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Skye P. O. V
Unsanft stehe ich auf und mir wird bewusst das ein neuer dämlicher und erfolgloser Tag anfängt. Das Mobbing kann also beginnen und sie können sich wie jeden Tag über mich lustig machen. Ich gehe zum Kleiderschrank und suche mir eine hellblaue Jeans mit einem roten Pullover aus. Schnell ziehe ich die Sachen an und setze noch meine Brille auf. Ich stelle mich vor dem Spiegel und betrachte mich. Was ist nur aus dir geworden Skye? Neben dem Spiegel sehe ich ein Bild und muss stark schlucken. Mein Leben war in London um einiges einfacher als du noch da warst Mum. Und nun sieh mich an, wie elend ich aussehe. Du wolltest immer, dass ich gute Noten nachhause bringe und das mache ich nun auch. 

Es tut mir so leid, dass ich mich erst gebessert habe als Krebs bei dir diagnostiziert wurde. Du wolltest immer nur das Beste für mich. Ich denke an den Tag zurück, als ich nach der Schule direkt ins Krankenhaus gegangen bin und mein Dad mit Tränen und einen Gesichtsausdruck, den ich nie vergessen werde, vor mir gestanden ist und mich in den Arm genommen hat. Ab da wusste ich was passiert ist und meine Welt ist wortwörtlich zusammengebrochen. Die nächsten Tage habe mich zurückgezogen und versucht meinen Verlust zu verkraften. Das habe ich aber bis heute nicht geschafft. Anstatt auf Partys zu gehen und mich zu besaufen, habe ich angefangen zu lernen da es meine Zukunft ist und Mum das gewollt hätte. Das erklärt auch mein Nerd Image, welches sich mit der Zeit gebildet hat.

Ich war früher in meiner alten Schule echt beliebt und meine Noten waren mir egal aber nach dem Vorfall ist alles anders gelaufen. Ich habe dann die Schule gewechselt und mich komplett verändert. Ich habe mich nicht mehr geschminkt und habe irgendwelche Sachen angezogen, die ich eben mal so gefunden habe und noch dazu die „Nerdbrille" aufgesetzt, dank meiner kleinen Sehschwäche. In der neuen Schule hat dann das Mobbing begonnen und es war traurig mitansehen zu was die Menschen in der Lage sind wenn sie dich nur auf dein äußeres beschränken. Nur weil man nicht wie andere nur in die Schule kommt um seine Freunde zu treffen und Blödsinn zu machen, sondern zu lernen um seine Zukunft zu sichern, wird man ausgegrenzt und das ist sehr traurig anzusehen. 

Ich habe nur zwei beste Freundinnen, die zu mir halten, wofür ich auch sehr dankbar bin. Chloe und Kim. Seit dem ersten Tag an haben sie mir sehr geholfen und ich liebe die beiden über alles dafür. Dennoch denke jeden Tag an meine Mum und es schmerzt immer noch wie am ersten Tag. In der Schule bin ich der typische Nerd doch zuhause kann ich, ich selbst sein. Ich gehe jeden Tag zum Kickboxen und mache noch andere Sportarten doch das weiß keiner und so soll es auch bleiben, weil ich zumal keine Aufmerksamkeit will und keine falschen Freunde möchte. Außerdem hat es keinen zu interessieren was ich in meiner Freizeit mache. Mein Körper ist eigentlich in Ordnung doch niemand weiß es, und wird ihn auch nicht zu Gesicht bekommen, weil ich immer weite Kleidung anziehe. Wenn die Idioten nur wüssten wer ich wirklich bin. Aber ich habe mir versprochen, gut in der Schule zu sein und mich auf meine Zukunft zu konzentrieren weshalb ich mich nicht ablenken darf. Meinem Vater geht es seitdem auch sehr schlecht und er ist seit dem Tag an auch echt am Boden aber er tut so als wäre alles gut doch ich sehe ja, dass es ihm nicht gut geht. Trotzdem streitet er es immer ab. Mit dem Geld haben wir keine Probleme und dafür bin ich auch sehr dankbar. Dad leitet eine sehr bekannte Firma und verdient deshalb auch viel aber ich kann mit dem Geld nichts anfangen. Was soll ich denn auch damit? Mir teure Sachen kaufen um anzugeben und deshalb falsche Freunde anlocken? Nein Danke darauf kann ich verzichten. Mein Dad bietet mir dauernd an mit ihm einkaufen zu gehen und auch Chloe und Kim fragen mich auch hin und wieder, doch ich lehne immer ab. Ich kann mit materiellen Sachen sowieso nichts anfangen. Sie können mir nicht helfen meinen Schmerz zu vergessen. 

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