Kapitel 2: Eine merkwürdige Konversation

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Die Zeit verging und es wurde immer später. Zum Glück war gestern Freitag. Das heißt übersetzt 'ich muss heute nicht zur Arbeit'. Es war mittlerweile schon 2 Uhr morgens und langsam kam Müdigkeit in mir auf. Plötzlich hörte ich ein lautes gähnen im Channel. „Leute, ich geh jetzt penne", stöhnte René ins Mikrofon hinein. Mit diesem Satz verabschiedete er sich, ohne auf eine Antwort zu warten. Er hatte anscheinend auch mehr Lust in seinem warmen Bett zu liegen, als aufeinen kalten Stuhl mit einer Decke zu sitzen. Nun waren Reptil und ich alleine. 'Soll ich auch offline gehen?', stellte ich mir selber die Frage. Für eine kurze Zeit entstand ein peinliches Schweigen.Auf einmal fing Reptil an zu reden.

„Du bist nicht so gesprächig oder?". „Eigentlich schon, aber irgendwie fehlt mir gerade die Kraft zum Reden", antwortete ich schnell. Ich war echt verdammt müde, aber ich wollte einfach nicht schlafen gehen. Ich wusste selber nicht, was mich daran hinderte. „Das meine ich nicht. Du hast generell die letzten Stunden so gut wie gar nicht geredet." Ich machte kurz mein Mikrofon aus, da ich laut Gähnen musste. „Hey, dass war doch gar nicht böse gemeint",lache er leicht. Er dachte wohl, dass ich seine Aussage ignorieren würde. „Ja ja. Alles gut", antwortete ich leicht lachend zurück.

So führten wir unser Gespräch irgendwie fort. Er machte einen sehr sympathischen Eindruck auf mich, auch wenn wir unsere Konversation so komisch begonnen hatte. Er erzählte mir von seiner Arbeit und das er froh darüber ist, dass er nur noch 2 Monate dort arbeiten muss. 'Die Arbeit mit Kindern ist halt nicht immer einfach, aber sie kann vorteilhaft für die Zukunft sein', sprach er öfters mit einem Seufzen in der Stimme. Manchmal klang dieses Seufzen mehr wie ein Schluchzen. Ich fragte mich des öfteren, warum er so traurig klang,aber ich wollte diese Frage nicht aussprechen. Ich traute mich irgendwie nicht. Wir kannten uns noch nicht so lange und ich wollte ihn nicht mit Fragen überrumpeln. Es verging eine weitere Stunde und die Müdigkeit zeigte sich mal wieder in mir auf. Mein Gegenüber hatte wohl das selbe Problem, denn im jedem zweiten Satz, musste er leicht gähnen. „Wollen wir schlafen gehen?", flüsterte ich nahe zu ins Mikro. 'Mir schwindet wieder die Kraft zum Reden. Na super.' Es kam keine Reaktion von ihm. 'Hatte er mich gehört oder war ich doch zu leise?' Ich raffte mich auf und sprach deutlicher ins Mirko. „Wollen wir schlafen gehen? Ich bin sehr müde und ich will heute nicht alle zu lange ausschlafen, weil ich noch etwas vor hab."„Das ist eine sehr gute Idee. War nett mit dir zu reden. Vielleicht sieht man sich ja heute Abend wieder", antwortete er verschlafen zurück. „Gute Nacht."Gute Nacht." 'User disconnected from the server.' Jetzt war ich allein. Das Gefühl von Einsamkeit kam mir hoch. Es hatte mir doch ziemlich gefallen mit ihm so lange zu reden,aber alles hat ein Ende. Nur die Wurst hat zwei (^^). Ich fuhr meinen Computer runter und legte mich in mein Bett. Ich dachte viel über den Tag nach und dann fielen mir auch schon die Augen zu.

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Das wars dann mal wieder. Morgen kommt dann Kapitel 3 :)

Ist das die Wahrheit oder doch nur Einbildung? (pausiert/fürs erste beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt