Greg Lestrade

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Was zuletzt geschah :
,,Sie sind wütend. Ist es wegen der zweifelhaften Tante?" Ihr Herz blieb stehen und sie glaubte jeden Moment umzukippen.

Sherlock der sie äußerst Misstrauisch betrachtete machte das Ganze nicht gerade einfacher.

,,Oder ist es wegen..."
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Ihre Augen weiteten sich.

Und dann passierte es.

Ein ohrenbetäubender Knall ertönte und mit einer unfassbaren Wucht wurden ihre Füße vom Boden gehoben.

In den Augenwinkeln konnte sie die Außenfassade erkennen, welche sich löste und an ihr vorbei brauste.

Ihr Herz überschlug sich und sämtliche Luft wurde aus ihren Lungen gepresst.

Nichts geschah in Zeitlupe, wie es Filme übermittelten.

,,Sher-"

Sie spürte, wie sie etwas am Rücken traf und ihr Gegenüber langsam verschwomm.

Ihre Haut brannte an den Stellen, an denen dünne Kälte Finger ihre Arme umgriffen.

Der Aufprall, welchen sie erwartet hatte, wurde durch feinen samt und einen weichen Körper ersetzt.

Um sie herum bildete sich dichter Rauch, welcher von dem Schutt aufgewirbelt wurde.

Eine knochige Hand legte sich über ihre Nase.

,,Nicht einatmen." vernahm sie gedämpft. Sie nickte hob ihren Ärmel, anstelle der Hand.

Der Staub, der sich über ihre Augen gelegt hatte verschwand dank der Tränen, die sich darin gebildet hatten. Sie atmete zittrig Luft in ihre geplagten Lungen.

Die Trümmer um sie herum hatten auch ihre Kleidung mit Staub bedeckt, womit sie durch den ersten Atemzug ein Hustenanfall erlitt.

Ein abwertendes Schnalzen erinnerte sie wieder daran, dass sie nicht alleine war.

,, Sagte ich nicht, nicht einatmen?"

Die Braunhaarige hob den Blick und spürte wie ihre brausende Wut mit einem Mal erlosch.

Die Augen des dunkelhaarigen flogen Nervös durch den Raum und sie konnte erkennen, wie er die Zähne aufeinanderpresste.

Sie blickte zu ihren Händen, welche sich in den Samtstoff seines Hemdes versenkten. Dann blickte sie hinter sich und erkannte hinter einigen Trümmern das große Loch in der Außenfassade.

,,Eine-"

,,Bombe." beendete der Consulting Detektiv ihren Gedanken.

Ihr Blick lag auf seinen Augen, welche noch immer jeden Millimeter nach Hinweisen absuchten. Vorsichtig löste sie ihre verkrampften Finger aus dem Kleidungsstück ihres Gegenübers. Das diese dabei unentwegt zitterten entgingen den aufmerksamen Blick des Älteren nicht. Ihre Hände presste sie auf den schuttbedeckten Holzboden.

Mit letzter Kraft drückte sie sich nach oben und stand auf wackligen Beiden. Nun könnte sie das Ausmaß der Explosion erkennen. Überall lagen Stücke der zuvor Frontalwand des Altbaus. Darunter Scherben der Fenster und Teile des Bodens.

Sie war gerade dabei eines der alten Bücher ihres Mitbewohners aus den Überbleibseln zu bergen, als sie ein weiteres Mal zu Boden gerissen wurde.

Unsanft traf ihr Kopf auf die brüchigen Dielen.

Eine Erschütterung fuhr durch den Boden.

,,Was zum!" sie wandte den Kopf und blickte in die hellen Augen Sherlocks. Dort wo sie zuvor gestanden hatte, lag nun ein riesiger Betonfetzen, der sich aus der Decke gelöst hatte. Die Luft blieb ihr im Halse stecken und ehrfürchtig blickte sie in die Augen ihres Gegenübers.

,,Sie haben mir das Leben gerettet." stellte sie fest. Ihre Brust schürte sich zu und ihr Hals brannte fürchterlich. Ehe sie sich versah, kroch ein verräterisches brennen in ihre Augen. Sie biss krampfhaft die Zähne aufeinander.

,,Sherlock?!" Elena sah zur Tür als sie die gedämpfte Stimme der Vermieterin vernahm.

,,Mrs. Hudson?" rief die Latina, ehe ihre Stimme unter der Last brach. ,,Gott sei Dank, sie sind wohl auf." ihre Stimme entfernte sich und die Braunhaarige konnte weitere undeutliche Stimmen hören. Keine Sekunde später waren auch Sirenen zu erkennen.

,,Nicht bewegen." deutete Sherlock. Sie nickte, presste ihre Lippen aufeinander.

Die ungewohnte Nähe zwischen ihnen machte sie unfassbar nervös. Sie glaubte jeden Atemzug des anderen zu spüren.Eine wärme breitete sich in ihren Wangen aus.

Wie unpassend, schallte sie sich selbst.

Das vertraute Knarzen verriet ihr, dass jemand die Treppen erklomm.

,,Holmes!" der Inspector wollte gerade das Zimmer betreten.

,,Bleiben sie wo sie sind, Greg."

Der grauhaarige wusste nicht recht, was ihn mehr erstaunte.

Sherlocks dunkler Bariton, welcher ihm durch Mark und Bein donnerte oder doch eher die Tatsache, dass er ihn beim Namen nannte?

Der Lockenkopf wies auf die Wand, welche ziemlich mitgenommen aussah. ,,Eine tragende Wand. Ohne sie sind sowohl Boden als auch Wände instabil. Ein falscher Schritt und-" Sherlock brauchte seinen Satz nicht zu beenden. Lestrade nickte und trat vorsichtig zurück.

Langsam richtete sich der CD auf und zog die Latina mit sich.

,,Autsch." sie jaulte auf und zog den Arm nah an den Körper. Grün-Blaue Augen huschten über ihren Körper. Sherlock schnaubte. Er schob sie vor sich und zog sie nah an sich. Die Art wie ihr Herz sich überschlug überging er. Er schob sie sanft vor und zwang sie kleinste Schritte zu machen. Dabei lastete ein Teil ihres Gewichtes auf dem Arm um ihre Hüfte.

,,Ich führe uns auf den bestmöglichen Weg zur Treppe." erklärte er.

Nach jedem Schritt stoppte er und schien eine Weile zu überlegen.

Greg krallte sich unruhig an den Türrahmen und wäre am liebsten auf sie zu gerannt. Geduld war nicht seine Stärke und die Tatsache, dass die beiden sich in Zeitlupe bewegten, beunruhigte ihn.

,,Mrs. Hudson?" Elena war überrascht als der Detektiv die Stimme hob. Lestrade zuckte kurz zusammen. ,,Wohlauf." berichtete er und erhielt ein zufriedenes Nicken.

Bei ihrem nächsten Schritt durchfuhr sie ein stechender Schmerz und sie war gezwungen ihren Schritt zur Seite weichen zu lassen.

Das gefährliche Knacken, welches sie daraufhin hörten ließ die beiden Männer in ihren Bewegungen gefrieren.

,,Holmes?" wandte sich Lestrade an den Consulting Detektiv.

Dieser schien ihre Umgebung zu analysieren.

Dann schüttelte er den Kopf und führte sie weiter. Gefühlte Stunden vergingen, ehe ihr Fuß das schützende Holz der veralteten Treppe erreichte.

Einige Sanitäter kamen ihnen am Fuße entgegen.

Das helle Sonnenlicht blendete sie, doch als sie sich daran gewöhnt hatte, erkannte sie ihn.

,,Sherlock?!" Wie ein Schatten huschte er an ihnen vorbei und schloss den überraschten Briten in seine Arme.



,,John?"

Sherlock BBCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt