Kapitel 7

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Mädchen

Es hatte sich viel verändert, seit meiner Ansprache.
Sie hatten zwar noch nicht aufgehört mich in ruhe zulassen, aber die Aktionen waren meiner Meinung nach sanfter als die davor.
Ich hatte auch keine Angst mehr meine Meinung zu sagen oder einfach so mal meinen Mund zu öffnen.
Die Lehrer waren zufrieden mit den Schülern und Schülerinnen, da manche tatsächlich angefangen hatten, mit zu arbeiten und zu lernen.

Zu Hause wurde ich zwar immernoch ignoriert und ich sah meine Eltern immernoch 2 mal am Tag, aber daran ließ sich nichts ändern.
Doch ich war sehr froh jemanden zu haben, der mir zuhörte und mit mir redete und damit meinte ich, den Jungen, mit dem ich schon mehr als einen Monat schrieb. Wir wussten nicht viel von einander und das war auch besser so.
Seit paar Wochen fingen wir an über Kpop zu reden und er zeigte mir immer mehr Gruppen die ich von anhieb sympathisch fand. Aber eine Gruppe blieb meine Lieblings Gruppe und das war Exo. Er wollte mich aus irgendeinem Grund von Bts überzeugen und ich wollte jetzt nicht behaupten ich würde die Gruppe nicht mögen. Sie war auf Platz 2 meiner Kpop Liste.

Jedenfalls schrieben wir immer öfters, sogar während dem Unterricht traute ich mich ihm zu schreiben. Mir kam es so vor, als wäre ich erst glücklich, wenn ich eine Nachricht von ihm bekam. Doch mir ging eine Nachricht nicht aus dem Kopf
"Versprich mir das du dich nie in mich verlieben wirst oder mich auf irgendeine Weise mögen wirst!"
Das Problem war nämlich, dass ich es ihm nicht versprechen wollte. Nicht das ich ihn mochte oder sowas, wir kannten uns ja nicht. Aber irgendwie dachte ich jedesmal an ihn. Wahrscheinlich lag es daran, das er mein einziger Freund war.

Ich hatte keine Schule, deshalb schlief ich aus und wachte am Mittag auf, da ich in der Nacht, während alle schliefen, ich mit ihm schrieb.
Nachdem ich meine Morgenroutine durch geführt hatte und mich angezogen hatte, setzte ich mich auf mein Bett und schaute auf mein Handy, doch zu meinem bedauern, hatte ich keine Nachricht.
Ich legte mein Handy hin und versuchte mich zu beschäftigen. Deshalb nahm ich meine Schulsachen und ging in die Bibliothek, die sich in einem anderen Raum unseres Hauses befand. Ich machte es mir gemütlich und fing an zu lernen. Doch nach jeder halben Stunde lief ich in mein Zimmer und schaute verzweifelt auf mein Handy, doch ich hatte immernoch keine Nachricht.
Deshalb nahm ich meinen Mut zusammen und schrieb ihm als erst es.

"Oppa.. mir ist Langweilig!"

Ich wartete in der Hoffnung, dass ich darauf eine schnelle Antwort bekam, doch es war leider nicht so.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, vibrierte plötzlich mein Handy Aufgeregt öffnete ich den Chat und wurde gleich traurig als ich es las.

"Keine Zeit"

"Was machst du, dass du keine Zeit hast?"

"Ich sagte keine Zeit hör auf mir zu schreiben!"

"Das geht auch netter..."

Er las meine Nachricht und ging wieder offline. Ich war wütend. Nicht weil er keine Zeit für mich hatte, sondern diese Art und Weise wie er es mir gesagt hatte.

Plötzlich hörte ich eine Klingel. Das war ein Signal, dafür, dass das Essen serviert wurde und ich zum Esszimmer kommen sollte.
Das tat ich auch und setzte mich gegenüber meiner Mutter. Beide waren auf ihren Laptops und ignorierten mich. Sie fragten nicht wie es mir geht, was ich für Probleme habe oder sonst etwas. Mit meinem Vater redete ich 2 mal die Woche wenn ich ihn ausnahmsweise mal zu Gesicht bekam.

Schlecht gelaunt stochern ich in meinem Salat herum und aß hastig.
Ich bemerkte daher nicht das meine Eltern mich mit einem Fragenden Blick anschauten.
"Was ist los?", erkundigte sich meine Mutter und, währenddessen schaute sie meinen Vater an.
"Es ist nichts Mutter", antwortete ich schnell, da ich kein Gespräch mit ihnen anfangen wollte.
"Dann hör gefälligst auf so unappetitlich zu essen, schließlich bist du kein Kind mehr! Wenn dich einer meiner Freundinnen so sehen würde, hätte ich mich geschämt!", fing sie an mit mir zu schimpfen.
"Ist ja nicht so, als ob deine Freundinnen überhaupt wüssten, das du ein Kind hast. Mir kommt es auch so vor als wüsstet ihr es auch nicht!", schimpfte ich zurück und versuchte meine Tränen zu unterdrücken.
"Sprich nicht so mit deiner Mutter!", mischte sich mein Vater ein.

"Aso.. sie ist meine Mutter? Mhm hab ich gar nicht gemerkt, da mich zwei Kindermädchen erzogen haben und nicht ihr!"
Mein Vater stand wütend und entsetzt auf und schaute mich mit einem Blick an, den ich nie zuvor gesehen hatte.

"Du undankbares Kind! Was fällt dir ein?", brüllte er weiter.

"Was willst du tun? Mich in ein Weisenhaus stecken? Tut mir leid es dir mitteilen zu müssen Vater aber ich bin 18, da du es ja nicht wusstest! Ich bin kein kleines Kind mehr! Ich bin auch nicht undankbar, da ich so ein schönes Leben führe, welches sich viele wünschen, aber es wäre schon nett mich mal zu fragen wie ich mich fühle oder was in meinem Leben passiert!"

Es wurde still und meine Tränen konnte ich diesmal nicht zurück halten.
"Tut mir leid das ich kein Junge geworden bin, wie ihr es euch vorgestellt habt, aber egal ob Junge oder Mädchen ich bin auch ein Mensch der sich geborgen fühlen will oder es wäre schon schön mal Menschen wissen zu lassen das ihr ein Kind habt!"
Mit diesen Worten rannte ich in mein Zimmer, umarmte meinen Teddy und heulte mich aus.
Danach brauchte ich einen Gesprächspartner und mir fiel keinen ein außer den einen Jungen.

"Ich hasse dich und ich hasse meine Eltern noch mehr! Aber ich brauche dringend jemanden mit dem ich reden kann, also wenn du Zeit hast, schreib mir bitte zurück."

Ich blieb die restlichen Stunden in meinem Zimmer und ließ niemanden rein.
Es war Abend und wieder klingelte unsere Klingel, doch ich ging nicht raus, obwohl ich hunger hatte.
Mein Bauch knurrte, doch ich weigerte mich mit diesen Menschen die sich meine Eltern nannten zu essen.
Ich nahm als Ablenkung mein Handy in die Hand und las die alten Nachrichten von dem jungen und mir durch und plötzlich kam eine neue Nachricht.

"So hab jetzt kurz Zeit was ist?"

"Nichts"

"Du schreibst, dass du mich hasst und deine Eltern und jetzt ist nichts? Erzähl was passiert ist."

Ich erzählte ihm alles, da ich mich immer besser fühlte nachdem ich mit ihm schrieb.

"Dummkopf geh essen!"

"Ich will nicht!"

"Ist mir egal ob du willst oder nicht! Geh sofort runter und iss etwas! Wenn du stirbst hab ich niemanden mit dem ich schreiben kann, wenn mir langweilig ist."

Ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte nach so einer Nachricht.

"Heißt das... du schreibst nur mit mir wenn dir langweilig ist und unsere Freundschaft nichts für dich bedeutet?"

"Für mich bist und bleibst du immernoch ein Zeitvertreib mit sehr vielen Problemen"

Wer Bist Du? [Bts FF] [Jungkook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt