" Hej Klecks" Ich versuchte sein Gesicht unter dem Urwald an Haaren zu erkennen, die ab und zu von einer Welle des Mundgeruchs weggeschleudert wurden. In seiner Hand hielt er sein Handy, auf welchen er schlechtgeschriebene Harry Styles Fanfictions las, und sich ab und zu über so etwas wie Wortwiederholungen, das dezente Make Up von Fangirls in diesen Fanfictions, wie auch über Hoohaa zierquetschende Impotent machende Skinny Jeans aufregte, und beinahe aus seinem schiefen Kopfstand fiel, welchen er auf meinem Bett ausübte. Mein Plattenspieler spielte eine alte Hippieplatte nach der Anderen. Mein Name war Keelin doch der komische Urmensch, der gerade bekifft auf meinem Bett turnte, nannte mich meist Klecks. Ich war mit ihm befreundet seit ich in der Unterstufe unabsichtlich auf seine E-Gitarre gestiegen war und er die Melodie die entstand für hohe Kunst hielt. " Auf dem Kopf klingt das alles irgendwie als hätte man eine Babykatze in einen Mixer gesteckt und sie mit einem schlechten Mikro aufgenommen." Seine schulterlangen blonden Haare ließen ihn dauerhaft wie eine jünger Ausgabe von Kurt Cobain aussehen, nur noch realitätsferner und verdammt stoned. "Wenn du meinst Junge" Sagte ich an einer Dosencola nippend. Das komische daran war, das ich das Zeug eigentlich nicht leiden konnte, nur das Zischen beim aufmachen einer Dose fand ich magisch. "Vielleicht weil du gerade was geraucht hast Mensch" Sagte ich augenrollend. Ich hatte wegen meines besten Freundes schon ein Paar richtig miese Auseinandersetzungen mit meinen Eltern gehabt, da die Perfekte Glitzerfamilie so etwas wie einen drogensüchtigen Möchtegernkünstler nicht gebrauchen konnte. Doch ich glaubte fest an seine kreativen Fähigkeiten, wie zum Beispiel das vernichten von Nahrung in Kühlschränken. Auch jetzt ließ er sich seufzend bäuchlings aufs Bett fallen und fragte mit halb offenen Augen nach Nahrung. "Bitte Klecks sonst verhungere ich" Brummte er, sein Gesicht in einen Polster mit der Aufschrift / Epischer Polster, - 90% Beweglichkeit, 0% Ausdauer, 100% Faulheit/ gepresst. "Meine Eltern sind nicht da Stew" Sagte ich gähnend. "Also darf ich dein Joghurt vernichten?" Ich sah ihn grinsend an. "Du dürftest es sogar vergewaltätigen wenn wir keine Nachbarn hätten Bro." Ja er hatte mich eines Tages dazu überredet, das es nicht vergewaltigen, sondern vergewaltätigen sei, den es sei eine Tat und keine Gung, was auch immer er unter Gung verstand. Er legte sein bestes Pedogrinsen auf und robbte vom Bett um zur Tür raus zu marschieren, aber davor rammte er noch kurz meine arme Zimmerpflanze die ohnehin schon knusprig gewachsen war. So waren fast all meine Samstage. Ich war eines der Mädchen, welche mehr männliche Kumpels hatte als weibliche Freundinnen. Trotzdem hatte ich noch nie einen Freund gehabt. Für was auch, ich war glücklich mit meinem Leben und ein Freund wäre nur so etwas wie n zusätzliches Haustier. Ich meine man muss mit ihnen Gassi gehen, mit ihnen Zeit verbringen, sonst reißen sie aus, sie füttern und sie auch ab und zu in seinem Bett schlafen lassen. Das war mir auf Dauer viel zu ansträngend. Außerdem würde sich der arme Kerl an meinen Eltern die Zähnchen ausbeißen. Meine Kumpels waren für die schon wie eine unheilbare Krankheit, gegen welche man alles versucht. Sie hatten jedenfalls schon herausgefunden dass Stew Angst vor dem Staubsauger hatte. Fortschritt für sie, Pech für mich. Ansonsten war mein Leben zu normal für die Welt. Ich suchte dauerhaft nach Abenteuern, nach Geschichten die man seinen Urenkeln unter die Nase reiben kann, und sagen kann /Schau Balg, Früher war alles besser/ Ich fand aber keine. Montags bis Freitags ging ich Systemabhängig, wie Stew es nannte, in die Schule, lernte und machte das selbe nochmal. Meine Noten waren Mittelmäßig und meine Planungen für die Zukunft waren so gering vorhanden, wie die Anzahl an Lebensmitteln nachdem ein Kiffer sich am Kühlschrank bedient hatte. Alles in einem suchte ich etwas womit ich anderen permanent und penetrant auf die nerven gehen konnte, da ich mich getraut hatte zu rebellieren. Doch ich fand nichts.......noch nicht.
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Pigments
FantasyWarum das Leben von Klecks so verwirrend ist wie Schrödingers Katze, oder so komplex, wie das finden von Wasser am Mars, weiß keiner so genau. Was aber alle wissen ist, dass bei ihr und ihren Freunden die eine oder andere Schraube locker ist. Das ei...