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Ich rannte weiter den langen grauen endlos scheinenden Gang entlang. Meine abgetragenen Schuhe quitschten auf dem glatten Kunstoff Boden. Ohne auf die dunkelen Türen anzusehen, ohne auf den Weg zuachten. Ich schlitterte um eine Ecke. Verzweifelt stützte ich mich an der klebrigen, ekelhaften Wand ab. Schweiß lief mir über die Stirn, doch es flossen keine Tränen. Ich fühlte nur einen stechenden Schmerz in der Brust. Ich dürfte jetzt nicht augeben!
Sonst war es zu spät. Ich raffte mich auf und versuchte mein Gleichgewicht zuhalten. In der weiten ferne, so schien es mir, sah ich eine Tür mit der Zahl 336. Das war sie! Das war die Krankenhaus Zimmertür. Ich stürtzte hinein. Nichts! Er war nicht mehr da. Nur noch ein leeres still daliegendes Bett. Verzweifelt stürtzte ich mich auf den Boden. Warum nur? Ich war zuspät. Ich hatte versagt! Endlich liefen Tränen meine Wange hinab. Ich schrie! Trat gegen das Kalte Bettgestell. Raufte meine Haare und riss die Bettdecke von der Matratze.

Die Tränen rannen nun nicht mehr. Ich war ganz still und versuchte mich zu fassen. Alles drehte sich. Der stechende Schmerz in meiner Brust war nun unaushaltsam. Es schien als würde mein Herz aus meiner Brust springen. Ich hätte zu einem Artzt gehen können. Ich hätte zu einem Phsychate gehen müssen und mich trösten lassen, aber dafür war es jetzt zu spät. Ich rannte zu dem Fenster und stürtzte mich aus dem 6. Stock auf den harten, kalten, schwarzen Asphalt.

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