"Aber für mich wirst du immer Oktagon bleiben."

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Ironischerweise hat das Portal ein dreieckige Form. Mit einem riesigen Loch in der Mitte wo die Protonen von den Rändern abprallen. Das blaue Licht beleuchtet unsere Gesichter. Die leise Stimmen aus anderen Universen flüstern mir entgegen. Rufen mich dazu auf ihre Welten zu erkunden.

"Wir müssen es zerstören."

Seine Stimme verschwindet im Rauschen des Portals. Obwohl es mir Angst bereitet, bin ich zugleich so unendlich fasziniert davon. Ein Tor zu anderen Welten. Geschaffen von dem Mann den ich liebe. Der Mann der seine Welt zerstören könnte.

"Du hättest es nie erschaffen sollen", flüstere ich.

Blind sucht meine Hand seine. Das Portal flackert wild auf. Sterne fliegen in einen Wirbel durch die nichts sagende Dunkelheit. Ein verzerrtes Lachen dringt daraus hervor.

"Die Zeit rast, wenn wir das nicht so schnell wie möglich schließen, geht die gesamte Welt unter. Außerdem muss ich Bill von meinen Gedanken fernhalten. Er darf nicht wieder darin eintauchen. Ich habe eine Metallplatte konstruktiert. Diese muss ich nur in meinen Kopf einpflanzen lassen und dann bin ich sicher."

Seine Hand rutscht aus meiner. Langsam gehe ich auf das Portal zu. Das Licht fängt an mit flimmern.  Kleine Funken springen daraus empor.

"Dawn?"

Ich drehe mich zu ihn herum. Seine schwarze Silhouette lässt nichts von seinen Gefühlen erraten. Doch dafür spricht seine Stimme Bände. In meinen Hals bildet sich ein Knoten. Tränen steigen mir in die Augen.

"Schließt du ihn aus deinen Kopf, dann schließt du auch mich aus."

Ich drehe mich zum Portal um. Die Stimmen schwillen zu einem Schrei an. Mein Bein verschwindet im Auge des Portals. Schnell werfe ich einen letzten Blick zurück.

"Ich finde einen Weg dich zu mir zu holen. Das verspreche ich dir."

Mein Körper verschwindet im Portal. Ihn lasse ich hinter mir. Dann erwache ich. Im hier und jetzt. Die Sonne geht gerade über Gravity Falls auf. Der große Schäferhund liegt auf meinen Beinen und schlummert leise vor sich hin. Sein linkes Ohr zuckt bedächtig. Ich streichel ihn über den Kopf, ehe ich mich zur Seite lehne. Die Matratze gibt leicht unter meinen Gewicht nach. Aus einem Nachttisch neben meinen Bett fische ich ein kleines in blaues Leder gebundenes Buch. Zuerst öffne ich das obere Schloss mit einem kleinen runden Schlüssel. Das zweite Schloss mit einem quadratischen. Beim letzten Schloss gebe ich den Code 25-18-15-15 ein. Mit einen leisen Plop öffnet sich das Buch. Ich blättere durch die schneeweißen Seiten bis auf die erste nicht beschriftete.

Traum Nummer 13

Portal - andere Welten - zerstören

        ---> steckt Bill dahinter?

Meine Finger blättern nach vorne. Einige Seiten springen mir entgegen. Wörter dick makiert. Zahlen. Daten. Fakten. Was hat das alles zu bedeuten? Ich bin mir nicht sicher, so ganz überhaupt nicht, doch sind es sicherlich keine normalen Träume. Sie wollen mir etwas erzählen. Mein Unterbewusstsein weiß etwas, was ich vergessen habe. Den wahren Grund warum ich die Gedankenwelt verlassen habe.

Ayden gähnt mit weit aufgerissenen Maul. Seine Zunge schleckt über seine Unterlippe, ehe sich seine kleinen schwarzen Äuglein öffnen. Mit leichten Lächeln streichel ich ihm über den Kopf.

Die Sonne geht weiter hinter den Bäumen auf. Durch mein offenes Fenster dringt die frische Morgenluft. In Gedanken verloren starre ich hinaus. Die Kaffeemaschine blubbert leise im Hintergrund. Der himmlische Kaffeegeruch zieht durch die Küchentür.

Dawn Krypto und das Geheimnis des AutorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt