Es ist Montag, wie ich ihn doch liebe.
Ich richtete mich auf meinem Bett auf und machte meine Nachttischlampe an.
Schon der Gedanke daran, dass heute wieder Schule ist, macht mich fertig. Um auf andere Gedanken zu kommen stand ich auf und lief zu einem der Bullaugen, welche sich in meinem Abteil des Bootes befanden und schaute hinaus. Schwarz. Einfach schwarz. Als würde man ins Nichts schauen. Während ich verzweifelt versuchte irgendetwas zu erkennen, wurde meine Tür aufgestoßen und mir entwich ein kleiner Schrei. Mein Vater stand im Türrahmen und fing an zu lachen.
,,Haha, wie lustig das auch war. Ich hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen... Schon mal was von abklopfen gehört?" Frage ich ihn ganz entgeistert.
,,Tut mir Leid Fine, ich wollte dir nur sagen, dass das Frühstück fertig ist." sagt er mit einem Lächeln auf den Lippen und verschwindet wieder.
Allmählich hab ich mich auch wieder beruhigt und bin unter die Dusche gestiegen.Als ich fertig war, lief ich auf das Deck und sah auch schon meinen Dad genüsslich seinen Kaffee trinken. Ich setzte mich zu ihm und nahm mir ein Croissant, welches ich immerzu in Marmelade tauchte. Plötzlich fing mein Dad an zu erzählen.
,,Ich habe heute in der Zeitung gelesen, dass schon wieder 5.000 Menschen die Stadt verlassen haben..."
Er lässt eine Pause und schaut auf das Black Sea.
,, Warum erzählst du mir das so, als würde es etwas neues sein. Ich meine die Menschen verlassen die Stadt schon seit einigen Jahren."
Mein Dad nimmt einen Schluck seines Kaffees und schaut mir mit einem ernsten Blick in die Augen.
,,Nun ja... einige Läden fangen an zu schließen, die Straßen werden immer verschmutzter..."
,,Das ist doch aber nicht so schlimm, schließlich leben wir am Meer und es sind immernoch einige Läden geöffnet." unterbreche ich ihn.
,,Fine, ich war ja auch noch garnicht fertig mit erzählen." bemerkt er schmunzelnd.
,,Sorry." nuschel ich hervor und er beendet seinen Satz.
,,Die Polizisten verschwinden langsam mit ihren Familien. Sie haben Angst vor der möglichen Gefahr, welche uns bevorstehen könnte. Du weißt was das bedeutet..."
,,Fernhalten von jeglichen Drogen-Dealern, Abhängigen und Schwerverbrechern, schon klar Dad!" damit beende ich sein Gespräch, indem ich die Augen verrolle und vom Tisch aufstehe.
Manchmal macht sich mein Dad wirklich zu große Sorgen um mich. Ich bin doch kein kleines Kind mehr. Natürlich will er mich nur beschützen und es ist auch manchmal gut so, aber bis jetzt ist auch noch nie etwas passiert.Ich laufe in mein Abteil und hole meinen Rucksack für die Schule, gehe zu meinem Dad ins Abteil und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Gerade als ich anfangen wollte zugehen, hält er mich zurück und drückt mir etwas glattes, kaltes in die Hand, dazu sagt er: ,,Bitte trage es ab sofort bei dir. Ich will nicht, dass dir etwas passiert."
Er nimmt seine Hand aus meiner und jetzt kann ich den Gegenstand erkennen. Es ist ein kleiner Dolch mit einem hölzernem Griff. Ich guck meinen Dad fassungslos an.
,,Musst du nicht los?" fragt er mich dann. Eigentlich wollte ich ihm den Dolch wiedergeben und sagen, dass ich ihn nicht brauchen werde, doch ich musste tatsächlich los, ansonsten würde ich zu spät zum Unterricht kommen. Also steckte ich den Dolch in meine Jackentasche und ging mit einem schnellen Schritt von dem Boot runter, zu meiner Highschool.Auf dem Hinweg ist mir nichts verdächtiges aufgefallen, was mir in irgendeiner Weise hätte schaden können. Im Gegenteil die Straßen waren leer. Nicht eine Menschenseele kam mir entgegen. Nur eine Katze streifte meinen Weg, sie sah gepflegt und zufrieden aus.
An der Highschool angekommen, lief ich zu meinem Spind und holte meine Bücher hervor. Als ich den Spind schloss, stand vor mir ein breit grinsender Yuma. Er ist mein einziger Freund, der noch nicht weggezogen ist. Er ist ein Jahr älter als ich, hat braune verwuschelte Haare, dunkelbraune Augen schon fast schwarz. Im allgemeinen ist er echt hübsch.
Wir begrüßen uns mit einer Umarmung und er fing sofort an zu erzählen, er ist ein echtes Plappermaul bei ihm kommt nur selten zu Wort.
,,Hast du heute morgen schon die Zeitung gelesen? Voll krank oder?"
,,Nein, hab ich nicht aber mein Dad... Er sagte ich solle aufpassen und hat mir sogar einen Dolch mitgegeben." antworte ich ihm mit einem nicht-sein-Ernst-Blick.
Yuma lachte und sprach:
,,Glaubt er etwa echt daran? Hat er denn überhaupt schonmal so ein Vieh gesehen? -Also ich nicht. Warum sollten wir auch diesem komischen Professor Helcop glauben, bis jetzt ist noch nichts passiert was er heraufbeschwört hat."
Er hat gerade sein letztes Wort ausgesprochen, da klingelte es auch schon zum Unterricht und wir gingen in unsere jeweiligen Klassen.Ich sitze auf meinem Platz und denke über das Gesagte von Yuma nach. Natürlich hat mein Vater schonmal einen Drogen-Dealer, Abhängigen oder einen Verbrecher gesehen und Yuma eigentlich auch... Also wovon sprach er und hat mir mein Dad etwas verheimlicht? Ich weiß es nicht und werde mich später darum kümmern, jetzt konzentrier ich mich erstmal auf den Unterricht.
Die Stunde verging schnell, genauso wie die anderen Stunden. Yuma habe ich nicht nochmal gesehen, wäre auch zu schön gewesen, dann hätte ich ihn noch ausfragen können. Wahrscheinlich ging es ihm nicht so gut und deshalb ist er früher gegangen.
Wenn Yuma nicht mehr da ist, muss ich mir meine Informationen halt selbst besorgen. Also machte ich mich auf den Weg zu einem Kiosk.Ich kramte 2 Dollar aus meinem Portemonnaie heraus und gab es der Verkäuferin. Nahm meine Zeitung und ging aus dem Laden. Während des Laufens blätterte ich in der Zeitung.
Nun hatte ich den Artikel endlich entdeckt. Interessiert scannten meine Augen den kleinen Text.Sie sind überall.
Professor Helcop berichtet von schwarzen, skelettartigen Kreaturen.
Sie sollen Lebewesen verzehren.
Seien sie vorsichtig auf den Straßen, sollten sie schwarze Sekrete auf dem Boden ausfindig machen können, geben Sie uns bitte sofort Bescheid. Helcop vermutet, dass diese Kreaturen aus dem Black Sea stammen. Es ist noch nicht bewiesen, ob die benannten Geschöpfe tatsächlich Menschen angreifen, es wurde ebenfalls noch nicht geklärt wie man sie los wird.Autor: Damon Chase
Telefon: 0236 778 110 245Ich stehe wie angewurzelt da. Warum hat mein Dad mir nicht davon berichtet, hat er solch eine Kreatur etwa schon erblicken müssen?
Reiß dich zusammen Fine, ermahne ich mich selbst. Es gibt diese Kreaturen nicht. Mit diesem Gedanken lief ich weiter.Nach ungefähr 10 Minuten hatte sich mein Schnürsenkel gelöst, ich wollte mich bücken um ihn wieder zu binden. Doch dann verfiel ich in eine Schockstarre. Wie kann das sein? Das geht nicht ,es ist unmöglich!
Meine Augen waren weit aufgerissen, sodass es sich anfühlte, als dehne sich meine Netzhaut aus. Mein Körper zitterte und mein Atem war ungleichmäßig.Die süße gepflegte Katze, welche ich auf dem Hinweg zur Highschool gesehen habe... Sie lag in einer schwarzen Pfütze. Ihr Fell war an manchen Stellen abgerissen, ihre Augen schauten mich starr an und von ihrem Hals bis zu ihrem Bauch war sie zerfleischt. Kleine Fetzen, welche blutigem Hackfleisch ähnelten prangten aus dem einst wunderschönen Katzenhaar. Überall an ihr war schwarzer klebriger Schleim. Ich musste die mir aufsteigende Galle im Hals unterdrücken.
Ich konnte mich aus meiner Starre befreien und schaute mich um. Mein Herz raste wie verrückt. Was ist , wenn die Kreatur hier ist? Im nächsten Augenblick rannte ich los. In meinen Augen bilden sich Tränen ich kann sie kaum noch zurückhalten. Weg, ich muss hier weg! Ich bin endlich auf unserem Boot angekommen, sofort lief ich in mein Abteil und schloss es ab. Ich legte mich in mein Bett und die Tränen schossen wie Wasserfälle aus meinen Augen. Ich hatte keine vernünftige Erklärung für das Geschehen.Nach weiteren Minuten der Verzweiflung schlief ich ein.
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So das ist mein 1. richtiges Kapitel. Ich hoffe ihr findet es ganz akzeptabel.
PS: Ich hatte doch schon früher Zeit als eigentlich geplant.😊
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Black Sea.
FantasyMein Name ist Fine. Ich lebe mit meinem Vater am Meer in einem Boot. Seit einiger Zeit verfärbt sich das Meer schwarz und verschlingt alle Lebewesen des Meeresbodens. Was ist ,wenn das so genannte Black Sea irgendwann auf das Land übergreift? Wird...