1. Kapitel

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Leigh-Anne p.o.v.

Das Rauschen des Meeres beruhigte mich, es war so viel passiert was ich hätte besser machen können.

‚Leigh-Anne kann nichts!‘

‚Sie ist ein nichts nutz...‘

‚...bestimmt hat sie die Leute bezahlt um in Little Mix rein zu kommen!‘

Jeden Tag hörte ich mir solche und viele weitere Kommentare an. Gezwungenermaßen. Es ist dieser drang. Der Drang Perfekt zu sein, alles zu können. – Fehlerlos

Doch ich kann es nicht. Die anderen vielleicht schon doch ich gehe kaputt daran. Ich lasse mich nicht verstellen und werde zu einer Marionette der Welt. Ich will einzigartig sein.

Langsam lief ich den Strand weiter entlang und spürte den nassen Sand zwischen meinen Zehen. Egal wo ich war fühlte ich mich ganz klein. Immer war es so als würde eine Wand auf mich fallen und mich zerquetschen bis ich keine Luft mehr kriege.

‚Du bist hässlich!‘

‚Deine Klamotten gehen gar nicht...‘

‚Wie schief singst du eigentlich Leigh-Anne, boah das kann man ja nicht aushalten‘

Die Mädels versuchten mich immer aufzuheitern. – We’ll always be together

Doch es half nichts. In den letzten Wochen hatte ich mich komplett von ihnen Abgewendet. – Turn your face

Zwei Lieder die Unterschiedlicher nicht sein könnten. Es beschreibt die Situation von den perfekten drei. Und mich.

 Sie sollen nicht meinet wegen auch noch den Hass der Menschen zu spüren bekommen. – Sie sind perfekt

Ich zog die Ärmel meines Pullovers hoch und sah auf meine vielen Narben. Ich versuchte es zu vermeiden mich zu ritzen. – vergebens

Jeder Mensch muss sich befreien.

Schmerzen sind der einfachste Weg.

All der Druck der auf einem Lastet und einen langsam zerstören will wird man dadurch los.

Ein kleiner Schnitt mit einer silberglänzenden Klinge...

...ein kleiner Stich...

Das Resultat ist dein eigenes Blut...

...man sieht wie es langsam deinen Arm herunter fließt und in einzelnen Tropfen auf den Boden fällt...

Jeder Tropfen nimmt einem den Druck. Außenstehende werden dies nie verstehen können.

Mit meinen Fingerspitzen ging ich sanft die Narben entlang. Eine der Wunden brannte als ich sie berührte. Sie war erst einen Tag alt. Gestern wurde ich deswegen bewusstlos und Jesy fand mich im Badezimmer. – Alle wissen davon

Etliche male hatten sie versucht mich davon abzuhalten. Aber ich fand meinen Weg. Ich lief zurück zu einem kleinen Haus in der Nähe des Strands. Heute Abend würde eine kleine Übernachtungsparty stattfinden. – Meine Entscheidung stand fest!

Es würden einige kommen und vermutlich würde ich mir wieder was anhören müssen. Keiner von denen weiß wie es ist kaputt zu gehen nur wegen den Worten die einem Tagtäglich gesagt werden. Sie wissen nicht wie es ist schmerzen zu haben. Richtige schmerzen die nie wieder verschwinden werden, auch wenn das Leben wieder einen Sinn macht. Für immer ist man gezeichnet von seiner Vergangenheit. – Ich weinte, es wird das einzig richtige sein...

Jeder sucht nach einer bestimmten Sache.

Eine Sache die wichtiger ist als alles andere.

Die Sache für die es sich zu leben lohnt.

Wenn man diese Sache nicht findet, ist man verloren.

Man läuft in einem Labyrinth, vergebens um den Ausweg zu finden.

Der Ausweg ist ‚die Sache‘

...ich habe die Suche schon längst aufgegeben...

Angekommen in dem Haus, bekam ich die fröhliche Stimmung der anderen zu spüren. Gekonnt ignorierte ich sie. Doch meine Ignoranz blieb nicht unbeachtet. Von der einen Sekunde auf die andere schien es als wäre es eiskalt in dem Raum geworden. Die Musik verstummte, alles war ruhig. Ich ging in die Ecke zu meiner Luftmatratze, sie lag ziemlich abseits von den anderen.

Auf der großen Leinwand die sie aufgestellt hatten kam ein Film und alle bewarfen sich mit Popcorn und machten sich es irgendwie auch gemütlich.

Ich nahm einen Stift und ein Stück Papier aus meiner Tasche und fing an zu schreiben.

Erst denken dann handeln.

Ich habe lange genug nachgedacht.

Als ich fertig war mit schreiben schaute ich mich im Raum um. Sie schienen so viel getrunken zu haben das sie direkt eingeschlafen waren. – Perfekt

Aus meiner Tasche zog ich eine Packung Tabletten, einzeln holte ich sie aus der Verpackung und legte sie in meine Hand. Ich nahm die Cola die neben mir stand und schluckte sie.

Jetzt würde ich endgültig befreit werden.

Niemand würde mich vermissen.

Jetzt wird jeder Glücklich sein.

...jetzt wo Leigh-Anne Pinnock nicht mehr da ist...

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Ja, kein schönes ende. Ich weiß aber es gibt halt nicht immer Happy Ends.

Also, eigentlich hatte ich geplant, dass das Kapitel das letzte ist, schließlich ist das ja ne Kurzgeschichte also nie wirklich lang... ABER ich könnte als 2. Kapitel den Brief machen den Leigh-Anne als letzte Nachricht an ihre Mitmenschen gerichtet hat.

Wollt ihr das?!

Sassy :3

PS: Ich würde mich über Meinungen freuen :))

Impossible. [Leigh-Anne Pinnock ~ Kurzgeschichte]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt