Am nächsten Morgen hatten die Ninja eigentlich geplant, diese Leere zu besichtigen. Eigentlich. Lloyd schlief noch immer tief und fest. Kai stand im Türrahmen und musste sich ein Kichern unterdrücken. Der Jüngere sah so niedlich aus, wenn er schlief. Die Würg-Spuren an seinem Hals waren kaum noch zu erkennen. Kai schaute über seine Schulter zu den Anderen, die sich vor der Tür unterhielten und sich wunderten, was zur Hölle in Ninjago los war. Der Feuerninja ergriff die Chance und spurtete zu Lloyd. Er beugte sich über ihn und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Der Braunhaarige sah seinen Freund, mit einer leichten Röte auf den Wangen, an. *Schon so lange Zeit habe ich Gefühle für dich. Ich hoffe, du fühlst genauso für mich*, dachte er. I*ch... ich liebe dich, Lloyd.* Es war ein ungewohntes Gefühl, für den Ninja. So etwas ähnliches hatte er aber auch schon bei Skylor gespürt. Könnte es sein... dass er... dass er bisexual war? Zumindest würde es erklären, wieso er sowohl für Skylor, als auch für Lloyd starke Gefühle hatte. Kai ging mit einem Kloß im Hals aus dem Raum. ,,Er schläft immernoch", rief er zu Nya, Zane und Jay. ,,Wie kann man solange schlafen?!", stöhnte Jay. Kai verspürte sofort ein wütendes Brodeln im Magenbereich und das Verlangen, seinen Freund zu beschützen. ,,Hey, wärst du dabei gewesen, würdest du bis morgen Abend pennen!", meinte er schroff. Der blaue Ninja zuckte zusammen und schaute zur Seite. ,,Kann schon sein", grummelte er. Nya sah ihren Bruder erstaunt an. Dieser sah ihr in die Augen und erkannte, dass sie leicht besorgt war. Jedoch zeigte sie es von außen nicht, dies war jedoch normal. ,,Kai?", murmelte sie leise. ,,Hm?" ,,K-komm mal bitte mit", sagte Nya und zerrte ihren Bruder am Ärmel in ihr Zimmer. Jay und Zane starrten ihnen bedeppert hinterher. Der Wasserninja schloss die Tür. ,,Kai...", fing sie an, ,,was hast du in Lloyds Zimmer gemacht?" Der Feuerninja sah sie schräg an. ,,Wie meinst du das?", erkundigte er sich. Nya sah auf den Boden und spielte mit einer Strähne ihrer Haare. ,,Ich habe gesehen, dass du direkt in sein Zimmer gegangen bist. Was hast du gemacht?", wiederholte sie ihre Frage. *Argh, Mist! Sie hat mich gesehen!* ,,Bi-bist du mir gefolgt?", fragte er sie nervös. Er musste einen Seufzer unterdrücken, als sie den Kopf schüttelte. ,,Deshalb frag ich ja", flüsterte sie. Kai schmunzelte und überlegte, ob er es ihr sagen sollte oder nicht und entschied sich dagegen. Sein Blick wurde ernst. ,,Das geht dich gar nichts an!", antwortete er, grober als gedacht, und Nya sah erschrocken zu ihm auf. ,,Da ist etwas, was du mir verheimlichst. Es liegt schwer auf deinem Herzen", murmelte sie und umarmte ihn. *Verdammt, sie kennt mich zu gut*, dachte Kai sich. ,,Du kannst es mir sagen", grummelte Nya wieder und schmiegte sich in seine Haldbeuge. ,,Du wirst keine Ruhe geben, bist du es weißt, oder?", sagte der Feuerninja und musterte seine Schwester. Diese kicherte leise. ,,Nope." ,,Schön", meinte Kai. ,,Aber sei bitte nicht sauer auf mich." ,,Wieso sol-" Nya wurde durch einen in den Raum platzenden Jay unterbrochen. ,,Lloyd ist wach, kommt jetzt", rief er, ohne zu kapieren, dass Nya und Kai eigentlich unter vier Augen sprechen wollten. Sie seufzten und folgten dem blauen Ninja in den Flur, wo Lloyd mit verwuschelten Haaren vor Zane stand und sich müde das linke Auge rieb. Der Feuerninja biss sich auf die Zunge. Lloyd drehte sich zu ihm um, riss seine dunkelgrünen Augen auf und fiel Kai in die Arme. ,,Ich hab schon gedacht, ihr zwei wärt alleine los", murmelte er. Der Ältere versuchte nicht zu erröten, was er irgendwie schaffte, und strich dem Blonden die Haare zurecht. *Sie sind so weich*, dachte der Meister des Feuers verträumt. Zane räusperte sich. ,,Also los jetzt! Das Ding lässt sich schließlich nicht von selbst aufhalten!"
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Ninjago - Die Welt verschwindet
FanfictionNach und nach verschwinden Teile Ninjagos. Erst sind es kleine Inseln, die verschollten, doch auch größere Gebiete gehen verloren. Etwas scheint das Land auffressen zu wollen. Die Ninja müssen dringend die neue Bedrohung aufhalten, was schwerer ist...