Charmed //h.s

Chapter 6

Ich rannte die Treppen hoch und hoffte, dass Mum und Dad noch auf ihr Zimmer waren. Überall liefen Bodyguards rum, die uns ins Stadtzentrum, wo die Konferenz stattfinden würde, begleiten würden.

Ich lächelte jeden höflich zu und war erleichtert, als ich endlich das Zimmer von meinen Eltern erreichte.
Ich klopfte und wartete, dass man mich herein bat.
"Reyall, Süße. Was machst du denn hier?" fragte Mum mich und küsste mir auf die Wange.
"Mum, ich muss mit dir und Dad reden." sagte ich und lief hinter Mum her, die sich einen Ohrring ins Ohr steckte.
"Kann es nicht warten, Rey? Wir müssen in zwanzig Minuten unten in der Stadt sein." sagte sie und lief ins Bad.
"Ja, Mum. Aber es ist dringend. Es geht um Niall."
Sie stoppte und schaute mich streng an. "Reyall, was ist passiert?"
Ich holte tief Luft und nahm ihre Hand in meine. "Mum, ich möchte nicht..."
"Eure Majestät, ihre Krone." sprach Cindy dazwischen und Mum drehte sich zu ihr.
Cindy war Mum's PA, also Assistentin, so etwa wie Amélie meine war. Sie hatte blondes Haar und ein breites Lächeln mit einer kleinen Zahnlücke.
"Oh natürlich. Ich hätte sie fast vergessen." sie setzte sich ihre diamantenbesetzte Krone auf und zog ihre Hand aus meiner.
"Mum..." rief ich ihr nach und sie lächelte mich kurz entschuldigend an.
"Liebes wir reden nach der Konferenz beim Mittagessen. Wir sind spät dran. Du wirst mit Percy und Paul fahren, sie warten auf dich in der Garage."

Ich seufzte und gehorchte. Es war sinnlos mit ihr jetzt noch zu reden. Nach der Konferenz hatten wir ja auch noch Zeit, oder? Dann könnte ich in aller Ruhe mit ihr unter vier Augen sprechen.
Ich lief die ganzen Treppen runter und man öffnete mir die Tür, die zur Garage führte.
Paul und Percy, meine persönlichen Bodyguards warteten schon neben meinem Bentley auf mich. Sie waren kaum älter als ich, aber dafür dreimal so breit und fast zwei Köpfe größer als ich.
Sie winkten mir zu und ich musste automatisch grinsen, als ich sie sah.
Paul war blond und Percy hatte braunes Haar, welches ziemlich lang war und er immer als Pferdeschwanz trug.
"So Prinzessin. Sie sind auch mal da. Wir wollten schon ohne sie losfahren." lachte Percy und ich schlug ihn gegen die Schulter.
"Traut ihr euch doch eh nicht. Ich fahre heute." sagte ich und nahm den Schlüssel aus seiner Hand.
"Nein, nein, nein. Wir müssen uns beeilen und wir alle wissen, wie schnell sie fahren." mischte sich Paul ein und ich streckte ihm die Zunge raus.
"Immerhin kann ich fahren im Gegensatz zu euch Strohköpfen." lachte ich während Paul sich gespielt verletzt ans Herz fasste.
Percy lachte ihn aus und öffnete mir die Autotür.
"Der eine hat Stroh auf dem Kopf und der andere im Kopf." sagt ich und sofort verstummte Percy, worauf Paul anfing laut zu lachen.
"Der war gut, Reyall. Ich meine Prinzessin." zwinkerte er mir zu und setzte sich auf den Fahrersitz.

Ich fand es nicht so schlimm von allen Reyall genannt zu werden, aber jeder wusste, dass es eine nicht akzeptable Weise war, eine Prinzessin anzusprechen. Aber Paul und Percy kümmerten sich nicht viel um Regeln und behandelten mich als wäre ich ganz normal und nicht königlich. Ich genoss die Zeit mit ihnen, da es zur Abwechslung sehr schön war wie ein normales Mädchen behandelt zu werden.
"Mein Auto und ich darf es nicht einmal fahren." beschwerte ich und lehnte meinen Kopf gegen die getönte Glasscheibe.
"Das stimmt. Meine Freunde denken schon, die Karre gehört mir." meinte Paul und ich warf ihm einen bösen Blick zu.
"Ich schenk dir deinen eigenen Bentley zu deinem Geburtstag, wenn du mir verspricht dass ich mein eigenes Auto selber fahren darf."
"Vergessen sie es. Ich bin nicht bestechlich." lachte er.
"Aber ich." meinte Percy und brachte mich zum Lachen. "Ich möchte einen roten. Soll ich Paul aus dem Auto werfen?"

Es dauerte nicht lange bis wir unser Ziel erreicht hatten und noch mehr Bodyguards sich um den Bentley stellten. Einer öffnete mir die Tür und ich stieg aus, sorgfältig darauf bedacht, dass mein Kleid nicht hochrutschte.
Paul und Percy waren mir am nähesten und ihre Grinsen wurden durch ernste Gesichter ersetzt.