Prolog

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"Every Family has a Story to tell...
Welcome to ours"
- Unknown

Rebecca's POV:

"Konzentriere dich", rief mir Dale zu und tief atmete ich noch einmal durch. Die Flammen stiegen von meinen Händen empor und hinterließen eine angenehme Wärme auf meiner Haut. Ich versuchte meinen Körper zu entspannen und mich auf die Macht in meinem Inneren zu konzentrieren. Es war eine Herausforderung, aber ich war mit meinem Training schon weitfortgeschritten und somit konnte ich es schon ganz gut.

Meine Beine standen fest auf dem Grund und bildeten eine stützende Ebene zusammen mit dem Erdboden. Meine Augen waren geschlossen und ich konzentrieren mich nur auf die Macht, die sich rasend schnell in meinen Händen entfacht hatte.

Mein Element war das Feuer und das meiner Zwillingschwester, Elena, war das Wasser. Sie selbst musste auch irgendwo in der Nähe unseres Wohnmobils sein. Zusammen mit Dale, der uns damals aufnahm, als unsere Eltern starben, lebten wir abseits von den normalen Menschen und trainierten mit seiner Hilfe unsere Kräfte.

Unsere Eltern selbst starben damals an einem schweren Autounfall und Dale nahm uns auf. Er hatte sie gekannt und uns ohne darüber nachzudenken aufgenommen. Er war der Einzige, der uns helfen konnte und das tat er auch. Dale zeigte uns, wie wir mit der Macht umgehen müssen und half uns die Kontrolle zu behalten. Er trainierte uns täglich.

"Gut und jetzt lass es langsam wieder erlöschen", konnte ich Dale hören und ich konzentrierte mich darauf, die Flammen vorsichtig erlöschen zu lassen. Ich stellte mir vor, wie die Flammen kleiner wurden und die Wärme verschwand. Ich öffnete meine Augen und sah auf meine Hände, die ich vor mein Gesicht hielt.

Meine braunen Augen musterten diese kurz und dann drehte ich mich zu meinem Trainer um, der mich breit anlächelte. Es kam selten vor, dass wirklich alles so reibungslos verlief wie jetzt, aber es hatte funktionierte und ich war stolz auf mich. Ich wollte meine Kräfte bis ins kleinste Detail kontrollieren könnten und nicht riskieren, dass ich irgendwann Schaden anrichten könnte.

"Sehr gut", lächelte Dale und drückte mich kurz, was mich leicht lachen ließ, "weißt du wo deine Schwester ist?"

Stumm schüttelte ich mit meinem Kopf und ließ meine Augen über die Landschaft gleiten. Wir waren in der puren Natur und um uns herum waren nur Bäume zu sehen. Elena konnte überall sein. Dennoch hatte ich so eine Vermutung wo sie sein könnte.

"Rebecca, tue mir einen gefallen und suche nach ihr. Sie kann sich nicht schon wieder vor ihrem Training drücken."

"Klar, ich glaube, ich weiß auch schon wo ich sie finden werden."

Ein kleines Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als ich den Wald ansteuerte und mir der Geruch der Nadeltannen entgegen stieß. Tief zog ich die Luft in meine Lunge ein und ließ sie mit einem kleinen Seufzen wieder heraus. Ich liebte die Natur und den Wald, hier waren wir alle Zuhause.

Ein paar wenige Äste, die mir vor das Gesicht fielen, schob ich zur Seite oder duckte mich darunter hinweg. Das um uns herum war die wilde Natur und sie verbarg so einige Tücken und Fallen. Löcher im Waldboden, Schlangen, Spinnen und weiter Kleintiere, die gefährlich werden konnten. Dennoch würde ich mir keinen anderen Ort als meine Heimat vorstellen können.

Desto mehr Schritte ich in den Wald wagte, desto lauter wurde das Rauschen. Es kam von dem Wasserfall, der hier in der Nähe lag. Er mündete in einen wunderschönen kristallklaren See. Genau an diesem würde ich auch meinen Zwilling finden. Sie liebte das Wasser und könnte wohl den ganzen Tag genau dort verbringen. Auch wenn es nur das Sitzen am Ufer ist.

Ich schob die letzten Äste aus meinem Sichtfeld und konnte schon die Gestalt auf dem großen Felsen sehen. Dieser brach wohl vor einigen Jahren einmal von der Klippe des Wasserfalls ab und besetzte den Platz in Mitten des Sees. Er prangte dort wie eine Statue, mächtig und unzerstörbar. Elena saß genau auf der Spitze dieses Felsens.

"Hey", rief ich laut und wedelte mit meinen Armen umher, das Wasser war zu kalt, um darin herum zu schwimmen. Zumindest für mich. Für Elena war das kein Problem, sie würde sogar vereistes Wasser vertragen und nicht einmal einen Funken an Kälte spüren. Wir waren so Grundverschieden wie unsere Grundelemente, aber dennoch waren wir gleich und konnten nicht ohne einander.

Kurz griff meine Hand nach meiner Kette. Es war ein roter Stein, darin konnte ich die Flammen lodern sehen. Dennoch gab die kunstvolle Schwingung des Silbers und die wenigen glänzenden Steine, dem Ganzen etwas schönes. Elena hatte einen ähnlichen, nur in einem wunderschönen Blau, in dem die Sonnenstrahlen brachen und einen Regenbogen entstehen ließen. Unsere Eltern hatten uns diese Steine vermacht, schon als wir noch Babys waren, waren diese unsere stetigen Begleiter.

Seufzend schüttelte ich den Gedanken an unsere Eltern ab und trat näher an das Wasser heran, wobei ich meinen Blick auf die Gestalt meiner Schwester festlegte. Ihre braunen Haare waren feucht und wehten im Wind, kleine Tropfen flogen umher und ich konnte einen kleinen Regenbogen über ihr ausmachen. Der See hatte etwas magisches an sich und ich hoffte, dass er diese Besonderheit niemals verlieren würde.

"Dale meint, du sollst zum Training kommen", rief ich laut und hoffte, sie würde mich trotz des lauten Rauschens verstehen. Meine Arme verschränkten sich vor meiner Brust und ein Grummeln verließ meine Kehle. Anscheinend konnte sie mich nicht hören, oder sie wollte es einfach nicht. Elena drückte sich sehr oft vor dem Training und hing lieber ihren Gedanken nach, dafür zog sie sich hierher zurück.

Seufzend ließ ich meine Arme wieder sinken und schüttelte meine leicht blond-braunen Locken etwas. Wild hingen sie in mein Gesicht und waren sehr schwer zu bändigen. Selbst jetzt, mit einem Dutt, fielen mir noch immer vereinzelte Strähnen um mein Gesicht.

Ich wendete mich ab und trat den Rückweg an, so würde es nicht bringen. Zu ihr gehen konnte ich nicht, denn es gab keinen Weg zu dem Felsen, ohne ins Wasser gehen zu müssen. Und genau das konnte ich nicht tun. Es war zu kalt.

"Sie kommt also nicht?", fragte mich unser Adoptivvater und ich schüttelte wieder mit meinem Kopf. Dale kannte Elena schon gut genug und wusste, dass sie nicht gerne an ihren Kräften arbeitete. Sie war so leichtsinnig zu glaube, dass das alles kein Problem war, das nichts passieren konnte. Dem war allerdings nicht so. Unsere Macht konnte verheerenden Schaden anrichten und die Welt vernichten, wenn wir es zulassen würden. Genau das durfte nicht passieren.

Jede Familie hat ihre eigene Geschichte zu erzählen ... Willkommen zu unserer!

The Walking Dead ~ The Force In UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt