Chapter 1:
Er atmete noch einmal tief durch.
Er sollte das lieber nicht tun, schließlich hatte -seit John Watson in ihr Leben getreten war- auch das Verhältnis zwischen ihnen eine Verbesserung genossen. Da sollte er seinem jüngeren Bruder doch vertrauen können.
Doch nach den Geschehnissen zuvor mit Magnussen hatte man darauf bestanden ihn ins Exil zu schicken. Was wenn sie ihn nicht mehr benötigen würden? Würde man ihn in Einsperren? Gefangen nehmen?
Es war nicht seine Art sich sorgen zu machen doch in letzter Zeit wirkte es beinahe so als täte er das, was seiner Meinung nach völlig absurd war. Denn er machte sich keine Sorgen, ein Holmes tut so etwas nicht.
Es klopfte. Erneut, bemerkte er trocken. Anthea kam herein. „Der Besuch wartet." Sagte sie. Wie oft hörte er diesen Satz nun schon? Zum siebten Mal? Er hätte dies nicht tun sollen... Seufzend erhob er sich und strich seinen Anzug glatt, ehe er seinen Schirm ergriff und den Raum verließ. Es war bereits zu spät, er hatte es getan, dann würde er es auch zu Ende bringen.
Eine Frau Mitte Zwanzig saß auf einem der gemütlichen Sessel seines Büros. Sie hatte die langen Beine übereinandergeschlagen, ihre Füße steckten in schwarzen Pumps und das Mintgrüne elegante und doch legere Kleid reichte ihr bis zu den Knien. Es war nicht tief ausgeschnitten und ein schwarzer Gürtel betonte die wohlgeformte Silhouette der Frau. Ihre braunen Haare waren hochgesteckt und einzelne Strähnen hatten sich gelöst.
Trotz dass sie kein Make-up trug, besaß sie eine natürliche Schönheit, welche ihm noch nie begegnet war. Der schmale Mund die kleine Stupsnase und die leicht Sonnengebräunte Haut die ihrer Lateinamerikanischen Herkunft entsprang.
Und die grünen Augen die konzentriert eines der Magazine lasen. Nun wusste er nicht, ob er seinem Bruder keinem Gefallen tat.
,,Miss Clarke, wenn ich mich nicht irre." Begrüßte er sie freundlich. Sie nickte und legte das Heftchen zur Seite. Als ob er sich je irrte! ,,Wissen sie weshalb ich sie herbringen ließ?" Fragte er und schloss die Tür, um unnötige Unterbrechungen zu vermeiden.
,,Sicher." Sagte sie knapp. Er konnte nicht leugnen ihre Stimme als schön zu empfinden, sie wirkte warm und herzlich. „Sie möchten, dass ich jemanden überwache." Fügte sie hinzu.
,,Ganz recht. Sie haben keinerlei Erfahrungen in solchen Dingen da sie zuvor als Künstlerin gearbeitet haben." Sagte er und sah sie fragend an. Sie nickte erneut. ,,Hervorragend. Wenn sie über keinerlei Erfahrung verfügen, würde er nie auf die Idee kommen das sie für mich arbeiten." Erklärte er, sie verstand. „Um wen handelt es sich?" Fragte sie Neugierig. „Um meinen Bruder." Tat er es mit einer Handbewegung ab. Sie war überrascht, sie konnte sich nicht vorstellen, weshalb jemand seinen eigenen Bruder unter Beobachtung stellen konnte. Doch im Gegenzug dafür durfte sie in London wohnen und bekam ein beträchtliches Honorar. „Ein Glas Wein?" Fragte er sie als er sich selbst eines einschenkte. „Sie wissen ich trinke nicht." Erwiderte sie. „Sehr zu meinem Bedauern." Antwortete er.
„Weshalb ich?" Fragte sie vorsorglich. „Sie sind nicht durchschnittlich."
Damit war das Gespräch beendet, sie konnte in diese Antwort interpretieren was sie wollte. „Nehmen Sie ein Taxi und fahren Sie zur 221b Bakerstreet. Man wird sie dort in Empfang nehmen." Sagte er. „Ja, Mr. Holmes." Lächelte sie freundlich.
„Nennen sie mich, Mycroft." Sagte er Kalt und schloss die Tür als sie hindurchgetreten war.
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Sherlock BBC
RandomEine neue Bewohnerin in der 221 B Bakerstreet. Zufall? Womöglich...Doch was wenn sie dem großen Sherlock Holmes mehr helfen könnte als er je ahnte?