3. Kapitel

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Als der Unterricht geendet war, musste ich im Klassenraum bleiben und warten, bis alle Schüler aus dem Raum gegangen waren.

Felizia warf mir einen bemitleidenswerten Blick zu.

Ich prüfte an meiner Hand nach. Auch der Zeigefinger fehlte inzwischen. Einzig und allein mein Daumen war noch vorhanden. An dem Rand, wo eigentlich die vier Finger hätten sein müssen, war es verschwommen.

Ich kniff die Augen zusammen, dass die Finger fehlten, strengte sie an. Ich raffte mich zusammen und stand auf.

Betont langsam schlenderte ich auf Frau Schmidt zu und wartete ihre Reaktion ab.

„Setzt dich doch bitte einen Moment.", forderte sie mich auf und schien in einen Hefter vertieft zu sein. Sie klappte ihn zu und sah mir forschend in die Augen.

Nervös rutschte ich von der einen Stuhlkante zur der Anderen.

„Das war nicht das Erste Mal, dass du zu spät gekommen bist."

Betreten sah ich zu Boden.

„Warum konnte das passieren?"

„Ich...", setzte ich an, aber ich konnte ihr ja schlecht erzählen, dass ich gegen einen -supersüßen- Jungen gelaufen war. „Ich bin zu spät aufgestanden", sagte ich, wenigstens war das die halbe Wahrheit. „Es wird nicht wieder vorkommen."

„Das will ich hoffen", erwiderte darauf Frau Schmidt. Sie entließ mich und ich stand auf.

Auf einmal wurde mir leicht schwarz vor Augen und ich stützte mich ab.

„Alles okay?", fragte Frau Schmidt und ich nickte benommen. Ich schwankte aus dem Klassenraum und stürzte hektisch in die Mädchentoilette. Über der Kloschüssel erbrach ich mich. Durch meinen Bauch klaffte ein ungefähr fünf Zentimeter großes Loch.

Vorsichtig setzte ich mich auf den Klodeckel. Ich konnte sehen, wie mein Arm, ich selber verschwand. Ich wurde panisch. Was passiert mit mir? , dachte ich entsetzt.

Die gähnende Leere fraß meinen Körper auf.

Ich wurde unsichtbar.

Ich verschwand.

Erneut erfasste mich ein Schwindel und ich kippte zur Seite.

Ich wurde bewusstlos.



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