkasmus in der Stimme "Tatsächlich? Ist es nicht normalerweise andersrum?" Thomas schaut sie mit durchdringendem Blick an. "Es ist nicht immer alles so, wie es scheint" Mit einem mysteriösem Lächeln neigt er sich etwas nach vorn, "Die meisten wollen davon nichts wissen, aber in diesem Lande ist einiges... nun ja, anders." Davina hebt die Augenbrauen an. "Interessant, ich höre?" "Sie scheinen niemand zu sein, der schnell vor etwas zurückschreckt, das Gefällt mir...
Viele halten es für Humbuck... Geister, meine Liebe. Die Gruselgeschichten, die den Kindern an ihren Bettchen erzählt werden, in manchen Gegenden, ist es die Geschichte selbst, die Fehlt! Einige Wenige glauben an diese Existenz, und ich bin einer derjenigen, der es tut... ich hoffe ich habe sie nun nicht all zu sehr verschreckt."
Davina lacht einen Moment bevor sie wieder ernst wird. "Keineswegs. Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass es Übernatürliches gibt." Mit einem Schluck von seinem nun inzwischen abgekülten Tees und einem sichtlich überraschten Gesichtsausdruck, erwidert er skeptisch, aber mit Witz in der Stimme" Meinen sie das so wie sie es sagen, oder wollen sie mich nur beeindrucken, oder gar abwimmeln und dem Irrenhaus melden?" "Nichts davon. Die Welt geht weit über das Menschliche hinaus." Thomas nickt verständnisvoll. "Das ist wohl war." Davina hat inzwischen ihr Getränkt geleert, und stellt es vorsichtig auf dem Tisch ab. "Umfasst ihr Glaube an Geister auch noch weitere übernatürliche Wesen?" Thomas tippt mit seinen Fingern auf der Tasse herum und denkt nach. "Von der Existenz der Geister bin ich wahrlich überzeugt, aber dass auch andere Geschöpfe, nicht ganz menschlicher Natur unter uns wandeln schließe ich natürlich keinesfalls aus." Leicht ihrend Mundwinkel hebend, gibt sie zu "Ich muss sagen, das ist dass spannenste Gespräch, dass ich seit langem geführt habe." "Das kann ich nur zurückgeben." Davina mustert Thomas möglichst unauffällig, wobei dies nicht so einfach war da er ja vor ihr saß. "Wie lange werden sie hier verweilen?" Sie schaut ihm in die Augen, "Je nach dem wie es mir hier gefällt, schätze ich" erwidert sie schlicht, " Im Moment bin ich nur in einem Hotel... ich muss schauen, ob ich hier etwas schönes finde." Thomas nickt leicht, "Sie sollten sich lieber mit ihrer Suche beeilen, denn wenn erst einmal der Winter eingesetzt hat finden sie hier nichts günstiges mehr. Die Bewohner dieser Stadt wissen, dass jeder, der in der Kälte hierher kommt, alles dafür tut, eine halbwegs warme Unterkunft zu finden. Dann kommen auch noch viele vom Land in die Stadt...Und die Hausbesitzer treiben die Preise in enorme Höhen... kaptialistische Idioten sag ich ihnen." Davina lacht leise bei diesen Worten, Thomas stimmt kurz mitein. "Verzeiht, das war nicht angemessen." "Schon gut.... Naja vielleicht suche ich mir auch etwas auf dem Land." "Wie sie wollen." Die Tasse in der Hand haltend sagt Davina "Ich werde mich dann wohl jetzt gleich auf die Suche machen." Und trinkt dann aus. "Es freut mich sehr ihre Bekanntschaft gemacht haben zu dürfen." "Ebenso"erwidert Davina lächelnd und will gerade ihr Portemonnaie aus ihrer Tasche hohlen, als seine Hand sich auf ihre legt. "Ich bezahle." Ihre Hand gleitet dann trotzdem in die Tasche um ihren Namen und ihr Hotelzimmer aufzuschreiben und es ihm dann zu geben. "Vielen Dank. Und falls sie mal wieder das Bedürfnis vespüren mit jemandem über übernatütliche Dinge reden zu wollen." Sie tippt auf die Adresse, " Wissen sie wo sie mich finden." "Dieses Angebot nehme ich zu gern an." Lächelnd steckt Thomas die Adresse ein, während Davina sich verabschiedet "Man sieht sich..." und aus dem Café verschwindet.

Crimson LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt