Ein ganzes Leben langwar Clove genau zu dem gemacht worden, was sie heute mit stolz ist; eine Kämpferin. Jemand, der nicht davor zurück schrecken würde, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen. Und all dies wurde ihr von dem Menschen auf den Weg gegeben, der sie eigentlich genau vor einem solchen Leben hätte schützen müssen. Ihre Mutter.
Es hatte sie Jahre gebraucht ihr eigens Kind so zu verderben. Doch irgendwann glaubte das Mädchen ohne zu zögern selbst an das, was man ihr Jahre lang eingetrichtert hatte. Sie war zu dem geworden was von ihr erwartet wurde; Eine kaltblütige Killern.
Sie wollte in die Spiele, wollte töten. Selbst wenn es sie das Leben kosten würde. Sollte sie sterben hätte sie es auch niemals anders verdient gehabt. Doch dies schien für sie keine Option zu sein. Clove war keine Verliererin und erst recht würde sie sich nicht selbst zu einer solchen machen. Nicht einmal ihr schmächtiger Körper würde sie davon abhalten können. Es waren die anderen, die dies wohl zu ihrem eigenen Leid unterschätzen würden. Doch Clove besass etwas, dass sie von den meisten unterscheiden würde. Ihre Seele war eiskalt geworden. Und Clove verfehlte niemals.
Sie war das Messermädchen.
Nichts und niemand konnte sie daran hindern, hatte sie ihr Ziel einmal festgesetzt, jenes auch zu treffen. Selbst mit geschlossenen Augen, hatte Clove noch nie einen Wurf verfehlt. Auch wenn ihr Trainier versucht hatte ihr zu erklären, dass sie trotz dieser Fähigkeiten besser warten sollte bis sie kräftiger und grösser werden würde, entschied sie sich im Alter von gerade einmal 15 Jahren, sich freiwillig dafür zu melden, wovor sich andere so sehr fürchteten. Die alljährlichen Hungerspiele.
Clove selbst glaubte, dass sie genau ihren zierlichen Körper zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Niemand würde erahnen wie gefährlich sie wirklich sein würde. Und genau jene Tatsache, nämlich das sie so unterschätzt werden würde, war ihre gefährlichste Waffe.Ihre Mutter zögerte keine Sekunde. Sie freute sich darüber. Eine Reaktion die anderen Eltern aus den 12 Distrikten vermutlich das Blut in den Adern einfrieren lassen hätte. Sie würden wohl nie verstehen wie die anderen Distrikte, die näher am Kapitol lagen, dies als ein Fest ansehen konnten. Eine Ehre, seine Kinder in den Tod zu schicken.
Bis zur Ernte waren es nur noch Stunden.
Clove duschte ausgiebig. Ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass andere Leute kaum Wasser hatten. Sie wusste sehr wohl wie es den anderen Leuten in ärmeren Distrikten ging. Mitleid konnte und wollte sie jedoch dafür nicht aufbringen.
Denn für sie selbst gab es niemand der ihr jemals näher war als sie sich selbst. Clove war egoistisch. Es scherte sie nicht, dass andere Leute litten. Sie bemühten sich schliesslich auch nicht so sehr wie sie. Ausserdem war alles was Clove sich wünschte, den Platz in der Gesellschaft zu erlangen, der ihr so sehr Zustand. Eine Villa im Dorf der Sieger. Ruhm und Ehre. Und die Anerkennung von Präsident Snow.
"Clove?", rief ihre Mutter als Clove noch immer nicht fertig war.
"Komme", erwiderte jene.
Sie schnürte ihre Sandalen zu und warf einen letzten, selbstverliebten Blick in den Spiegel.
Clove war das Ebenbild ihrer Mutter.
Schlank und klein. Langes, dunkles Haar und blasse Haut. Und dann ihre grossen braunen Augen. Unschuldig wie ein Reh.
"Du siehst schön aus. Ich hab mit deinem Trainer gesprochen. Es scheint gut auszusehen, fast keine Mädchen wollen sich freiwillig melden", sagte ihre Mutter und durchblätterte eine Zeitschrift.
"Gut."
"Kann ich noch etwas für dich tun?", fragte sie, fast so als ob sie sich vielleicht doch für das Leben ihrer Tochter interessierte.
"Nein", antwortete Clove.Zwischen ihr und ihrer Mutter gab es nie einestarke Bindung. Clove wusste die Unterstützung die sie bekommen hatte immer zu würdigen, wie aber sollte sie zu jemandem aufsehen der niemals bereit gewesen war selbst für das Kapitol zu sterben. Dennoch würde sie ihre Mutter mit in die Villa, die sie nach dem Sieg erwarten würde, einziehen lassen. Dafür wurde in all den Jahren der Manipulation selbstverständlich gesorgt.
Natürlich würde Clove am liebsten all dies für sich alleine haben und nicht mit jemandem Teilen müssen. Doch blieb ihre Mutter eben doch ihre Mutter und ausserdem der einzige Mensch vor dem Clove sich jemals gefürchtet hatte.
Clove würde lügen wenn sie behaupten würde, nicht aufgeregt zu sein. Aber es waren nicht die Spiele, die ihre Knie etwas weicher werden liessen. Nicht der Gedanken an das töten oder den Tod selbst. Auch nicht die vielen Nächte ganz alleine, weit weg, die sie erwarteten. Es war die Angst vor sich selbst zu versagen. Und nicht das zu schaffen, was alle hier von ihr erwartet hatten. Denn es gab viele die auf sie setzten würden. Man kannte Clove...Das Messermädchen...
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Clove und Cato - Töten ist meine Bestimmung
FanfictionWie lange kannst du kühl bleiben? Hält deine Maske genug um nicht aufzufallen? Tödlich zu sein bedeuten nichts zu fühlen. Und nichts zu fühlen bedeutet nicht zu lieben. Und genau das taten sie, bis sie aufeinander trafen...