Als wir in meiner Wohnung ankamen ließ Lucy sich lustlos auf mein Bett fallen, griff nach meinem Kissen und umklammerte es mit ihren zierlichen Armen. Gedanken verloren blickte sie auf die grünen Wiese gegenüber meines Hauses. Vorsichtig legte ich mich neben sie und rückte nah an sie ran. »Über was denkst du nach?« fragt ich sie ruhig. Sie zuckte mit ihren Schultern, und würdigte mich keinen Blickes. Stille. Ich startete einen neuen Versuch und zog sie nun zu mir, sodass ich meine Arme um ihren Bauch schlingen konnte. Immer noch keine Reaktion ihrer Seite. Also drückte ich einen kleinen Kuss in ihren Nacken. Doch sie drückte mich nur weg und schickte mich mit den Worten »Ich will alleine sein« aus meinem Zimmer. In der Küche setzte ich mich seufzend an den Tisch und rieb mir mit beiden Händen durchs Gesicht, um etwas Klarheit zu erhaschen, was aber nicht wirklich funktionierte. Eher im Gegenteil.Oft machte ich mir Sorgen um sie. Begründet. Schon seit mehreren Jahren litt sie unter starken Depressionen. Warum dies so wahr, wusste keiner so genau. Manchmal ist es einfach so. Man kanns sich halt nicht immer aussuchen. Das Problem dieser Krankheit: Medikamente nehmen, sodass es weg geht, hilft nicht. Nein. Schlimmsten falls bleibt es für immer. Und ich weiß nicht, wie lange sie es noch aushält. Beziehungsweise, ich. Ich wollte sie keinen falls verlieren, aber in letzter Zeit wurde es immer schlimmer und schlimmer mit ihr. Es zog mich oft mit herunter, wenn sie wieder so emotionslos war und mich ignorierte. Es ist schwer geworden. Auch dass ich mir von anderen so Sachen wie »Oh Gott, was hast du denn für ne Freundin?!« oder »Wie asozial ist die denn bitte?« anhören musste, trug nicht gerade dazu bei, mir eine gute Laune zu bereiten. Die Leute sollten einfach mal die Klappe halten, wenn sie doch überhaupt keine Ahnung hatten.
Aber ich würde kämpfen. Das war klar. Ich würde alles versuchen, um ihr das Leben wenigstens etwas lebenswerter zu machen. Auch, wenn ich darunter leiden muss.
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»Complicated« Rewinside
Fanfic"Ich liebe dich. Hörst du? Aber manchmal hab ich das Gefühl, dass du mich mit deiner Emotionslosigkeit mit nach unten ziehst und in letzter Zeit ist es schwer geworden, wieder hoch zu kommen."