Okay, ich war tatsächlich in das Auto meines Lehrers gestiegen und hatte ihm meine Adresse gesagt... Am liebsten hätte ich den Bus genommen, aber nein, er will ja unbedingt, dass er mich fährt.
Nach 15 Minuten waren wir immer noch nicht da, und als ich mich umsah, stellte ich fest, dass es sich nicht um unsere Siedlung handelte. Er hielt aber an. Und stieg aus. Ich guckte ihm verwundert hinterher und dann stand er schon vor meiner Autotür und hielt sie mir auf. Ich stieg aus und fragte 'wo sind wir?' 'Bei mir.' Ich hatte den Mund auf und schrie 'was soll das? Sie haben mir gesagt, dass sie mich nach Hause fahren werden!' 'Das habe ich nicht gesagt, du hast das gesagt. Ich habe gesagt, dass ich dich so lange betreuen werde, wie es nötig ist.' Ich konnte es immer noch nicht glauben. Ich hatte Angst. Ich guckte ihn an, und dann lief ich weg. Weg von ihm. Ich lief über Felder und Straßen, und hoffte, dass ich schnell den Weg nach Hause finde.
Das war aber leider nicht der Fall.
Nach 30 Minuten rum rennen, ließ ich mich auf den Bürgersteig fallen. Ich schaute auf mein Handy, und machte mein Internet an.
Eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer: 'wo bist du? Sag mir wo du bist, ich hol dich ab und fahre dich wirklich nach Hause. Es tut mir leid. Ich hätte es nicht machen dürfen.'
Ich schrieb nicht zurück und machte mein Internet und mein Handy aus.
Ich saß direkt vor einem Haus, und da ich nicht wusste wo ich bin, klingelte ich dort um zu fragen. Es machte ein junger, hübscher Mann die Tür auf. Ich schätzte ihn so 20 Jahre. Er lächelte nett und sagte 'hallo. Wie kann ich Ihnen weiter helfen?' Ich sagte 'oh hallo. Ehm.. Ich wollte fragen, ob sie wissen wie man zur Gesamtschule Georg Schwerthoff kommt?' Er überlegte eine kurze Zeit und danach sagte er 'nein tut mir leid, du siehst aber total hungrig aus. Willst du nicht vielleicht rein kommen? Ich habe gerade gekocht.' Ich hatte ehrlich gesagt nichts zu verlieren, weshalb ich nickte und mit ihm rein ging. Ich war überrascht, denn er hatte wirklich gekocht. Er deckte den Tisch und es gab Nudeln mit Tomatensoße. Es sah total lecker aus, weshalb ich direkt zuschlug. Er guckte mir beim Essen mit einem Lächeln zu, und sagte dann 'wie ich sehe schmeckt es dir?' Ich sagte mit vollem Mund 'oh ja es ist göttlich!' Er lachte nur und aß dann auch weiter. Als wir fertig waren war es schon dunkel geworden und ich guckte nachdenklich aus dem Fenster. 'Oh Gott! Es tut mir leid! Ich habe mich die ganze Zeit vergessen vorzustellen... Ich bin Marcel und 20 Jahre alt.' 'Ist nicht schlimm, ich habe es auch vergessen. Ich bin Leonie und 17 Jahre alt.' 'Willst du die Nacht hier bleiben? Ich kann auch auf dem Sofa schlafen. Nur ich möchte nicht, dass du im dunkeln noch nach Hause gehst.' 'Ehm, ja ich bleibe hier aber ich kann auch auf dem Sofa schlafen.' Wir diskutierten noch eine weile darüber, wer auf dem Sofa schläft und wer im Bett. Er gab sich geschlagen und sollte dann im Bett schlafen.
Wir redeten noch bis tief in die Nacht und lernten uns sehr gut kennen.