Kapitel 0 - Diese Flügel

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Dünne Blätter fielen in Haufen herunter. Große Eichen mit stacheligen Zweigen ragten heraus, warfen ihren Schatten. Geflüster von Bienen und Schmetterlingen schwing durch die Wiese.

Das war unser Lieblingspark: Monarch Park. Es war immer leise hier, leise genug um die Geräusche der Eichhörnchen zu hören wenn sie in ihre winzigen Eicheln bissen- und das Rauschen des Baches am anderen Ende des Parks.

Ich legte meinen Kopf gegen die Brust meines Daddys, hörte der Vibration seiner Stimme zu als er schwarze schnörkelige Linien auf glattem weißem Papier vorliest.

"Der junge gutaussehende Ritter rettete die wunderschöne, hilflose Prinzessin und sie ritten auf seinem mitternacht-schwarzem Pferd dem Sonnenuntergang entgegen." beendete er in seiner weichen, zarten Stimme - sanft wie das Flattern eines Schmetterlings und tief, kräftig und majestätisch wie die Gezeiten des Meeres.

Er schloss das Buch und lehnte es gegen die dicke Baumwurzel.

Ich schlug meine Arme über die Brust in sturer Ablehnung des Endes. Ich liebte es wenn er mir vorlaß -seit er es nur noch so selten tat- und ich wollte nicht sauer oder unfreundlich klingen, aber mir hatte die Geschichte einfach nicht gefallen.

Mir hatte es nicht gefallen, weil ich nicht an die Charaktere glaubte. Vielleicht waren sie nett, edle Prinzen und hübsche junge Mädchen mit guten Herzen- früher, aber was ist mit jetzt? Daddy war hier weit und breit der einzige Ritter. Und Paul war zu gemein und kontrollierend für einen guten Ritter.

"Was ist los, Angel?" fragte mein Papa, sanft mein Kinn anhebend sodass ich ihm ins Gesicht schaute.

"Wie kommt es, dass es heute keine Ritter in glänzender Rüstung gibt?" fragte ich leicht verärgert.

Ich wusste, dass er nicht versuchte mich anzulügen mit Geschichten über diese Ritter und die Drachen und die Prinzessinnen, aber ich mochte es nicht Hoffnungen für etwas zu haben, dass nie und nicht existierte.

Mein Daddy lachte leicht und streichte sachte über meinen Rücken.

"Angel, edle Ritter gibt es immernoch. Es gibt nur nicht mehr so viele- und sie tragen keine Rüstung mehr." erklärte er vorsichtig.

Ich merkte, dass er Schwierigkeiten hatte, also zeigte er einfach sein breites Grinsen- genauso wie er es bei seinen "Brüdern" tat, als er sie von irgendetwas überzeugen wollte- und ich vergaß über was ich mich aufregte. Aber nur für einen Moment.

Ich strich mit meinen winzigen Zeigefinger den Rücken des Märchenbuchs entlang und seufzte.

"Wo ist mein Ritter dann? Wann wird er mich retten?" fragte ich und schaute hoch zu ihm, hoffnungslos und hoffnungsvoll gleichzeitig. Ich dachte nicht, dass ich "Rettung" brauchte, nicht so lange mein Daddy noch hier ist, aber trotzdem.

Mein Daddy lachte nun noch lauter, komplett amüsiert.

Ich sah ihn stirnrunzelnd an.

Er schloss mich in seine Brust und schaukelte sanft, beruhigend.

"Baby, mach mir nicht zu früh Angst. Eines Tages wird dein Ritter kommen- außer- ich werde ihn vorher los." Er grinste bei dem Gedanken dem armen Ritter wehzutun- wer auch immer es sein mag.

"Daddy!"

"Ich mach nur Spaß, Angel. Wenn dein Ritter in glänzender Rüstung kommt, werde ich dich gehenlassen müssen. Ich muss dich deine Flügel nutzen und dich zu deinem Glück fliegen lassen." sprach er leise, fast mehr zu ihm selbst als zu mir.

Er sah traurig aus. Ich hasste es wenn er traurig war. Es erinnerte mich daran was Danny über ihn sagte als er sich wünschte Mommy wäre noch am Leben. Schuldgefühle schwappten wie Säure in meinem Bauch herum.

The Knight In Leather Armor » German TranslationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt