Nachwort

193 30 8
                                    

Die Sonne schien durch die Fenster der Kapelle in Camaret-sur-Mer, als eine Braut im weißen Kleid und ein Mann im schwarzen Frack sich erhoben und mit ihren Gästen anstießen. Sie stießen auf die Menge von zwanzig Personen an, die alle ihrer Einladung gefolgt waren. Sie stießen auf den Tag ihrer Hochzeit und ihrem ewigen Glück an. Beide lächelten und küssten sich. Ihre Körper glänzten wie Juwelen, ihre Charaktere strahlten wie Brillanten.

Die Musik begann zu spielen, zweifelsfrei musste es ein Stück in Moll gewesen sein, und Paul bat Charlotte auf das Parkett. Er reichte ihr seine Hand und gerade als sich ihre Fingerkuppen berührten, zog er sie ganz nah an sich und sie schmiegte sich an seine Brust. Den Walzer eröffneten beide und nur wenig später kamen die anderen hinzu. 

Wie sehr verloren sie sich in die wiegende Musik. Wie sehr sprach die Musik für sich, für alles was sie erlebt hatten. Oh ja, wie konnten sie jetzt alles hinter sich lassen. Wie konnten sie sich jetzt für jeden öffnen und zeigen wer sie waren. Langsam streichelte Paul über die Haare seiner Ausgewählten und küsste ihre Stirn. 

Der Platz von Margerie und ihrem Mann war leer geblieben, doch das Brautpaar war sichtlich nicht verärgert. Viel mehr waren sie froh darüber, froh von beiden etwas gehört zu haben, bevor sie, und das wohl das wichtigste, zusammen für immer von beiden gingen. Kleine Tränen rannten über die Wangen von Charlotte, ehe sie von Paul verwischt wurde und sie in seine Arme nahm.

Sie freuten sich aber über das Kommen von Holly und Monsieur Lavoisier, der extra aus den USA anreiste. Auch Klara erschien und tanzte die Schritte der Befreiung. Wie schön konnten sie alle zusammen tanzen, wie schön war ihre Vielfalt.

Und wie es so üblich war, wie es sich jeder wünschte, schmiss Charlotte ihren Brautstrauß auf die, hinter ihr stehende, kleine Menge. Aber niemand fang ihn, im Gegenteil, als alle den Raum verließen, fand man ihn auf dem Platz von Margerie. Eine einzelne Narzisse löste sich und fiel zu Boden. Die gelbe Farbe blitzt vom schwarzen Boden auf.

Und so tanzten die anderen immer weiter zum Lied der Befreiung. Und das Lied befreite nicht nur die einzelnen Personen, sie befreite auch die Welt mit einem Wind, der die Herzen der einzelnen Menschen küsste.

Hochzeit in MollWo Geschichten leben. Entdecke jetzt