Hey Eve,
ich weiß, du gibst mir die Schuld daran, dass ich nun weg bin, doch ich glaube, dass du auch weißt, dass das unfair ist. Es war nicht meine Entscheidung und ich habe mich lange dagegen gewehrt. Aber du weißt ja, wie Eltern sein können. Die Interessen der Kinder sind nicht von primärem Interesse, wenn es um Geld geht. Vergib mir trotzdem. Weil ich unschuldig bin und es nichts zu vergeben gibt.
Mir fällt eigentlich nichts ein, was ich dir sagen könnte; sicher könnte ich dir von meiner neuen Schule erzählen und wie ich versuche, mich einzugewöhnen, mich aber andauernd verlaufe, zu spät komme und mich dann in Ecken neben die seltsamen Menschen quetschen muss, aber das war nicht der Grund, aus dem ich dir schreibe. Eigentlich wollte ich nur hören, oder vielmehr sehen, wie es dir geht, was du machst, vielleicht auch, wie du ohne mich klarkommst. Mein Umzug ist ja nun schon einige Zeit her und ich habe nichts von dir gehört, es ist so ungewohnt, mein Leben ohne dich zu leben.
Ach, ich weiß auch nicht. Melde dich einfach mal.
Sincerely,
Sam
YOU ARE READING
odi et amo 2.0
RomanceEntdecke den Catull in mir. Dies beinhaltet lediglich meinen Beitrag zur Liebesbriefchallenge, ergo eine dramatische Liebesgeschichte (for I absolutely love drama), lediglich ausgedrückt durch Briefe.
