1. Kapitel: Fürchterliche Neuigkeit

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Ich drückte die Klinke runter und mit einem leisen Quietschen öffnete sich die Tür. ,,Linda, komm setz dich. Wir müssen reden." Meine Mutter sprach sehr ernst und wendete den Blick vom Fernseher nicht ab, als ich mich aufs Sofa fallen ließ. Ich fragte mich was ich falsch gemacht hatte. Ich war wie abgemacht pünktlich 21:00 Uhr gekommen, hatte heute früh mein Zimmer aufgeräumt und den Abwasch gemacht. Voller Neugierde schaute ich sie an. Ihre Augen waren feucht. Ich erschrak.
,,Mom, was ist los ?" Ich schaute sie noch eindringlicher an. Sie blickte immer noch nicht zu mir, hob aber ihre Hand und schaltete den Fernseher aus.
Sie schluckte, ,,Jake", sie atmete schwer und wischte sich eine Träne aus ihrem Auge. Dann fuhr sie fort. ,, Jake, er...er hat Schluss gemacht und uns aus seiner Wohnung geworfen!" Dann konnte sie nicht mehr anders. Sie brach in Tränen aus. Ich nahm sie aus Reflex in den Arm.
,,Und jetzt?", murmelte ich als sie sich etwas beruhigt hatte, in der Hoffnung eine halbwegs zufriedenstellende Antwort zu bekommen. Ich reicht ihr ein Taschentuch. ,,Ich weiß nicht...", sie schniefte und drückte mich ganz fest.

In dieser Nacht schlief ich sehr schlecht. Ich drehte mich von der einen zur anderen Seite und wieder zurück. Ich hatte tausende Fragen und niemand der sie mir beantworten konnte. Wo sollten wir jetzt hin? Warum hatte Jake plötzlich Schluss gemacht? Mein Kopf rumorte und als es draußen schon wieder hell wurde schlief ich langsam ein.

Das Frühstück verlief ohne ein Wort und wie jeden Sonntag nach dem Essen, machte meine Mutter einen Spaziergang. Ich machte wie jeden Sonntag morgen den Abwasch und machte mich danach an meine Hausaufgaben. Mathe ging schnell. Ich hatte nur fünf Aufgaben zu rechnen und außerdem war Mathematik mein Lieblingsfach.
Viele meiner Freunde fanden das sehr seltsam. Wie konnte man in der 10. Klasse Mathe als Lieblingsfach haben? Aber ich blieb fest. Danach war Geschichte dran. Mit Geschichte hatte ich ein Problem. Ich stand dieses Halbjahr in Geschichte auf 4 und ich hasste unsere Lehrerin. Leider habe ich niemand passendes gefunden der mir in Geschichte Nachhilfe gab, und so musste ich alles alleine auf mich nehmen. ,,Das ist seine letzte Chance zu einer 3 Linda. Das weißt du. Also streng dich an !".
Das hatte Fr. Liebernich zu mir gesagt. Und ich fand ihren Namen äußeres passend.
Jetzt drehte ich meinen Bleistift in der Hand und dachte über den letzten Abend nach.

Ein schriller Ton riss mich aus meinen Gedanken und ich griff nach meinem Handy...

Schmetterlinge im BauchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt