Jetzt saßen wir in Ricks Range Rover auf dem Weg in ein neues Leben. Mein Bruder fuhr den Wagen, während Di und ich es uns auf den Rücksitzen bequem gemacht hatten. Wir vertrieben unsere Zeit mit kindlichen Spielen, wie ,,Ich sehe was, was du nicht siehst". Es war nicht besonders spannend, aber wir vergaßen darüber, dass wir alles zurückgelassen hatten und dadurch kein Zuhause mehr hatten. Als es uns langweilig wurde, drehte Rick das Radio auf. Es ertönte Whip it von Lunchmoney Lewis und Di begann sofort mitzusingen. Wenn man das Singen nennen konnte. Di war nie besonders musikalisch gewesen, aber wenn sie losjaulte musste man sich zurückhalten, sie nicht zu knuddeln. Nach ein paar Sekunden stieg Rick ein und grölte mit. Ich begann breit zu Lächeln. Das waren die beiden Menschen auf der Welt die ich am meißten liebte. Beim nächsten mal als der Refrain erklang sang ich mit. Die Stimmung war ausgelassen und wir vergaßen weswegen wir hier waren. Bis das Lied endete und Rick in den Rückspiegel sah. ,,Kann es sein, dass wir verfolgt werden?" mutmaßte er. Di und ich drehten uns um. Dort fuhr ein VW Bus mit getönten Scheiben als mein Bruder die Spur wechselte, tat der Wagen es ihm gleich und als er wieder zurück wechselte geschah das gleiche. ,,Fuck!" murmelte ich. ,,Bruderherz, gib Gas!" rief ich Rick zu und sah wie Di von Panik ergriffen wurde. Sie versuchte es zu verbergen, doch ich schloss sie kurzerhand in die Arme. Sie schluchzte los. Auf dem Fahrersitz versteifte Rick sich, als er das hörte und die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag: Rick war in Di verschossen! Und ich hatte nichts davon mitbekommen. Ich strich ihr übers Haar und versuchte sie zu beruhigen: ,,Shhh, Di alles ist gut. Wir schaffen das! Komm schon, wir überstehen das zusammen, mein Sunshine!". Ihr Schluchzen wurde leiser bis sie schließlich schlaff in meinen Armen lag. ,,Okay Mädels, sie sehen uns nicht mehr. Raus mit euch, ihr lauft weg und ich lenk sie ab." sagte Rick mit fester Stimme. ,,WAS?!?" ertönte es gleichzeitig von Di und mir. ,,Kommt schon. Es gibt keinen anderen Weg!" versuchte er uns zu überzeugen. ,,Niemals! Bist du bescheuert?!" rief ich. ,,Jetzt geht, oder ich halt an und zerre euch raus!" schrie er zurück. ,,Storm, lass gut sein! Er sorgt sich doch nur um uns. Komm, wir gehen. Wir treffen uns in 4 Tagen in West Virginia wieder." meinte Di und legte ihre Hand auf meine Schulter. Im Radio lief jetzt All of me von John Legend. Das brachte mich letztendlich zu meiner Entscheidung. Ich sackte zusammen und nickte. ,,Okay" gab ich klein bei, als Rick zum Straßenrand fuhr. Ich nahm meinen Rucksack und umarmte Rick. ,,Egal was passiert, ich liebe dich, okay? Pass gefälligst auf dich auf Bruderherz!" ,,Mach ich Wirbelwind. Ich liebe dich auch." erwiederte er mit einem traurigen Lächeln. Dann wandte er sich zu Di. ,,Da es vielleicht die letzte Chance ist dir das zu sagen, sag ich es dir jetzt. Ich liebe dich." ihre Augen wurden groß. ,,Ich dich auch!" erwiederte sie und die Beiden küssten sich. ,,Scheiße!" murmelte ich. ,,Sie kommen!" Di löste sich von Rick und lächelte ihn an. Dann sprangen wir aus dem Wagen und verschwanden mit unseren Rucksäcken auf dem Rücken und unseren Messern bewaffnet unbemerkt im Wald.
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Silver Stars [Pausiert]
Jugendliteratur》Without the dark, you'd never see the stars《 Matt Schwarz Und strahlend Blau. So stark Und trotzdem so zerbrechlich. Außen so kalt Und innerlich so warmherzig. Das Beste was ihm je passiert ist Und trotzdem sein Verderben. ☆