Kapitel 10

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Ich renne nach draußen auf die Straße, auf der vor wenigen Minuten noch alles passiert ist. Doch niemand ist dort. Suchend schaue ich mich um. Plötzlich entdecke ich Liams Auto und laufe darauf zu. Wie ich mir gedacht habe, sitzen Liam und Zach auf den Autositzen. Sie unterhalten sich und Zach scheint ziemlich aufgebracht zu sein. Vorsichtig klopfe ich an die Fensterscheibe und beide drehen sich erschrocken zu mir um. Ich mache eine Handbewegung und Liam steigt aus seinem Wagen. "Hey. Wie geht's ihm?" Liam seufzt. "Geht so. Sein Gesicht tut weh und er regt sich die ganze Zeit darüber auf, dass das alles nur seine Schuld ist." Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen. "Aber er hat doch keine Schuld daran." Liam zuckt mit den Schultern. "Kann ich kurz mit ihm reden? Alleine?" Schüchtern kratze ich mir am Hinterkopf. Zuerst schaut er etwas verwundert doch dann nickt er und verschwindet wieder ins Haus zu den anderen. Ich öffne die Autotür und setze mich stumm neben Zach auf den Fahrersitz. Dieser schaut mich mit einem glücklichen aber auch besorgten Blick an. Ich lächel und lege sanft meine Hand auf seine. "Alles okay?" Er nickt. "Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was mit Kyle los war..." Versuche ich mich zu entschuldigen. "Nein, mir tut es leid. Wegen mir habt ihr jetzt Streit. Ich glaube es war keine gute Idee, heute zu kommen." "Sag sowas nicht. Ich wollte das du kommst. Und wenn überhaupt ist das alles meine Schuld." Liebevoll streicht er mir über die Wange. "Wieso bist du denn überhaupt nach draußen gegangen?" Ein kleines Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht und er kramt in einem Rucksack im Fußbereich herum. Neugierig warte ich darauf, was gleich passiert. Als Zach fertig ist schaut er mir tief in die Augen. "Weil du heute Geburtstag hast, habe ich noch ein kleines Geschenk für dich." Er hält mir ein kleines schwarzes Päckchen vor die Nase und ich schaue dieses mit aufgerissenen Augen an. Dankend nehme ich es entgegen und öffne es langsam und vorsichtig. Mir bleibt der Atem weg und ich staune vor mich hin. "Zach. Ich weiß nicht, was ich sagen soll... D...Danke." Ich gebe ihn einen fröhlichen Kuss auf die Lippen. In der kleinen Dose liegt eine Kette. Sie ist schlicht aber wunderschön. Zach bindet sie mir um und schaut mir dann wieder in die Augen. Eine Weile sehen wir uns einfach nur an. Niemand sagt oder tut etwas. Schließlich spricht Zach als erstes wieder. "Amy, ich weiß, dass niemand von uns beiden wissen darf. Ich weiß, dass deine Freunde mich hassen. Ich weiß, dass wir immer aufpassen müssen, dass uns niemand zusammen sieht und ich weiß auch, dass wir vor anderen so tun müssen, als ob wir uns nicht leiden können. Das macht es für unsere Beziehung nicht wirklich leichter.", gespannt und aufmerksam höre ich ihm zu. "Aber ich weiß trotzdem noch etwas." Er legt seine Hände an meine Wangen und schaut mich nervös und trotzdem entschlossen an. "Ich liebe dich."
Dann küsst er mich. Das ist das erste Mal, dass einer von uns beiden die drei Wörter zu dem anderen gesagt hat. Zuerst bin ich erschrocken, doch dann platze ich fast vor Freude und ziehe Zach noch fester an mich. Nach dem Kuss kaut Zach nervös auf seiner Lippe herum. Ich weiß, dass er darauf wartet, dass ich etwas sage und lächel. "Zach?" Er hebt den Blick von seinen Händen und schaut mir direkt in die Augen. "Ich liebe dich auch." Ein breites Grinsen ziert seine Lippen und schon wieder küssen wir uns.
Wir sitzen noch eine Weile aneinandergekuschelt im Auto und beobachten die Sterne. "Das hier zählt auf jeden Fall zu einem der guten Augenblicke an diesem Abend." Zach grinst und gibt mir einen kleinen Kuss auf die Wange. "Ich glaube ich sollte wieder zurück zur Party. Kommst du gleich nach?" Er nickt und lässt mich aussteigen. "Hey Amy.", ich drehe mich noch zu ihm um, bevor ich die Autotür zu schlage. Er grinst und schaut mich verliebt an. "Alles Gute zum Geburtstag."

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Ende

Secret LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt