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Little Red Riding Hood - 1. Mord

I R W I N

Die Information, dass ich selbst noch nicht weiß wer in meinem Buch schlussendlich der Mörder sein wird, hat dem Komissar ganz und gar nicht gefallen.

"Eine Katastrophe ist das Mr. Irwin! Wenn selbst Sie nicht wissen wer der Mörder ist, wer soll es dann sonst wissen?!", schrie er dauern umher und ich schmunzelte nur, auch wenn es keineswegs zum Lachen war, immerhin lief ein verrückter frei umher und suchte vermutlich schon sein nächstes Opfer aus.

"Wissen Sie Herr Komissar, da wir anscheinend nicht aufklären können wer die junge Frau ermordet hat, sollten wir uns vielleicht eher damit beschäftigen auf wen es der Mörder als nächstes abgesehen haben könnte", sprach ich ruhig, da ich fand, dass meine Idee gar nicht mal so schlecht war, jedoch bedachte ich eine Sache nicht, auf die mich Rex allerdings gleich hinweisen sollte.

"Einerseits keine schlechte Idee, durchaus eine gute, jedoch gibt es an der ganzen Sache einen kleinen Haken. So weit ich ihr Buch verfolgt habe gab es zwischen den Mordopfern keine direkte Verbindung, also könnte es im Grunde genommen jeden treffen, der auf die Beschreibung ihres zweiten Opfers passt."

Well shit.

Ich wusste, dass er damit Recht hatte, allerdings wusste ich nicht wie wir sonst weiter vorgehen sollten, wir hatten absolut keinen Hinweis, der uns auch nur ein kleines Stückchen weiterbringen könnte.

"Ich denke für heute ist es genug, wir können ohnehin nichts mehr tun. Gehen Sie nach Hause und ruhen Sie sich aus, vielleicht fällt uns morgen noch etwas ein was uns weiterhelfen könnte. Vielen Dank für Ihre Bemühungen Mr. Irwin."

Ich nickte, packte meinen Laptop in die Tasche und stand auf. Ich verabschiedete mich mit einem Händeschütteln von Rex und verließ das Kommissariat.

Es wurde bereits langsam hell, was mich auch nicht sonderlich verwunderte immerhin war es schon halb sechs morgens. Ich bin Schriftsteller, also war ich es gewohnt die Nächte durchzumachen, ich konnte nachts einfach besser schreiben, lag vermutlich auch an meinem Genre, Morde passierten meist bei nachts.

Ich genoss die Ruhe vor dem Sturm, denn sobald die Leute hier aufwachen ist die ganze Stadt voll von ihnen, deshalb zog ich es vor unter Tags immer in meiner Wohnung zu bleiben. Ich war ein Einzelgänger Typ, hatte nicht viele Freunde, geschweige den eine Freundin, brauchte ich auch nicht, ich hatte meine Bücher.

Ich stieg langsam die Treppen hoch in meine Wohnung und kramte in meiner Manteltasche nach dem Schlüssel. Es dauerte nicht lange da spürte ich schon etwas kaltes in meiner Hand, was sich als mein Haustürschlüssel herausstellte.

Drinnen kam mir eine wohlige Wärme entgegen, die noch vom Kaminfeuer andauerte, welches ich,bevor ich mich auf den Weg zum Kommissariat gemacht hatte, gelöscht hatte.

Ich schmiss meinen Mantel in die Ecke, da ich keine Lust hatte ihn aufzuhängen und schlüpfte erstmal aus meiner engen, schwarzen Skinny Jeans raus, welche ich immer trug, vermutlich weil es bei den weiblichen Fans gut ankommt. Auch wenn es mir reichlich egal war, was bei meinen weiblichen Fans gut ankommt, so war meine Agentin stehts bemüht, mich immer ins Rampenlicht zu stellen und ließ mich immer das tun, was bei den Frauen gut ankommt.

"Es ist wichtig dir eine Fanbase aufzubauen und sie so lange zu halten, dass sie dir nicht mehr davonlaufen, selbst wenn du zehn Jahre brauchst um ein neues Buch fertig zu stellen." Dies war der Satz, den sie mir immer und immer wieder predigte. Als ob ich zehn Jahre brauchen würde um ein Buch zu schreiben. Klar brauch ich für manches etwas länger, aber so schnell wie Schreibblockaden kommen, so schnell gehen sie auch wieder, zumindest hoffte ich das.

Kill it like Irwin ✿ a.i ✔  #IceSplinters18 #GoldenStoryAwards2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt