Kapitel 1

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Ich hoffe, euch gefällt der erste Teil meiner Geschichte, es steckt nämlich ganz viel Herzblut drin :) Ich möchte sonst gar nicht so viel dazu sagen, außer, dass das zweite Kapitel relativ bald online kommen soll, denn ich kann es kaum erwarten, es zu schreiben. Hoffe, meine Motivation lässt nicht nach ^^

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Vor zwei Monaten und siebzehn Tagen, Nachmittag:

John trat ins Wohnzimmer und räusperte sich, um die Aufmerksamkeit seines Mitbewohners zu erlangen.

„Sherlock. Es gibt da etwas, worüber ich mit dir reden muss."

„Nicht jetzt, ich arbeite." Er würdigte John keines Blickes und wedelte mit der Hand rum, als wolle er eine Fliege verscheuchen. 

„Es ist wichtig..!", sagte John nachdrücklich und wippte auf seinen Fußballen ein Stück nach vorne und wieder zurück.

„..."

„SHERLOCK! Jetzt hör mir zu!" Dieser Ausbruch war nicht geplant, und er schluckte seinen Ärger über Sherlocks Ignoranz runter. "Ich werde für eine unbestimmte Zeit nicht da sein."

Nun blickte dieser auf und runzelte die Stirn.

„Wie? Du fährst doch sonst Nirgends hin."

„Ich ... Ich wurde nach Afghanistan einberufen." Zum Ende hin versagte seine Stimme und er musste sich erneut räuspern.

„Wann?" Er sah in Sherlocks Gesicht kurz eine Mischung aus Überraschung, Schreck und einem Versuch, das alles zu verbergen aufflackern.

John holte Luft, schloss die Augen und öffnete sie kurz darauf wieder, so als müsse er etwas Schlimmes beichten.

„Ich werde morgen Nachmittag fahren", sagte er mit einem Kloß im Hals.

Sherlock zuckte zusammen und saß dann wie angewurzelt da, mit immer noch zusammengezogenen Brauen auf den Boden starrend - nun aber eher besorgt.

Bis zu diesem Punkt hatte John Emotionen noch nie so offen bei ihm gesehen, selbst wenn diese jetzt auch nur ein klein wenig hinter seiner Maske hervorschauten.

„Sher- "

„Wie lange wirst du da bleiben müssen?" Er hob langsam den Blick und seine Stimme hatte einen zitterigen Unterton.

„Ich weiß es nicht,  Sherlock..."

John fühlte, wie sich Tränen in seinen Augenwinkeln sammelten und versuchte, sie weg zu blinzelt.

Reiß dich zusammen!  schoss ihm durch den Kopf.

„Okay. Ich habe verstanden. Jetzt lass mich weiter arbeiten."

Sherlock hatte seine Mimik nun wieder voll unter Kontrolle und widmete sich erneut dem Laptop zu. Seine Hände hatte er unter seinem Kinn zusammengefaltet, damit sie nicht mehr so stark zitterten - er wollte sich nichts von dem plötzlichen Gefühlsausbruch anmerken lassen, vor allem von John nicht.

Geschockt von seiner Reaktion ging dieser in sein Schlafzimmer, ließ sich aufs Bett fallen und nach einigem Grübeln konnte er verstehen, wieso Sherlock so reagiert hatte. Er war ein Mann, für den Gefühle irrelevant waren und nicht in sein Leben passten. Sherlock und Gefühle? - Pah! Bei diesem Gedanken lächelte er bitter und schüttelte den Kopf. Dass er Monate lang nicht mehr da sein würde, würde für Sherlock wahrscheinlich noch nicht mal einen Unterschied machen. Er fuhr sich enttäuscht mit seinen Händen übers Gesicht und atmete tief durch. Dann entschied er sich dazu, seine Tasche für den nächsten Tag zu packen.

Sich selber kennen lernen (Johnlock - FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt