Das Lager

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Endlich ist es soweit das Lager steht an! Ich bin sogar schon 9 Jahre alt. Ich hatte mich die ganzen Ferien über auf die letzte Woche gefreut. Danach würde ich mit meiner besten Freundin zusammen in die 4 Klasse kommen! Heute, also Montag, Mittags geht's los! Meine Sachen sind schon gepackt. Noch 10 Minuten. Ich sitze auf meiner Tasche und Rutsche unruhig hin und her. Ich warte und warte bis dann meine Mutter sagt:" Komm Maisha wir müssen los." Aus meiner starre erlöst springe ich freudig auf, packe meine Tasche und steige ins Auto.

Am Stall angekommen zeigt uns Frau Stalder, die Reitlehrerin, wo wir unsere Sachen hinbringen können. Eine kleine Hütte mit Stockbetten direkt neben dem Offenstall. Ich kenne niemanden. Meine Nachbarin wollte auch kommen, kann aber nicht weil sie umziehen. Sehr weit weg ich werde sie vermissen. Alle Mädchen ritten bereits länger als ich und sind älter, jedoch nehmen sie mich sofort auf und sind sehr nett. Ich darf oben schlafen das freut mich. Wir haben kurz Zeit uns einzurichten bis Frau Stalder uns ruft. Wir machen aus wer wann Stalldienst hat und deshalb früher aufstehen muss. Danach geht's ab zu den Pferden.

Heute ist Bodenarbeit angesagt. Frau Stalder möchte auch wissen wie ihre neuen Pferde reagieren. Wir legen eine Plane aus welche knistert wenn man drüber geht. Einen "Wald" aus Plastik Fässern einen Engpass und ,das heikelste, einen grossen Sonnenschirm. Danach verteile wir die Pferde. Ich bekomme Geronimo! Auf geht's zum putzen und dann auf den Platz. Geronimo ist sehr ruhig. Auch wenn er erst 5 ist läuft er über die Plane wie eine eins, folgt mir durch den Engpass als wäre er nicht da durch den Fässerwald geht er gelassen hindurch, selbst wenn eins umfällt. Schliesslich steckt er seinen Kopf hinein. Als wir zum Schirm kommen, Geronimo neben mir und in der Nähe der zweite 5 Jährige. Frau Stalder spannt den Schirm langsam auf und der Apfelschimmel springt davon während der grosse Pinto näher tritt und den Schirm Anknabbert. Zu guter letzt holen wir dann noch einen Gymnastikball der kleine Graue rennt davon und Gery fängt an zu spielen.

Danach lassen wir die Pferde los und verräumen die Hindernisse während die Tiere sich wälzen.

Dann haben wir 'Freizeit'. Das wir durch das ankommen und einleben und die Bodenarbeit den ganzen Nachmittag voll hatten gab es bald Abendessen und wir gingen schlafen.

Am nächsten Morgen gibt es Frühstück danach besprechen wir was wir machen wollen und gehen uns umziehen. Für den Morgen haben wir uns für eine klassische, längere Reitstunde entschieden. Ich bekomme das kleinste Pony, Tiny, gerade mal 1,27 m gross. Wir putzten die Tiere ausgiebig und sattelten dann. Nach einer weile Schrittarbeit bildeten wir eine Abteilung und trabten an. Tiny und ich bildeten den Schluss. Da die anderen Pferde viel schneller waren verloren wir schnell den Anschluss. Tiny wollte zu den anderen und galoppierte einfach an, riss sich herum und fegte einmal quer über den Platz. Ich erschrak, verlor die Bügel und rutschte kopfüber den Hals hinunter. Ich sah den Boden auf mich zukommen. Ich fiel auf den Kopf und rollte mich ab, lag auf dem Rücken in den Schnipseln. Frau Stalder stellte sich Tiny in den Weg, wollte ihn aufhalten. Er drehte auf der Hinterhand um und raste wieder in meine Richtung. Er sprang über mich hinweg, schlug dabei seinen Huf gegen meinen Arm. Frau Stalder bekam ihn zu fassen, er blieb stehen und sie eilte zu mir. Ich bin das erste mal vom Pferd gefallen. "Ist dir etwas passiert?" "Mein Arm tut etwas weh und ich habe mich erschrocken sonst ist alles gut." "Willst du wieder drauf?" "Ja", ich nickte, der Schreck sass mir noch in den Knochen. "Dann nehme ich dich an die Longe und wir powern den kleinen mal etwas aus, ok?" "Ja." Sie holte die Longe und ich stieg wieder auf. "Wir werden galoppieren, es kann sein das er bockt geh in den leichten Sitz und halte dich gut fest." Sie liess ihn antraben. Er tat doof, ich hatte etwas Angst... Sie gab das Zeichen zum Galopp und ich stützte mich ab. Ich sah nur den Boden unter uns durchsausen, spürte jede seiner Bewegungen und hörte die kleinen Hufe über den Boden donnern. Er trat aus. Ich konnte mich halten. Frau Stalder parierte durch. Wechselte die Seite und alles nochmal von vorne. Danach verlief die Stunde ruhig, am Ende sattelten wir ab und liessen die Pferde sich wälzen. Bald gab es dann Essen. Wir sassen am Tisch im Schatten. Redeten und lachten, es herrschte eine angenehme Stimmung. Am Nachmittag wollten wir springen. Nur ein kleines Kreuz. Frau Stalder sagte mir ich darf Gery nehmen, er sei ganz lieb. Ich freute mich. Ich durfte ihn das erste mal reiten.

Wieder Putzen, satteln und zäumen. Es war schwierig, ich kam fast nicht bis zu Geronimo's Rücken. Er war ganz ruhig, liess alles locker machen und war sehr vertrauensvoll. Völlig anders als Spoty, doch ich liebte den kleinen Schlingel auch über alles. Wir führten die Pferde im Schritt und Trab ein paar mal über den Reitplatz um sie und uns aufzuwärmen. Danach stiegen wir auf, ich brauchte einen Bock. Seine Bewegungen waren riesig, sein Rücken schwankte heftig hin und her. Als wir antasten wurde ich hoch geworfen. Er rennt nicht, er springt! Jeder Schritt gewaltig, ein schnelles Tempo, Geronimo war eine einzige Power Machine. Sie erklärte uns wie sie sich das mit dem Hindernis gedacht hatte und wir machten ein Paar Übungen mit Stangen und Cavalettis. Dann war es soweit. Ich sollte im Schritt auf das Hindernis zureiten dann antraben und bei der Stange als Markierung in den Galopp wechseln. Gesagt getan, er galoppierte an, nahm grosse Schritte ich spürte wie sich seine Muskel anspannten. Im leichten Sitz Job sich seine Vorhand an und er sprang. Zu hoch, zu weit doch es war gut. Ein Ruck fuhr durch meinen Körper als Gery wieder auf dem Boden aufsetzte. Er raste weiter mit Mühe könnte ich ihn zurücknehmen. Nach einigen Wiederholungen klappte es immer besser. Die Natur zischte an mir vorbei doch ich merkte nur seine Bewegungen, sah nur den Weg vor mir, konzentrierte mich darauf korrekt zu reiten. Danach durften wir noch galoppieren. Ich hatte etwas Angst, Gery ist so schnell hatt viel Energie und ist stark. Doch ich vertraute ihm gab die Hilfen und er sprang an. Ich ging aufgrund seines gewaltigen Gang Vermögens indem leichten Sitz. Seine Hufe donnerten über den Boden, seine Mähne und meine Haare flogen. Er war wild, er war schnell, er war eins mit mir...
Nach der Stunde sattelten wir ab und liessen die Pferde sich, wie immer, wälzen.

Es gab essen, wir gingen schlafen. Am nächsten Morgen hatte ich Stalldienst. Wir misteten den Stall aus, und bereiteten das Frühstück vor.

Den Rest vom Lager gingen wir mal im Pyjama reiten, draussen Spatzieren, schwimmen und machten eine Fasnacht bei der wir die Pferde anmalten.

Am Ende verabschiedeten wir uns und gingen nach Hause.

Geronimo - ein ganz besonderes PferdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt