Einige letzte Zeilen

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Liebe *****
Es tut mir Leid. Alles.
Ich möchte mich entschuldigen, dafür, dass ich nie erkannt habe, wie nah wir uns hätten stehen können.
Dafür, dass ich nie erkannt habe, wie oft du mir deine Freundschaft angeboten hast.

Ich habe sie unwissentlich abgelehnt. Deine Freundschaft. Vielleicht wusste ich es aber auch und wollte es nur nie wahrhaben. Wegen diesen Schuldgefühlen.

Ehrlich gesagt, habe ich keine Schuldgefühle. Nenn mich ruhig gefühlskalt, ich weiß es ja nicht besser.

Du warst sehr offen zu mir. Doch manchmal zu offen und wenn du mich dann gefragt hast, wusste ich nicht so recht, was ich antworten sollte.

Einige Male sagtest du mir, dass du dich von mir ausgenutzt fühlst. Ich käme immer nur dann zu dir, wenn keiner von denen da war, bei denen ich mich normalerweise aufhielt.

Du hattest sicherlich recht. Doch da waren nie sehr viele, mit denen ich mich gut verstand. Mit denen ich etwas anfangen konnte. Ich hatte auch oft das Gefühl, dort einfach nicht dazu zu gehören.

Du warst einerseits lustig und im nächsten Moment wieder ernst. Ich wusste nie wirklich, wie ich damit umgehen sollte, bin und War ich ja ein sehr unsicherer Mensch.
Ich habe die Fähigkeit fast alles mit nur einem Satz zu ruinieren.

Mit der Zeit wurde die Situation immer auswegsloser. Du wandtest dich immer mehr von mir ab. Oder ich von dir. Vielleicht auch wir beide.

Aber ich möchte mich für all dies entschuldigen. Und doch möchte ich gleichzeitig auch Danke sagen. Denn du hast mir gezeigt, wie wichtig Freundschaft ist und wie sehr man sie hüten muss.

Vertraut man zu lange und zu oft den falschen Leuten, wird man selbst irgendwann mal selbst zu einem.

Außerdem möchte ich, dass du noch eine wichtige Sache erfährst:

Ich kam zu dir, weil ich nicht weiterwusste.

Ein BriefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt