Der Zug fährt in den Bahnhof ein. Er hält. Die Gleise Quietschen. Mein Puls schlägt, mein Herz schlägt. Das Blut das durch meine Adern fließt rauscht.
Die Türen öffnen sich. Meine Augen springen von Mensch zu Menschen. Die Zugtüren schließen sich und die Menschen verschwinden.
"Du hörst nicht gern auf andere oder?"
Es ist der Junge von gestern. Ich schüttle nur den Kopf. Ich kann nicht reden, nicht jetzt.
"Du solltest aufhören hierher zu kommen."
Ich schüttle jetzt energisch mit dem Kopf, während ich in meinem innere immer noch gegen mich selbst ankämpfe.
"Willst du wirklich jeden Tag die selbe Enttäuschung erleben? Du solltest anfangen zu vergessen."
"Ach und du denkst du bist Experte darin?"
"Ich kann vergessen."
"Du kannst trinken."
"Das ist auch eine Form des Vergessens."
"Nein, das ist eine Form der Zerstörung die dir Hoffnung gibt, mehr nicht. Und mir gibt das hier Hoffnung."
Bei den letzten Worten bricht meine Stimme.
"Dein Monster ist schlimmer als meins, Jaclyn. Es zwingt dich schmerzen zu empfinden. Es opfert dich jeden Tag für eine Sekunde Höhenflug. Das ist es doch was du empfindest wenn du den Zug siehts. Weißt du Jaclyn. Hoffnungen ist die schlimmste Droge von allen. "
Mein Kopf scheint zu explodieren. Es ist so laut in meinem Kopf. Er ist so laut.
"Woher kennst du meinen Namen?"
"Das ist doch so unwichtig. Ich kenne ihn einfach."
Und damit geht er. Schon wieder lässt er mich sitzen.
Hoffnung ist die schlimmste Droge von allen. Denn sie tötet nicht sofort... Sie lässt dich langsam verrotten. Und trotzdem haben alle die Sucht nach Hoffnung, denn dadurch haben wir das Gefühl es gäbe ein Licht... Im lichtleeren Tunnel.
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Auf dem Bahnsteig
Short StoryJeden Tag sitzt sie morgens um 10 Uhr auf der Bank und wartet auf den Zug. Jeden Morgen lässt sie ihn vorbei fahren. Jeden Tag ist sie allein.