Vorwort

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Hiermit, mit diesem äußerst seltsamen Buch, möchte ich euch die ganze und unverfälschte Geschichte einer jungen Frau, die sich in einem Mörder verliebt und für ihn einige Regeln bricht, offenbaren. 
Ich erkläre und zeige euch, wie stark Liebe sein , wenn sie es sein muss.
Wie viel Hass ein einziger Mensch aushalten kann, ohne daran kaputt zu gehen und über wie viel Leichen die Liebe geht, nur um weiter bestehen zu können. 

Diese grausame Geschichte ist gerade mal drei Jahre her und noch heute ist sie in manchen Zeitungen Thema Nummer eins. Immer und immer wieder berichten zum Beispiel die 'TIMES' oder die 'TODAY' über, dass was sie vom sogenannten "De La Flour Fall" wissen und spekulieren, wie es je zu SO ETWAS kommen konnte. Wie kann man sich in einem Menschen verlieben, obwohl man doch ganz genau weiß, dass er unendlich viele Leichen auf dem Gewissen hat? 
Ich nehme mich an dieser Stelle ganz einfach die Freiheit einen Ausschnitt aus einem Artikel der 'TIMES' abzudrucken, der geschätzte zwei Jahre alt ist und groß auf der Titelseite stand: 

"In einem Gespräch mit Walter Johnes, einem äußerst talentierten Psychologen, haben wir ihn nach seiner persönlichen Meinung zum >>De La Flour Fall<< gefragt und er hat uns, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen geantwortet: >>Dieses Monster, ich sage bewusst nicht Mensch, da ich nicht davon ausgehe, dass es sich um ein menschliches Wesen handelt, hat Madame de la Flour entführt und ihr meiner Meinung nach ein Mittel verabreicht um sie gefügig zu machen. Es ist höchstwahrscheinlich, dass es sich bei diesem Mittel um eine Art Suchtmittel handelt, dass sofort abhängig macht. Da Madame de la Flour eine sehr gepflegte, gesittete Dame aus dem hohen Adel ist, weiß sie überhaupt nicht, wie sie an so etwas heran kommen soll, also beschließt sie kurzer Hand bei ihm zu bleiben. Unser menschliches Wesen allein, lässt es nämlich reich psychisch gar nicht zu, ein Monster wie Dieses zu mögen und schon gar nicht zu lieben! Es kann unmöglich Liebe sein, was die Beiden verbindet, auch wenn Madame de la Flour noch so sehr darauf plädiert, dass dies die Wahrheit sei. Das der Lügendetektortest, den ich übrigens selbst entworfen und umgesetzt habe, nicht auf ihre fast schon stinkende Lüge aufmerksam geworden ist, lässt sich recht logisch und simpel erklären. Der Detektor wird durch schnellere Herzfrequenz, erhöhter Leistung der Lunge und Ausstrahlung starker Gehirnwellen aktiviert. Madame de la Flour, ist so sehr auf das Monster angewiesen, dass sie von der Wahrheit ihrer eigenen Lüge fast komplett überzeugte ist und deshalb springt der Detektor nicht darauf an. Dieses kranke Spiel, was dieser Psychopat mit ihr gespielt hat, war und ist auch heute noch grausam und abscheulich. Einfach unmenschlich."

Ich zitiere noch mal: "Einfach unmenschlich"
In Wirklichkeit jedoch, hatte Madame de la Flour sehr starke Gefühle für Samuel, den Mörder, der sich liebevoll das "Londoner Phantom" nannte. Obwohl sie zu Anfang so wenig von ihm wusste und ihn nur so selten sah, entwickelte sie eine gewisse Bindung zu ihm. Eine so starke Bindung, das sie mit der Zeit sogar für ihn das Töten lernte. Sie konnte mir, als ich sie vor ungefähr vier Monaten fragte, nicht mal sagen, was sie an ihm liebte. Sie hatte mit zuckenden Schultern gesagt: >>Ob Sie es glauben oder nicht...Ich weiß nicht WAS ich an ihm geliebt habe. Ich weiß nur DASS ich ihn geliebt habe. Der Rest ist mir auch gleichgültig.<<

Erst jetzt, drei Jahre nach der Tragödie, oder wie ihr es auch immer nennen wollt, erblickt die volle und unverfälschte Wahrheit das Licht der Welt. Die Spekulationen werden aufhören und es wird maximal noch ein oder vielleicht zwei Artikel zu diesem Fall gegen, dann wollen die Leute Nichts mehr davon wissen. Denn dann kennen sie ja die Wahrheit. 

Für die Erforschung dieser ganzen, komplexen Geschichte habe ich über zwei Jahre gebraucht, aber auch jetzt bereue ich keine einzige Minuten davon. Denn durch meine genaue Suche, kann ich nun stolz diese Geschichte präsentieren und zwar Detail genau. Ich hatte alle Leute, auch die die nur indirekt etwas damit zutun hatten, ausfindig machen müssen, wobei ich mehr als einmal feststellen musste, dass viele schön längst nicht mehr in London leben, wenn sie überhaupt noch am Leben waren. Ich habe beruflich viele Reisen unternommen, in ganz England und vereinzelt auch nach Paris. Dort und in ein paar kleinen Dörfern leben die letzten Überlebenden dieser Geschichte. Natürlich müsst ihr verstehen, dass sie darauf behaaren, dass ich ihre Standorte nicht Preis gebe und das werde ich nicht. Schließlich haben sie mir vertraut. 
Deshalb danke ich besonders meinem besten Freund und Sponsor Nillson Greed, der meine Reisen und Ausflüge immer finanzierte (ohne das ich ihn je nach Geld gefragt habe) und mich immer wie ein Adliger in seinem Haus leben ließ. Ich hoffe er ruht nun in Frieden und ist im Himmel, denn da gehört er auf jeden Fall hin! Leider ist der vor drei Monaten bei einem seiner geliebten Themsen-Spaziergängen an einem Herzversagen verstorben. 
Ich danke auch den Beteiligten, die mir alle Auskunft über die Geschehnisse der damaligen Zeit gaben und mich mit guten, Mut spendenden Worten unterstützt haben.Durch sie ist es mir nun, in tiefster Nacht möglich, die komplette Geschichte nachzuvollziehen und zu verstehen. 
Zu den Beteiligten gehören die werten Eltern der Madame de la Flour, die mir viel über ihre Tochter erzählen konnten, obwohl sie sie seit zweiundzwanzig Jahren nicht mehr gesehen hatten.
Madame Maggie Carson, die damals die Bedienstete im Haus Blackwell war und mir auch jede Menge sagen konnte.
Mister Alfred Broun, dem leitenden Komissar im >>De La Flour Fall<<, der mir (Gott sei dank) alle eine Aufzeichnungen aushändigte und die Dinge so schilderte, wie er es erlebt hatte. 
Mister Raoul O'Dell, der nur sehr weit entfernt etwas mit dem Ganzen zutun hat, aber dennoch eine wichtige Aussage machen konnte.
Madame Hannah Zoey, die, wie ihr bald lesen werdet, eine unverzichtbare Rolle in der ganzen Geschichte spielt.
Die wichtigste Zeugin war jedoch Madame Ameliè De La Flour höchstpersönlich, die nicht nur ihre Aussage zu diesem Buch beisteuerte, sondern mir auch noch ihr Tagebuch lieh. 

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