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ROTPILZ AGAIN

"Warum sollte ich?", frage ich patzig zurück. Ich will ihm seine Jacke wieder geben, doch er hält meine Hand fest.

"Du erfrierst hier draußen", sagt er. Seine Stimme zittert vor Kälte doch er hält meine Hände fest im Griff.

"Und der Bus fährt jetzt eh nicht."

"Ich kann warten", sage ich trotzig. Irgendetwas in mir versucht an die Oberfläche zu gelangen, doch das will ich nicht. Es ist zu... anders.

"Sei kein Dummkopf", sagt Rewi leise. "Bitte."

Ich halte inne. Rewi sagt nicht Bitte. Außer es ist ihm wirklich wichtig.

Er lässt meine Hände los und breitet die Arme aus. Wie er da so steht, in einem weißen Shirt das im kalten Wind flattert, erinnert er an einen Engel.

Das Etwas in mir kommt an die Oberfläche.

Und ich merke keinen Unterschied.

Es war die ganze Zeit schon da. Ich hatte es nur nicht wahr haben wollen. Ohne nachzudenken gehe ich einen Schritt auf ihn zu und schließe ihn in die Arme. Er zittert wie Espenlaub.

"Man bist du kalt", murmle ich an seinem Hals. Ich nehme seine große Jacke und ziehe sie um uns beide herum. So können wir uns zwar kaum bewegen, aber es ist wenigstens warm.

Und so bleiben wir eine Weile stehen, die sich anfühlt wie Jahre. Ich atme seinen Rewi-typischen Geruch ein und fühle mich das erste mal an diesem Abend wirklich geborgen. Ich will nicht, dass dieser Augenblick jemals endet.

Doch wie alle schönen Momente kommt auch dieser zu einem Ende. Denn nach einiger Zeit wird es trotz unserer Körperwärme und der dicken Jacke kalt. Rewi fängt wieder an zu zittern.

"Sollen wir rein gehen?", frage ich. Er nickt. Widerwillig löse ich mich von ihm. Er steht vor mir und als er seine Hand ausstreckt, nehme ich sie ohne zu zögern.

Das komische Gefühl ist verschwunden.

TRUTH OR DARE Dizzi | Tardy | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt