Gefangene 2-3-7-1

4 0 0
                                    


In der Dunkelheit konnte man nichts erkennen. Seit Tagen oder Wochen war ich hier eingesperrt. Ein Raum ohne Licht und das Fehlen von regelmäßigen Ritualen macht es einem schwer, die Zeit zu messen. Am Anfang dachte ich, dass der Tod hier auf mich wartete. Aber es wurde immer wieder für Trinkwasser und Essen gesorgt, zwar nur so viel, dass ich nicht starb. Die Versorgung war auch nicht regelmäßig, was mir mein Durst und Hunger verriet. Deshalb war es ein Schock für mich als die Tür aufgerissen wurde und grelles Licht auf meine Augen traf.

Ich wand mich vom Ausgang ab und hielt meine Arme schützend vor mich. Ja ich weiß, das klingt nicht grade taff, aber dieser Raum und die „Disziplinarischen Verfahren" vorher sollten mich brechen und so langsam war ich der Meinung, dieses Ziel wäre erreicht. Lautes und unverständliches Gebrüll prasselt auf mich ein, ich brauchte einen Moment um zu merken, dass es sich dabei um meine Muttersprache „Diluar" handelte und es nicht gebrüllt wurde, sondern mein Ohren nur noch an leise Geräusche gewöhnt war.

„Bist du Gefangene 2-3-7-1?" Als keine Antwort von mir kam, „Antworte!".

Ich konnte immer noch nicht sprechen, dafür war meine Verwirrung zu groß. Nun kam auf Englisch: „Ich dachte du wärst eine Sayadariluar, eine Outlanderin. Na was soll' s. Also nochmal bist du Gefangene 2-3-7-1?" Ich wand mich zu der Stimme und dem dazugehörigem Schatten und krächzte: „... Ähm.. . sorry.. was?" „Bist du taub? Ich will wissen ob du die Gefangene 2-3-.." Die dämliche Frage wurde von mir direkt unterbrochen, anscheinend war doch noch etwas leben in mir.

„Ich dddachte ... die Wärter ... sollten wissen, wen sie gefangen ... halten und ich bin Gefangen... 13." OK, es war nicht direkt gelogen, 13 war die Quersumme von 2-3-7-1 und ich nannte mich so seitdem ich hier angekommen war, aber dass sollte der Idiot selber rausfinden.

„Naja, zwar stinkst du und siehst erbärmlich aus, aber die Beschreibung passt. Ich wollte mit der Frage eigentlich nur sicher gehen, na dann..." Wie bitte, was? Bevor ich verstehen konnte, was hier passierte, packte und schmiss mich wie eine Sack Kartoffeln über seine Schulter, zwar wehrte ich mich, da ich aber kraftlos war bracht das nicht wirklich was. Also ließ ich die Prozedur über mich ergehen. Doch die Schulter schlug mir immer wieder in meinen leeren Magen, da meine Entführer es sehr eilig hatte. Mein Augenlicht kam nach einer Weile wieder und ich erkannte wohin wir unterwegs waren, dem leerstehende Gefängnistrakt. Ich schrie, da meine Stimme wieder besser funktioniert und ich trat um mich. Den Körper, den ich traf konnte ich so als männlich identifizieren, aber mehr nicht.

Bevor ich mich versah waren wir schon im alten Waschraum und ich fand mich direkt unter eine Dusche wieder. „Was wird das hier du Irrrr... AHHH! OMG, spinnst du?!", es ergoss sich ein Schwall kaltes Wasser über mich. Ich schlang meine Arme um meinen Körper. „Schätzchen, wie ich schon sagte du stinkst, du kannst ja nichts dafür, aber du tust es trotzdem." Voll Wut stürzte ich mich auf ihn, obwohl ich durch meine nassen Haare nur einen Schemen wahrnehmen konnte. Meine nackten Füße rutschen auf dem glitschen Untergrund weg, ich fiel der Länge nach hin. Bevor ich mich aufrappeln konnte landeten ein Handtuch und ein schwarze Outfit vor mir.

Eine zweite und weibliche Stimme erklang rechts von mir, eine Winkel den ich bis jetzt keine Beachtung geschenkt hatte. „Wen hast uns dann da angeschleppt, Cam?" „Das ist die Gefangene, die er sucht, 2-3-7-1 oder auch bekannt als 13" Woher wusste es das, das gab es doch nicht. Mist. In der Hocke und immer noch klitschnass blickte ich in die Richtung der weiblichen Person. Ein kleinerer Schemen. Ok ich musste unbedingt die Haare aus dem Gesicht bekommen, so schob ich die Strähnen beiseite. Der kleine Schemen entpuppte sich als ein süßes Mädchen Anfang 20, ich schätze 23, mit blonden Haaren, grünen Augen und eine perfekten Schmollmund. Der Größer als ein Typ, der wie die männliche Version von dem Mädchen aussah. Ich schätze die Beide waren Geschwister, wenn nicht Zwillinge. Um den nächsten Schritt zu planen behielt ich, die zwei im Blick und sucht unauffällig nach dem Ausgang. „ Cam ich glaub nicht, dass Sie sich anziehen wird, sondern sie plant ihre Flucht, also was willst du tun?" „Ich, was ist mit dir? Hallo, Taylor, ich hab sie schon gefunden und hergebracht. Außerdem kannst du mir auch helfen, wenn sie entkommt, haben wir alle ein Problem, nicht nur ich. Damit meine ich nicht Maces Wut sondern, die Wärter und Devil." Hä?, ich verstand nur noch Bahnhof, ich dachte die zwei gehörten zu den Wärtern oder zu Devils Leuten. Normalerweise würde ich meinen Fluchtplan in die Tat umsetzten, aber da ich schwach war, sie zu zweit und irgendwas hier abging, das mich neugierig machte, probiert ich mal eine neue Taktik.

„Ähm mal so eine Frage, Was läuft hier eigentlich?" Das Mädchen, wahrscheinlich Taylor, lächelt mich zuckersüß an. „ 13 zieh dich an und dann erkläre wir dir alles aber du musst dich mal beeilen", sagte sie an mich gewandt. „ Cam sie ist schlauer als gedacht", kicherte sie.

Na gut spiele ich das Spiel mal mit, so griffe ich nach den Haufen Stoff vor mir richtete mich auf, schälte mich aus der nassen Kleidung. Cam schaute mich verwirrt an, dreht sich dann aber abrupt um. Eigentlich wäre es mir unangenehm vor Fremden mich zu entkleiden, aber meine jetziger Zustand war so erbärmlich, dass es auf einmal egal war. Es waren wohl doch mehre Wochen in meinem finsteren Verliese gewesen.

In der trockenen Kleidung wurde mir ein bisschen wärmer, „du kannst dich wieder umdrehen. Und jetzt könnte mir bitte erklären, was hier los ist." Das Bitte spie ich regelrecht aus.

„Cam wie viel Zeit haben wir noch?" Dieser schaute auf seine Armbanduhr, „Wir erklären es dir auf dem Weg." Bevor ich eine Chance hatte mich zu weigern rannte Cam auf mich zu, griff meine Hand und zerrte mich in Richtung Taylor. Sie trat beiseite, hinter war die Öffnung eines Lüftungsschacht, das Gitter lag daneben. Cam kletterte zuerst rein, als Taylor mich anstarrte und Cam nach mir rief, wich ich zurück. Was ging den hier ab, ich hatte immer noch keine Antworten und keine Ahnung ob ich ihnen trauen kann und die wollten, dass ich ihnen blind folgte. Nein! „Nein, nein und nochmal nein!" Ich schüttelte meinen Kopf und hob die Hände abwehrend. Nur hatte ich nicht mit der Kraft von Taylor gerechnet, die schon entnervt reinschaute, sie griff sich meine Arm zog und stopfte mich in den Schacht. Sie schob mich hinein, kam hinter her und versperrt mir den Ausweg. HILFE! Ein Geräusch machte klar, dass das Gitter wieder an seinem ursprünglichen Platz saß. Mein früheres ich hätte es nie so weit kommen lassen, was war nur mit mir los. Ich wollte grade wieder schreien, aber Cam schaltete sich nun ein und klatsche mir seine Hand auf den Mund. Kann der Gedanken lesen oder bin ich so berechenbar, ich tippe auf zweites „Wenn du mir jetzt ruhig folgst, erklären wir die alles, wir wollen dir helfen ok? Nick einfach." Sobald ich nickte verschwand seine Hand. „Ok los folge mir, Taylor, bleibt hinter dir.... Ok, wo fange ich am besten an, mh, gut ich hab es." Ich folgte Cam in das Labyrinth aus Tunneln und hoffte er wusste wo es hin ging. „ Ähm , da gibt es so Gefangenen namens Mace, der hat eine Fluchtplan und sucht Leute mit speziellen Fähigkeiten, ..." Ich unterbrachen ihn „Was? Einen Fluchtplan aus „Purgatory"? Seid ihr wahnsinnig? Ernsthaft, was stimmt bei euch nicht?" „ Stopp, Stopp, hol mal Luft. Natürlich wissen wir wie das hier läuft, aber Mace Plan ist echt gut, wenn bei ihm sind wirst du es sehen. Aber nun nochmal zu dir." „Ja, was hab ich damit zu tun?" Wir waren so tief in dem Tunnelgewirr, dass ich ohne einen der beiden nicht mehr hier raus gekommen wäre. „Mace meinte er bräuchte dich für deinen Plan, mehr wissen wir auch nicht, oder Taylor?" „Nope, keine Ahnung was er von dir will."

Ich wusste es auch nicht, viel schlauer war jetzt auch nicht wirklich. Mein Wissen über Purgatory war auch begrenzt. Es war das bekannteste Gefängnis auf dieser Seite des Meeres und es lag in der Wüste „ The Hell" in der Nähe von Las Vegas. Bekannt ist es dadurch geworden, das die Wärter nur die Aufsicht über die Gefangenen im Finsterem Verlies hatten und aufpassten, dass niemand leben aus den Gefängnismauern schaffte, der Rest der Leitung lag in der Hand eines Gefangenes namens Devil mit seinen Leuten, wie an diese Macht kam weiß angeblich niemand. Ja mir sind auch schon die Namen aufgefallen, dass kommt daher das nach dem „dunkeln Zeitalter", als ob es jetzt besser wäre, eine klimatische Veränderung gab. Und hier ist die Wüste so extrem heiß geworden, dass die Skelette überall zu finden sind. Man konnte in ihr überleben, aber musste wissen wie. Auf jeden Fall wurde sie daraufhin auf „The Hell" getauft und das andere ergab sich so. Naja, also Purgatory war in jeder Hinsicht eine Einbahnstraße. Devil und seine Leute wollten nicht, dass jemand entkam, da er sonst seine Macht aufgeben musste, die Wärter hatten nur eine Hauptaufgabe alle müssen innerhalb der Mauern bleiben und die nahmen sie auch ernst. Und würden man es trotzdem LEBEND an all diesen Leuten vorbei schaffen würde man von der Wüste umgebracht nach Las Vegas waren es so ca. 50 km.

Das zerbrochene WunderlandWhere stories live. Discover now