2⚜ Das Buch

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Ich hatte Marcel durch das ganze Haus gejagt, aber es war ziemlich schwierig ihn zu fangen mit seinen Werwolf Kräften. Irgendwann blieb mir die Puste weg, also kam ich auf eine andere Idee. Etwas Magie hat nie jemanden geschadet. Ich versteckte mich in einer Ecke. "So war der Deal nicht ausgemacht.", rief ich zu Marcel und murmelte den Spruch schon vor mich hin. "Jetzt schon.", antwortete er und ich hörte wie nah er doch war. Ich kam aus der Ecke hervor und schoss den Zauber auf ihn und sofort blieb er stehen.

"Das ist unfair.", jammerte er und ich grinste, als ich sah das er versuchte sich zu bewegen. Ich liebe meine Kräfte, auch wenn sie ab und zu ziemlich gefährlich sind. "Das kommt davon wenn du mich ärgerst.", erwiderte ich und verschränkte meine Arme. Mein Bruder und ich benahmen uns zu oft wie kleine Kinder, die wir auch irgendwie noch waren.

Immer meckerten wir uns beide an und ärgerten uns, aber auch nur weil wir wussten, dass wir uns lieb haben. "Essen!", hörten wir plötzlich Mutter rufen und wir beide drehten unseren Kopf in Richtung Küche. Genau genommen bewegte sich nur mein Kopf, Marcel versuchte es aber wegen meinen Zauber konnte er nur seine Augen, Nase und Mund bewegen. Ich schnippte mit meinen Fingern und der Zauber löste sich und Marcel entspannte sich.

Er rollte seine Schulter leicht und sah mich an. "Danke, es hat angefangen zu schmerzen.", sagte er und ich rollte meine Augen, bevor ich in die Küche ging. Es duftete herrlich nach Lasange, mein Lieblingsessen, und ich schwebte praktisch herein.

"Riecht herrlich Ma.", sagte ich und nahm Teller um ihr zu helfen. Sie lächelte und teilte das Besteck aus. "Danke Schatz.", erwiderte sie und wir bereiteten den Tisch schön vor. Marcel setzte sich gleich an den Tisch und atmete tief ein. "Hmm Lasange.", murmelte er und seufzte glücklich. Ich lächelte und schüttelte meinen Kopf.

Als wir fertig waren kam Mutter mit der Lasange rein und ich merkte erst jetzt wie sehr ich doch einen großen Hunger hatte. Wir taten uns alle etwas auf den Teller und ich nahm sofort die Gabel mit einem Stück der leckereren Lasange in den Mund. Es schmeckte himmlisch und Marcel stimmte mir zu als er leicht stöhnte. "Ma du bist die beste Köchin der ganzen Welt!", sagte er und Mutter lachte. "Das stimmt Schatz.", stimme unser Vater zu.

"Hast du dich eigentlich schon entschieden welches Ritual du haben möchtest?", fragte Mutter mich und wandte sich zu mir. Ich schluckte das Stück Lasange runter und steckte mir eine Strähne hinters Ohr. "Noch nicht ganz. Warum kann ich nicht einfach deine nehmen?", fragte ich sie und Mutter zuckte leicht mit den Schultern.

"Ich dachte sie wäre vielleicht zu altmodisch und langweilig.", antwortete sie. "Kann ich sie mir mal ansehen?", fragte ich sie und sie nickte. "Nach dem Essen kannst du dir das Buch holen. Es ist in meinen Bürozimmer im Regal ganz oben und das dickste. Du kannst es nicht verfehlen.", sagte sie und ich nickte zufrieden. "Okay.", sagte ich und lächelte. Wir unterhielten uns noch eine weile und Marcel erzählte uns lustige Sachen die in der Schule passiert waren. Ich war etwas neidisch. Klar ich liebte zuhause zu sein, aber ich wollte einfach mal wissen wie das so ist. Natürlich werde ich in einen Monat 18, aber es ist immer noch zu lang.

Als wir fertig waren spülten meine Eltern ab und ich holte das Buch. Ich fand das Bürozimmer von Mutter schon immer faszinierend. Man spürte immer die Magie hier drinnen und ich lief am Schreibtisch entlang zum Regal. Ganz oben sah ich das Buch. Es schrie nach Magie, Zaubersprüchen und Ritualen. Ich biss mir auf Unterlippe und nahm es vorsichtig heraus.

Ich legte es auf den Schreibtisch und pustete den Staub weg, bevor ich es aufmachte. Ich schlug die erste Seite auf und fuhr mit den Finger darüber. Ich liebe Bücher und umso älter umso besser fand ich sie. Ich blätterte weiter auf irgendeine Seite und blieb daran hängen. Die Schriftart konnte ich nicht erkennen. Meine Finger glitten wieder über das Papier und ich kriegte den Drang es laut vorzulesen, obwohl die Sprache nicht kannte.

Ich atmete kurz ein bevor ich meinen Mund öffneten und ich die Worte sprach die dort standen. Ich wusste nicht einmal was sie bedeuteten. Plötzlich spürte ich einen schrecklichen Schmerz und ich zog scharf die Luft ein. Meine Augen weiteten sich und ich konnte nichts mehr sehen. Alles war weiß und ich hörte stimmen die etwas zu mir sagten.

Mein Mund war immer noch geöffnet, aber ich konnte nichts sagen oder machen. Ich war wie versteinert. Und plötzlich hörte die Stimmen klar und deutlich.

Geboren an den sieben Monden
Wird sie erwachen am 18 Tag
Mächtig und stark wie nie zuvor
Bringt sie leben ins wieder zurück
Oder Zerstörung durch Liebesunglück

Als es zu Ende war entwich mir ein Schrei und alles wurde schwarz.

Wicked [1] [PAUSIERT]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt