- Hat uns Draco Malfoy den Erzengel nur vorgespielt? -

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EXTRBLATT

- Hat uns Draco Malfoy den Erzengel nur vorgespielt? -

Frankreich. Der Fall, der seit gestern verschwundenen Hermine Granger, weist Neuigkeiten auf. Trotz des mangelnden Einsatzes der Auroren, hatte die überdurchschnittlich engagierte Rita Kimmkorn alle Spuren und Hinweise verfolgt. Nach einigen Anstrengungen, trug ihre Arbeit Früchte.
Auf einer kleinen Erhöhung in einem Küstendorf Frankreichs, hat man ein unregestriertes Domizil der Familie Malfoy ausfindig machen können.
Das abseitsstehende Haus ist mit mehreren Schutzzaubern und womöglich auch schwarzmagischen Flüchen versehen und verhindert so jeglichen Eintritt.
Doch gegen Mittag erschien der junge Malfoy wie aus dem Nichts vor der Gartenpforte und machte sich in Richtung Zentrum auf.
Nun wird vermutet, dass das Haus zusätzlich unter dem Fidiliuszauber stünde.
In der Hoffnung die Heldin retten zu können, versuchte die Redakteurin näher an das Geschehen heran zu kommen und wurde dabei Zeugin der Aussage, dass Malfoy Granger erst raus ließe, wenn sie verstünde, weshalb er sie hergebracht habe.
Dieser Satz passt in erschreckender Weise zu den Theorien, die vermehrt aufgestellt wurden.
Eine Möglichkeit die sich zwar nicht mit dem Bild vereinen ließ, dass Draco Malfoy in den letzten Jahren versucht hatte von sich zu machen, aber dafür umso mehr zu seiner düsteren Vergangenheit, ist die, dass er Hermine Granger, die bekanntlicherweise die schlauste Hexe des Jahrhunderts ist, dazu entführt habe um ihm mehr Macht zu verleihen.
Mit ihr an seiner Seite, könnte er grausigere Taten vollbringen als Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-durfte. Eine Art Starre hat sich in der Zauberwelt ausgebreitet. Viele Hexen und Zauberer sind aus Furcht vor dem was kommen mag geflüchtet oder haben sich in ihren Häusern verbarrikadiert.
Das Zaubereiminesterium bezog noch keine Stellung zu diesem Vorfall.
Doch die Angst, dass Hermine Granger etwas zugestoßen sei, ist übermächtig. Das ihr Freund und Mitglied des goldenen Trios, Ronald Weasley (22), heute Morgen überstürzt zu Harry Potter (22) aufbrach, wird weiterhin als schlechtes Omen gedeutet.
Niemand kann mit Sicherheit sagen, dass wir unser Goldmädchen je wieder sehen werden, doch die Zauberwelt hält ihre Zauberstäbe gedrückt.



Wutschnaubend ließ Harry das Blatt sinken. Er konnte nicht glauben, was diese Kimmkorn sich schon wieder rausgenommen hatte. Ihr letzter Bericht brachte ihn schon auf die Palme, doch dieses Mal war sie weit über das Ziel hinausgeschossen.
Es war klar, dass er etwas unternehmen musste. Doch was?
Sein erster Einfall war es, Draco zu warnen. Aber wie sollte er dies tun, wenn er nicht einmal wusste wo er sich aufhielt?
Aber dies war nicht das einzige Problem. Die Tatsache, dass er Draco ins offene Messer laufen ließ, missfiel ihm ebenfalls. Zu dumm, dass Draco sich den Tagespropheten nicht nach Frankreich liefern ließ, denn so hatte er keinen blassen Schimmer von dem, was hier passierte.

Er fegte das Extrablatt, wie Rita diesen Zettel voller Lügen schimpfte, vom Tisch. Er sprang auf und tigerte unruhig in seinem Wohnzimmer auf und ab.
Was das ihre Rache? Wollte sie überhaupt noch Rache?
Sofort schüttelte Harry den Kopf. Ihr Ziel war der alte Malfoy und nicht Draco. Sofort verbannte er diese Idee aus seinem Kopf.
Aber was war es dann? Niemand schrieb einfach so, aus einer Laune heraus, einen ruftötenden Artikel und präsentierte ihn ganz England. Nicht einmal Kimmkorn.
Es sei denn, sie glaubte wirklich an das, was sie dort fabrizierte.

Wütend, verwirrt und unglaublich müde ließ sich der junge Mann auf das Sofa zurückfallen. Die Nacht war kurz gewesen und schon am frühen Morgen kam Ron um mit ihm einen rettenden Plan auszuarbeiten.
Als ob er sich nicht schon genug Gedanken gemacht hatte! Die ganze Nacht wälzte er Bücher und er hatte sogar versucht Kimmkorn zu kontaktieren, doch ohne Erfolg.
Gegen Mittag hatte er sich auf den Weg zum Ministerium gemacht, aber niemand ließ ihn eintreten. Die Straßen waren buchstäblich leer gefegt und er sah vereinzelt Gardienen, die zu gerissen wurden.

Harry verstand dieses Verhalten nicht. Niemand hatte so überstürzt reagiert, als er in seinem vierten Schuljahr verkündete, Voldemort sei zurück. Niemand.
Sie konnten doch nicht alle Kimmkorn glauben. Das war purer Wahnsinn! All die Jahre hatte Draco sich vorbildlich in die Gesellschaft intrigiert und die restliche Bevölkerung hatte ihn akzeptiert.
War das alles nur gelogen? War die vermeintlich erfolgreiche Rehabilitation seines Namens nutzlos gewesen? Harry konnte und wollte dies nicht glauben.
Ein Knurren verließ seinen Mund und er schlug wütend mit der flachen Hand auf den Tisch. Der Inhalt seines Getränks schwappte gefährlich nah am Rand.
„Verdammte Kimmkorn!"


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