Der Wind strich mir durch die Haare und wehte mir eine Strähne vor die Augen, sodass ich nichts sah.
Okay wen mache ich etwas vor? Ich versuche gerade halb blind, Fahrrad zu fahren und dabei keinen Unfall zu bauen. Das ist echt schwer, denn durch den starken Wind, wird mir mein Haar regelrecht ins Gesicht geklatscht und versperrt mir so die Sicht auf die Straße. Mit einer Hand am Lenker und die andere in meinen Haaren achtete ich nicht wirklich auf die Straße, was ehrlich gesagt nicht sehr schlau ist.
Plötzlich hält ein Auto vor mir und ich trete schnell auf die Bremse, nur um nicht schon wieder in ein Auto zu rassen. Ja ich gebe es zu, letztes Jahr bin ich mit mein Fahrrad in ein Auto gekracht. Die Strafe war für mich ein gebrochener Arm und für meine Eltern eine kleine Geldstrafe. Aber ich lenke vom Thema ab. Jedenfalls bremse ich kurz vor dem Auto und konnte mir endlich meine nervigen Haare aus dem Gesicht streichen. schnell blickte ich mich um und sah vor mir eine Ampel. -Ach hier ist eine Ampel, das erklärt warum das Auto stoppte-, dachte ich mir nur spöttisch. Nach ein paar Sekunden wurde die Ampel wieder grün und ich konnte weiter fahren.
Ich hasse es, nach der Schule mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren. Ist ja nicht so als hätte ich einen anstrengenden Schultag hinter mir, nein ich musste auch noch 20 Minuten nach Hause fahren. Und das mit dem Fahrrad. Ja klar, ich hätte auch mit dem Bus fahren können aber...
Warum zur Hölle fahre ich eigentlich nicht mit dem Bus zur Schule, das wäre weniger anstrengend! Okay ich bin echt dämlich aber naja. Sport tut einem ja eigentlich gut. Wäre mein Motto nur nicht 'Sport ist Mord!', dann könnte ich diese Theorie, von wegen Sport tut gut, auch unterstützen.
Während ich weiter darüber nachdenke, das ich vielleicht, vielleicht aber auch nicht, mehr Sport machen könnte, komme ich auch schon zu Hause an. Mein Rad stelle ich einfach in unseren Vorgarten ab und gehe auf die Haustür zu. Gerade als ich meinen Schlüssel ins Türschloss stecken wollte, um die Tür zu öffnen, wurde sie auch schon von meinem Bruder geöffnet. Aber auch dieses mal etwas zu fest und unerwartet, sodass ich die Schlüssel fallen lies.
"Mensch Kasper kannst du nicht normal eine Tür öffnen!", meckerte ich ihn an und Bückte mich nach den Schlüsseln. Erst dann schaute ich hoch zu ihm und schaute ihn an, jedoch etwas verwirrt. Kasper stand in voller Football Rüstung vor mir und strahlt mich regelrecht an.
"Und warum hast du das alles an? Du hast doch erst morgen Training", das kam wieder von mir. Lachend schaute mein kleiner Bruder, naja klein kann man ihn nicht nennen, mich an und sagte stolz: "Weißt du nicht mehr? Wir haben mir eine neue Rüstung bestellt, eine größere, weil meine alte ja nicht mehr passt!"
Langsam erinnerte ich mich daran, dass er mir vor ein paar Tagen tatsächlich so was in der Art erzählt hatte. Lachend schob ich Kasper etwas nach vorne, um in unser Haus treten zu können. "Stimmt da war ja was. Steht dir übrigend gut, also die neue Rüstung." Grinsend zog ich mir die Schuhe aus und folgte meinen Bruder geradeaus ins Wohnzimmer, wo unsere Eltern auf der grauen Couch saßen und Fernsehen guckten. Als ich im Wohnzimmer ankam lächelte ich meinen Eltern kurz zu.
"Wie War die Schule Mäuschen?", fragte mich sofort meine Mutter. Ich lächelte sie wieder an und erzählte ihr das übliche, von wegen: "Alles super so wie immer."
Kasper kam auch wieder ins Wohnzimmer, mit einem kurzen Blick zu ihm vermutete ich, dass er kurz in der Küche war, da er jetzt einen Keks in der Hand hielt. Gerade als er hinein beißen wollte, schnappte ich mir den Keks aus seiner Hand und biss hinein.
"Hey, dass war mein Keks!", hörte ich nur von hinten. Lachend stopfte ich mir noch den restlichen Keks in den Mund und schaute meinen Bruder mit einem kleinen Lächeln an. Das sah bestimmt so bescheuert aus, da der halbe Cookie noch in meinem Mund war. Noch mit vollen Mund sage ich zu ihm: "Rache ist süß! In dem Fall War es der Keks", bevor ich weiter kaute und dann schluckte.
Empört schaute mich Kasper an, bevor er sich beleidigt abwand um sich neben die Couch zu stellen. Nebenbei hörte ich ein räuspern und drehte mich deswegen fragend zu meinen Eltern.
"Hast du vielleicht Lust morgen mit zum Training von Kasper zu kommen? Im Auto hätten wir noch platz, da einer von Kaspers Freunden krank geworden ist und abgesagt hat", fragte mich nun mein Vater. Sollte ich an einem Samstag, wohlgemerkt um 9 Uhr morgens wo ich normaler Weise noch schlafe, mit zu einem langweiligen Football Training von meinen Bruder mitkommen? Ich weiß nicht. Ich könnte in der Zeit noch schön schlafen und müsste dann nicht einer Horde Jungs zugucken, die sich regelrecht um einen Ball streiten.
"Ich weiß nicht... Ich meine es ist Samstag", versuchte ich mich da raus zureden. Kurz schaute ich zu Kas und betrachtete ihn kurz. Da er immer noch seine Rüstung trug, auch den Helm, konnte ich nicht viel an ihm erkennen aber man konnte ein paar dunkel blonde Haarsträhnen zwischen den Helm erkennen. Auch erkannte ich seine blauen Augen, die mich gerade bittend ansahen. Noch einmal überlegte ich, ob ich mit kommen sollte und traf eine Entscheidung.
"Na gut ich komme mit." Lachend sprang mein kleiner Bruder zu mir und umarmte mich. Naja von klein kann man wirklich nicht reden. Für seine 15 Jahre ist Kasper schon echt riesig. Er ist sogar größer als ich und ich bin zwei Jahre älter. Ich schätze ihn mittlerweile auf eins achtzig, ich selber war um die eins siebzig groß. Aber zurück zum eigentlichen geschehen. Das mein Bruder mich Umarmt, kam selten vor, weshalb es mich etwas verwirrte.
Selber lachend versuchte ich mich aus seiner Umarmung zu befreien. "Hey schon gut, was freust du dich denn so sehr." Grinsend ließ er mich los und zuckte nur mit den Schultern.
"Gut dann stelle dir morgen bitte ein Wecker, damit wir rechtzeitig los fahren können", meldet sich mein Vater wieder zu Wort und grinste mich an. Jaja, ich habe es verstanden. Ich sollte vielleicht etwas früher schlafen gehen und mir vielleicht vier Wecker stellen. Nur zur Sicherheit.
Augen verdrehend lachte ich und schaute meinen Vater gespielt böse an. "Wird erledigt."
***
Nachdem ich mir später selbst etwas zu Essen aus der Küche holte und danach in mein Zimmer gegangen war, lag ich jetzt ausgestreckt auf mein Bett. -Okay Valeska wir haben Wochenende. Was machen wir jetzt?- Hm das ist eine gute Frage. Also morgen früh bin ich beim Training, mittags treffe ich mich mit Mila und abends lese ich wahrscheinlich ein Buch oder gucke einen Film. Ach halt bevor ich es vergesse, für den Mathe Test für Montag sollte ich vielleicht auch mal anfangen zu lernen.
Also so richtig spannend würde ich sagen!
Resigniert seufzte ich und setzte mich in meinem Bett auf, als plötzlich meine Tür wieder aufgerissen wurde und jemand laut: "FANG!" schrie. Erschrocken hob ich meine Hände und fing in letzter Sekunde das Ding, was auf mich zugeflogen kam, auf. Lachend hielt ich den Football in meiner Hand höher und schaute Kasper fragend an.
"Wofür War der den?", Kasper stand immer noch in voller Ausrüstung vor mir und schaute mich an. Er liebt diese Sportart wirklich abgöttisch.
"Überraschungs Angriff! Hat nur nicht funktioniert", meinte mein Bruder nur und seufzte traurig und kam auf mich zu. "Ey willst du mir damit sagen, dass du mir dieses Ding mit Absicht in mein wunderschönes Gesicht werfen wolltest?", empört schaute ich ihn böse an. Er jedoch fing an zu lachen. "Wunderschönes Gesicht? Das ich nicht lache!"
Jetzt schaute ich meinen Bruder bestimmt
wie eine Waschmaschine an. "Hey! Willst du mir damit sagen, ich bin hässlich?""Neeein! So was würde ich doch nie machen", lachend lief er wieder aus meinen Zimmer raus, wobei er fast in der Tür stecken bleibt, weil seine Schulter-Polster einfach zu dick waren und ließ mich wieder verwirrt zurück. Aber an eins dachte ich die ganze Zeit.
Ich War nicht hässlich.
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Ich möchte mich herzlich bei meiner Freundin Lena für diese Wahnsinns Zeichnung bedanken. Wirklich Danke, dieses Bild ist mega geil geworden. <3
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Dreamcatcher
Mystery / ThrillerAn die Magie der Traumfänger, glaubte die 17 jährige Valeska schon, als sie ein kleines Kind war. Sie glaubte daran, dass die Traumfänger sie in der Nacht vor dem Bösen schützte und sie ohne Angst schlafen konnte. Auch gefiel ihr das aussehen der Fä...