Kapitel 1

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Julia


Irgendwohin im Reichswald. Keine Ahnung, ich rannte, rannte und rannte einfach wohin einfach durch den Wald. So schnell wie ich es nur konnte, aber ich wusste nicht wovor ich wegrannte. Auf dem Weg lagen überall Steine und Äste herum. Meine Hände streifen über die Rinden der Bäume. Ich spürte die Kiefer, aufgrund ihrer schuppigen Rinde, sowie die Silber-Pappel an ihrer borkigen Rinde. Ich rannte so schnell so, dass ich über einen Stein stolperte. Nach dem ich aufgestanden war drehte ich mich um. Aber es war niemand zu sehen, also machte ich mich wieder auf den Weg weiter zu rennen, da ich irgendwie das Verlangen dazu hatte.
Da stand plötzlich Jonas vor mir. Ich erschrak so sehr, dass ich ein paarmal durchschnaufen musste. „Du hast mich erschreckt. Was machst du hier? Warst du, der der mich verfolgt hat?", fragte ich Jonas etwas verwirrt. „Das tut mir aber sehr leid. Dasselbe dann ich dich auch fragen! Ähm kann sein.", meint Jonas.
Er neigt seinen Kopf leicht zur Seite und grinst mich so Bad-Boy-mäßig an. Dadurch musste ich auch grinsen. Dann öffnete er seinen Mund, soweit sodass man seine spitzen Eckzähne sehen konnte, die wie bei einem Vampir aussehen und biss in meinen Hals.
Ich schrie so laut wie ich nur konnte. Und plötzlich saß ich nun auf meinem Bett.
Meine Mum kam in meinem Zimmer und fragte mich in Gebärdensprache, eine Sprache, die mit den Händen kommuniziert wird, besorgt: „Ist alles Okay bei dir?" Ich anwortete in Gebärdensprache zurück: „Ja, ich denke schon. Es war nur ein schrecklicher Traum."
Meine Mum machte sich wieder auf den Weg zu ihrem Bett und schlief weiter.
Ich musste erst mal das Ganze verarbeiten. Es war 5 Uhr morgens und zum Glück sind es noch Sommerferien. Noch verdammte drei Wochen Ferien. Ich war so glücklich darüber. Ich ging ins Bad und wusch mein Gesicht mit sehr kalten Wasser. Im Spiegel kann ich meine wunderschöne, strahlende, blaue Augen und meine schönen, blonden, langen und leicht gewellten Haaren sehen.
Nach dem ich meine Chiller-Klamotten angezogen habe und meine 2 CI's an meine Ohren gemacht habe, das sind Hörhilfsmittel, die einen helfen, wenn man gehörlos oder Hochgradig-schwerhörig ist bekommen kann, machte ich mich auf den Weg in die Küche um mir einen Kaffee zu kochen, um ein bisschen wacher zu werden, da ich nicht mehr schlafen kann.
Wieso wollte mich mein Freund töten. Ich weiß es nicht. Ah, es ist ein dummer und bescheuerter Gedanke, er würde so etwas nie tun. Zurück zu meinem Zimmer klopfte es plötzlich an der Tür, ich öffnete sie, damit meine Eltern nicht aufwachen. Es war Dylan. Er ist groß, so 1,80m, hat braune Haare, die manchmal auch in Richtung schwarz gehen. Und er ist seit Kindergarten mein bester Freund.
„Lust zu reden?" fragte er mich aus Interesse. Ich nickte und ließ ihn rein. Nachdem wir in meinem Zimmer waren, setzten wir uns auf das Bett. Mein Bett steht gleich rechts neben der Tür. Am Fußende der Bettkante ist mein großer Schreibtisch. Gegenüber ist mein neuer Schminktisch aufgebaut. Nachdem wir uns auf mein Bett gesetzt hatten, sahen wir uns eine ganze Weile in die Augen und redeten kein Wort miteinander.
Irgendwie fühle ich mich zu ihn hingezogen, aber es kann nicht sein, da ich ja einen Freund habe und mit ihm sehr glücklich bin, seit 2 ½ Jahren. „Ich habe dich schreien gehört. Ist wirklich alles bei dir okay? Willst du darüber reden, du weißt, dass du mir alles sagen kannst!"
Eigentlich kann er es nicht gehört haben, da unsere Häuser neben einander stehen, aber ich habe das Gefühl er hört alles, wenn es um mich geht. „Ähm, also...", fing ich an und brach abrupt ab. Dann schaute Dylan mir richtig lange mit seinen haselnussbraunen Augen in meine, bis seine Augenfarbe sich in Gold veränderte und dadurch bemerkte ich wie sich sein Vertrauen in mir aufflammte.
„Ich habe von Jonas geträumt, er war als Vampir in meinen Träumen erschienen! Aber, es kann doch nicht stimmen! So was gibt es doch nicht in unserer Welt, vielleicht in der Fantasie", erzählte ich Dylan etwas frustriert. Plötzlich verändert sich Dylans Verhalten schlagartig. Er war so komisch drauf wie noch nie, dass merkte ich an seinen Augen und an seinem Gesichtsausdruck. „Julia, ich .... Ich muss leider los, sorry! Wir reden wirklich wann anders weiter. Ich muss leider was erledigen, sonst wird mein Bruder sauer!", sagte er. Dylan gab mir schnell zum Abschied auf meinen Handrücken einen zärtlich hektischen Kuss, was mich jedes Mal zum verlegen bringt. Als er weg war, fuhren plötzlich meine Gedanken
und Gefühle plötzlich Achterbahn und ich muss andauernd an ihn denken. Nach einer Weile schaute ich auf mein Huawei P9 Handy, ich hatte ein paar Nachrichten bekommen, darunter eine von Jonas und von Dylan. Ich schaute nach was Dylan so geschrieben hat.
Darin stand: „Sorry, dass ich so schnell verschwunden bin, aber es hat nichts mit dir zu tun. Wir reden später nochmal du kannst, jeder Zeit vorbeischauen."
Ich schrieb zurück: „Kein Problem! Bis nachher."
Ich hatte keine Lust Jonas Nachricht ab zu checken. Die Zeit ging so schnell vorbei, weil es war jetzt schon halb acht. Mein Dad klopfte an die Tür, um mich zum Frühstücken zu holen. Auf den Weg zur Küche musste ich immer noch an Dylan denken und das noch extremer als bisher. Er hat einen so schönen muskelösen Oberkörper, was man wegen seinen T-Shirt, was trotzdem sehr eng an seiner Haut lag, nicht gut sehen konnte, aber ich habe ihn so oft oben ohne gesehen. Ich beobachte ihn sehr gerne beim Basketballspielen mit seinem Bruder Mathias und seinen Kumpels in seinem Garten. Ich nahm wie immer mein Lieblings-Müsli. Während dem Frühstück unterhalten sich meine Eltern, was sie heute vorhaben.
„Heute gehe ich nach der Arbeit mit meinen Mädels weg!", sagt meine Mum zu meinem Dad. Ich hörte nicht mehr zu was sie sonst noch besprachen, sondern stocherte in meinen Müsli rum und dachte an Jonas und seine merkwürdige Erscheinung in meinen Traum. Denn ich komme einfach nicht von dem seltsamen Traum weg, diese Träume verfolgen mich schon seit einigen Wochen, hin und wieder kommt derselbe Traum vor. Ich seufzte heftig. „Was hast du heute noch vor?", fragte mich plötzlich mein Dad. Ich antwortete nichts, da ich nicht anwesend war. Mein Dad schüttelte mich ein wenig, damit ich wieder nach Haus
komme. Er wiederholt die Frage. Ich antworte darauffolgendes: „Ich werde wahrscheinlich was mit Freunden unternehmen. Ihr habt sicherlich nichts dagegen?!" Meine Eltern sind damit einverstanden wie immer. Plötzlich klingelt das Telefon. Ich ging ans Telefon und konnte es mir denken wer es war. Es war Karola, meine ABF.
„Hallo Bae, was geht ab?"
„Wollen wir was unternehmen?"
„Klar, warum nicht? Ich könnte ja Jonas und Dylan fragen!", sagte ich zu Karola.
„Ich denke es ist keine so gute Idee!" 
„Ah, come on!", meckerte ich bisschen rum. 
„Na gut! Wie du meinst. Sag, aber dann nicht ich hätte dich nicht gewarnt!", meint Karola und legte auf. Ich war überglücklich, was soll denn schon schiefgehen. Jenny meine Hündin, sie ist ein Golden Retriever, schaut mich komisch an, als will sie mir auch sagen, dass es keine gute Idee ist. Heute hat mein Dad vor die Hündin mit auf die Arbeit zu nehmen, denn mein Dad ist Polizist. Ich hatte nichts dagegen, dass sie mit auf das Revier kommt, denn Jenny ist eine Polizei Hündin. Mein Handy begann zu vibrieren, weil ich von Karola eine WhatsApp Nachricht bekam.
Es stand folgendes drinnen: „Wir treffen uns mit den zwei Boys vorm Lieblingstreffpunkt um 19:30."
Mit dem Lieblingstreffpunkt war gemeint, bei der kleinen Hütte, die zwischen Nürnberg und dem Reichswald liegt. Ich schrieb ihr, dass die Zeit in Ordnung ist und ich mal Dylan fragen gehe. Tatsächlich bin ich zu Dylan rübergegangen und habe bei ihm geklingelt. Nach ein paar Minuten machte sein Bruder Mathias die Tür auf und hat mich rein gebeten. Sein Bruder sieht mega gut aus, genau wie Dylan, nur sieht er etwas reifer als Dylan aus. Er meinte, dass Dylan noch etwas braucht, aber jede Minute da sein wird. „Du kannst dir schon mal gemütlich machen!", schlug Mathias nett vor.
Als ich in Dylan Zimmer war, schaute ich mich um und sah lauter seltsame Bilder von Werwölfen und dazu noch Bücher zu dem Thema. Mathias meint: „Du passt wirklich gut zu Dylan, leider bist du schon vergeben!"
„Tja, da kann man nichts machen. Aber Danke!", sagte ich leicht verlegen.
Ich bemerkte plötzlich, dass Dylan hinter Mathias steht. „Hallo Bruder!", sagte Mathias. Ich sagte ebenfalls Hallo. Aber ich wunderte mich schon etwas, woher Mathias wusste, dass Dylan hinter ihm stand. Als Mathias sich umdrehte, schaute Dylan ihn leicht böse an. Dylan faucht seinen Bruder so leicht Hundemäßig an, wo  ich etwas Angst bekam. Dylans Augen sind richtig gold geworden, obwohl sie immer haselnussbraun waren, bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass ich es schon mal erlebt hatte. Ich räusperte etwas, dadurch bemerkten die beiden Brüder, dass sie nicht wirklich alleine sind. Plötzlich hat Dylan keine goldenen mehr, sondern wieder haselnussbraune Augen und er war wieder er selbst.
„Hey! Sorry, mein Bruder hört nie auf mich! Denn er hätte dich nicht in mein Zimmer reinlassen sollen, na ja ist jetzt auch egal, da ich jetzt hier bin!", erklärte er mir als Entschuldigung.
„Schon in Ordnung!"
„Bist du dir da sicher? Du machst nicht so den Eindruck!"
„Passt schon, aber du bist da!" Ich war echt glücklich, dass er hier und jetzt da ist.
„Warum hängen in deinem Zimmer viele Wolfsbilder?", fragte ich ihn mit ein wenig Neugier.
Ich habe ihn das echt gefragt, ohne Zögerung. Okay, irgendwas stimmt nicht mit mir. „Du meinst eher: Warum hängen in meinem Zimmer Werwolfbilder, wo die Werwölfe die Vampire töten?" Ich musste wegen dem Wort Vampir etwas zusammenzucken und schaute das Bild genauer an. Tatsächlich es war ein Vampir zu sehen.
„Mein Ur-Großvater hat es vor ca. 55 Jahren gemalt. Er glaubte früher, dass es Werwölfe und Vampire gibt, bis heute weißt es keiner genau, ob mein Ur-Großvater Recht hat. Aber das Bild sagt schon mal aus, dass es bei Nacht gemacht worden war und wie du ja siehst ist das Gemälde im Reichswald, der nicht weit weg von hier ist, entstanden. Und es ist bei Vollmond entstanden." Da hat er Recht, beim Bild ist ein heller Vollmond zu sehen in dem dunklen Reichwald und der Werwolf sieht mächtig aus. Man kann leider nicht erkennen welche Fellfarbe der Werwolf hat. Aber ich muss sagen das Bild sieht verdammt gut aus.
„Ja, ich kenne den Reichswald! ...Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast mit Karola, Jonas und mir was zu machen?", fragte ich ihn.
Auf einmal klopft es heftig laut an der Wohnungstür. Mathias machte die Tür auf und sagte zu der Person: „Hallo Jonas! Was willst du?"
„Wo ist Julia? Ich weiß, dass sie hier sein muss! Also rück sie gefällig raus, du widerlicher Hund, ich ertrage deinen Geruch nicht!", Jonas fauchte Mathias an. Hat Jonas wirklich widerlicher Hund zu Mathias gesagt, ich glaube ich träume, denn normalerweise höre ich die Dinge nicht, wenn eine Wand dazwischen ist, sowie geflüsterte Dinge. Irgendwie  merkte ich, dass mein Gehör plötzlich viel besser geworden ist. Obwohl es Jonas Mathias zu geflüstert hat, dabei kam es mir vor als würden sie es vor meiner Nase bereden.
„Bleib hier, Okay?", flüstert Dylan mir zu. Ich nickte. „Ich höre euch flüstern!", sagt Jonas zu uns in die Richtung.
„Lass sie gefälligst in Ruhe!", knurrte Dylan Jonas an.
„Ah ja, Dylan?", meint Jonas und redet weiter: „Ich kenne dich seit wir klein sind."
„Das ist Vergangenheit!"
„Hört auf, euch zu streiten! ALLE BEIDE!!", schrie ich die zwei an.
Dylan, Jonas und Mathias schauten mich frustriert an. Da ich nichts mit dem Streit zu haben will, steuerte ich mich in Richtung Tür. Jonas packte meinen Arm und sagte: „Irgendwann wirst du es verstehen!" 
„Lass mich los, Jonas!", knurrte ich ihn an. Er ließ meinen Arm los und ging aus Angst einen Schritt zu zurück. Ich rannte auf die Tür zu und ging nach Hause, nach ein paar Sekunden stand ich vor der Haustür. Ich holte in Eile meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche und es flutschte aus meiner Hand und fiel zu Boden. Ich wollte den Schlüssel aufheben und plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. „Fass mich nicht an!", sage ich ohne zu ahnen und packte dabei dessen Hand.
„Hey, ich bin's!", erwitterte Dylan meine etwas zickige Antwort. „Oh, es tut mir leid!", entschuldigte ich mich bei ihm. Ich bat ihn herein. Wir befanden uns in einem Zimmer, das im ersten Stock ist. Dylan stand vor mir. Seine schönen haselnussbraunen Augen schauten zu mir runter. Er war richtig muskulös, sehr groß und schlank. Er hat extreme schöne wuschelige braune Haare, die Schulterlang sind. Dylan stand dicht vor mir und begann zu reden: „Ähm, weswegen ich eigentlich hier bin ist. Ich wollte nur wissen, ob es dir gut geht!?" Ich nickte und ich konnte seinen Blick nicht dabei aus den Augen lassen. Meine Hände lagen auf seiner Brust. Irgendwann bekam ich den Drang ihn zu küssen, was auch passierte. Er beendete den Kuss und sagte zu mir, dass es nicht geht, wegen Jonas. Da ich noch mit ihm zusammen bin. Eigentlich hat der Kuss sich bei Dylan so richtig gut angefühlt, im Gegensatz zu Jonas.

~

Dylan

Julia stand vor ihm, ganz dicht. Sie hat wunderschöne, strahlende, blaue Augen und ihre schönen, blonden, langen und leicht gewellten Haaren, die fast zum Bachnabel reichten. Sie war recht klein, bestimmt so 1,65m. Er fragt sie, ob alles okay bei ihr ist. Ihre Hände lagen auf seiner Brust, ihre so weichen Hände. Plötzlich begann sie ihn zu küssen und er genoss es. Er beendete den Kuss, weil er merkte, dass es nicht geht. „Es tut mir leid, aber es geht nicht! Denn du bist mit Jonas zusammen!" „Ja, es tut mir auch leid, aber es hat sich irgendwie richtig angefühlt!", sagte sie ehrlich zu ihm. Er wusste ja, dass es richtig war, aber nicht so und nicht, wenn sie noch mit Jonas, den Arsch, zusammen ist. „Ich muss noch einiges erledigen. Bis dann!", sagte er zu Julia und gab ihr wie immer ein zärtlicher Kuss auf ihren Handrücken. Nach einer Weile war er im Reichswald zur Richtung zu seinem Rudel-Haus. Ja, wir haben ein Rudel-Haus, in dem Haus wohnen wir. Sams Vater und sein angeheirateter Onkel, der ist nämlich der Vater von Julia, eigentlich heißt er Samuel, der ist der Anführer unserem Rudel, haben das Haus für uns gebaut. Wir haben irre viel Platz und manche teilen sich ein Zimmer, damit wir die anderen Räume so lange die unbewohnt sind Zweckentfremden können. Er rauchte Dank einer Werwolf-Geschwindigkeit nur so 15 Minuten, ein normal laufender Mensch braucht dorthin mindestens 30 Minuten. Angekommen in seinem zweiten Zuhause, die meisten seiner Kumpels nickten ihm zu als Begrüßung. Sein Körper war so warm, dass er sich sein Oberteil ausziehen musste. So könnte man seinen schön geformten und muskelösen Oberkörper sehen. Alle männlichen aus seinem Rudel stehen meistens oben ohne da. „Und wie geht's dir so?", fragt Nick ihn neugierig.
„Gut", log er und hofft, dass Nick nichts bemerkt hat. Mathias, sein zweijähriger älterer Bruder, kickte ihn von der Seite an, da sah sein Bruder ihn an was geschehen ist und fragt ihn: „Habt ihr euch geküsst?"  Sein Bruder grinste ein wenig. Und Dylan wurde rot dabei. Mathias lachte laut und sagte: „Also, doch!" „Na und!?", fauchte Dylan ihn an. Langsam kochte er vor Wut. Tom kam dazwischen um ihren Streit zu schlichten. Sein Körper macht eine schnelle Bewegung nach draußen.

Julia und der Werwolf. Das dunkle Geheimnis der JungsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt