Kapitel 8 - Daniel & Jaden?!

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Um zwei Minuten nach eins hörte ich die Haustür zuknallen. Das war dann wohl Justin. Hatte er nicht gesagt, dass er um 3 kommt?

Naja egal, vielleicht hatte er ja keinen Bock mehr, und war früher gegangen. Ich glaube, bei den "Job" den Justin machte, könnte man sich sowas erlauben.

Ich ging die Treppe hinunter, und erwartete eigentlich Justin. Aber ich sah nur einen Typen, den ich nicht kannte. Als er mich sah, lächelte er leicht und kam auf mich zu.

"Ich bin Daniel. Und dubist dann wohl Evelyn. Mein Vater meinte, dass du bei Justin seist, und da Justin jetzt arbeiten muss, wollte er, dass ich nach dir gucke. Er ist sehr paranoid. Er denkt, du würdest irgendeinen Bullshit machen."

"Okay...und du glaubst ihm das?", fragte ich skeptisch. Eigentlich war er mir sehr sympathisch. Und wer war denn bitte sein Vater?!

"Nein, aber trotzdem wollte ich dich mal kennenlernen."

"Ach so. Und wer ist dein Vater?"

"William."

Okay...also William und Daniel waren sich kein bisschen ähnlich. Daniel schien wohl mehr von seiner Mutter abbekommen zu haben. Er war viel netter. Ich mochte ihn irgendwie auf Anhieb. Meine Angst, die ich die ganze Zeit hier über hatte, verschwand mit der Zeit, worüber ich sehr froh war.

Ich nickte nur. "Okay, wollen wir irgendwas machen? Einen Film gucken oder so? Bis Justin kommt, dauert es noch knapp 2 Stunden", meinte er, nachdem er auf seine goldene, ziemlich teuer aussehende Uhr geguckt hatte.

"Ja. Können wir machen.", meinte ich. Immerhin hatte ich Wirklich Langeweile. Eigentlich wollte ich mir die Villa angucken, aber ich war einfach zu faul. Und bevor ich gar nichts mache, gucke ich lieber einen Film mit Daniel.

Ich staunte wieder nicht schlecht, als ich sah, dass Justin einen ganzen Kinosaal hatte. Eine Riesenleinwand, und mehrere Reihen mit Stühlen. Natürlich nicht so groß wie in einem Kino, aber kein normaler Mensch hätte so etwas bei sich zu Hause.

❁❁❁

Der Film lief seit vielleicht einer halben Stunde, als es erneut klingelte. Daniel und ich guckten uns mit verwirrten Blicken an, worauf ich aufstehen wollte, um zu gucken, wer es war. Aber Daniel hielt mich davon ab.

"Lass mich gucken. Das kann sonst wer sein."

Damit ging er auch schon nach oben. Der Kinoraum hier war nämlich im Keller.

Aber warum waren die Jungs so vorsichtig? Eigentlich könnte es Ihnen total egal sein, was mit mir passierte. Ich schien für irgendetwas wichtig zu sein. Oder sollte irgendwas machen. Aber genaueres dazu sagen könnte ich ja nicht, weil keiner von diesen Volltrotteln mir eine vernünftige Antwort geben konnte.

Ich hörte Schritte, die die Treppe hinunter kamen. Jetzt war ich mal gespannt.

Ich sah einen gut aussehenden Jungen, wie Justin oder Daniel die Treppe hinunterkommen.

"Hi. Ich bin Jaden. Daniel's Bruder. Justin's bester Kumpel. Was auch immer.", stellte er sich nett vor.

"Evelyn"

Aber wahrscheinlich wusste er meinen Namen sowieso schon. Ich war wohl ein ziemlich interessantes Gesprächsthema.

"Ich weiß. Aber das dachtest du dir sicher auch schon."

Und wie ich mir das schon gedacht hatte...

Wir entschieden uns dazu, einfach den Film weiter zu gucken, bis Justin kam.

Um Punkt fünfzehn Uhr, hörten wir wieder die Tür zuknallen. Jetzt musste es aber Justin sein.

Gerade hatte ich diesen Gedanken gefasst, da kam Justin auch schon die Treppen hinunter.

"Hi.", begrüßte er uns. Oder Daniel und Jaden. Ich war ihm nicht wichtig. Er ging zu seinen Kumpels, und schlug bei ihnen ein.

Jaden und Daniel waren Geschwister. War Justin der Bruder von Ihnen? Nein, oder?

Die drei müssen meinen Blick bemerkt haben, denn sie sahen mich fragen an. Und als ob sie meine Gedanken lesen könnten, meldete sich Jaden zu Wort.

"Nein. Wir sind keine Geschwister. Nur Daniel und ich. Justin ist unser bester Kumpel."

Ich nickte mit einem Lächeln. Hatten sie sich in diesem Geschäft kennengelernt?

"Hast du noch ne Frage?", fragte mich Justin mit einem Lächeln, weil er wohl meinen immer noch fraglichen Blick gesehen hatte.

"Ich Ähm..." Ich wusste nicht, ob ich das einfach fragen darf. Ich wollte keinen Ärger bekommen, oder sie in ihre Privatsphäre stören.

"Du kannst einfach fragen. Wir sind nicht so wie William oder John."

Der ekelige Typ, der gestern mit dabei war, hieß dann wohl John. William, John, Justin, Daniel und Jaden. Diese Leute waren mir hier jetzt schon bekannt. Mehr Leute hatte ich auch noch nicht gesehen. Hoffentlich gab es nicht noch mehr ekelige Menschen hier.

Was war "hier" eigentlich? Was war das ganze hier? Vielleicht eine Verbrecher-Organisation oder so? Mafia?

Oh. Ich sollte Justin mal antworten.
"Habt ihr euch hier, in diesem "Geschäft" kennengelernt?"

Justin antwortete auf meine Frage. "Nein. Wir waren schon seit der Grundschule befreundet. Daniel & Jaden's Vater William war schon lange in der Mafia. Und dadurch sind wir 3 da auch reingerutscht. Beziehungsweise ich. Daniel & Jaden mussten sowieso "beitreten""

Okay..das war interessant, und mit meiner Idee, dass das Ganze hier die Mafia war, lag ich dann wohl auch richtig. Und Justin ist hier "reingerutscht"?

"Ich weiß, du verstehst im Moment wahrscheinlich nur Bahnhof, aber wie dir das schon vielleicht 10 tausend mal gesagt wurde, wirst du irgendwann alles erfahren und verstehen können."

Ich nickte wieder nur. Was sollte ich anderes sagen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Jahre abzuwarten, bis ich endlich alles über diese Scheiße erfahren durfte.

In mir drinnen hatte sich eine riesige Wut aufgebaut. Aber nicht, weil die drei jungen mich aufregten, sondern weil ich wissen wollte, was hier los, und wieso ich her war. Warum könnt man mir das nicht sagen verdammte scheiße?

Ich musste mich abreagieren. Schleunigst. Bevor ich hier noch ausrastete und ich es mir mit den Jungs verscherzt hatte, die ja eigentlich ganz nett zu mir waren. Eigentlich sollte ich frohe und dankbar sein. Aber nein, Evelyn musste sich drüber aufregen. Aber irgendwie war beides verständlich.

Außerdem hatte ich eine riesige Wut auf meine Eltern. Ich war mittlerweile fest davon überzeugt, dass ihr Getue etwas mit dem Mafia-Zeugs hier zu tun hatte. Meine Eltern hatten nicht umsonst immer gesagt, dass ich aufpassen soll. Ich wusste, dass sie das nicht ohne einen Hintergedanken taten. Aber ich wusste ja nicht, dass es so etwas war, was sie mir vorher hätten ersparen können.

"Äh Evelyn? Können wir los?", fragte Justin mich.

"Ja. Ja können wir."

Wir verabschiedeten uns beide von Daniel und Jaden und setzten uns in den allseits bekannten Audi r8, mit dem wir in die New Yorker Innenstadt fuhren. Es wurde aber auch mal Zeit.

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