Heute war es soweit. Heute war der erste Schultag nach den Sommerferien, was hieß, dass das neue Schuljahr wieder losging. Für mich leider anders als gewohnt. Eigentlich hätte ich jetzt schon beim Flughafen, auf dem Weg zum Schüleraustausch nach Frankreich, sein können, aber ich war jetzt immer noch Zuhause und packte die letzten Kleinigkeiten für das Internat ein. Dabei hatte ich mich schon so darauf gefreut mit meinen besten Freundinnen Cassandra und Eleanor Frankreich unsicher zu machen.
Meine Eltern waren da aber anderer Meinung. Als ich am letzten Schultag vor den Sommerferien nach Hause gekommen war, hatten sie mir davon berichtet, dass ich nicht am Austausch teilnehmen würde und nach den Ferien ein Internat besuchen sollte, worauf ich überhaupt keine Lust hatte! Ich würde meine Freunde in Zukunft ziemlich selten sehen können und Privatsphäre hätte ich wahrscheinlich auch nicht so viel.
Der Grund, weshalb ich auf ein Internat gehen sollte war, dass meine Eltern die Meinung hatten, ich könne dort meine Noten verbessern. Dabei waren meine Noten nicht schlecht. Ich schrieb eigentlich nur Zweien und Dreien, selten Vieren und Einsen. Meine Zwillingsschwester Lucy, die mir außerdem überhaupt nicht ähnlich sah, schrieb allerdings nur Einsen und schämte sich, wenn sie mit einer Zwei nach Hause kam. Sie verbrachte ihre Freizeit nur mit Lernen, eigentlich machte sie fast nichts Anderes. Sie hatte sogar schon zwei Klassen übersprungen, weshalb sie vor den Sommerferien ihren Abschluss gemacht hatte, ich hingegen konnte jetzt noch zwei Jahre lang zur Schule gehen. Meine Eltern dachten also, dass ich genauso gut wie Lucy sein sollte und ich solch eine Leistung in einem Internat eher Zustande bringen konnte.
Mittlerweile konnte ich mich immer noch nicht mit dem Gedanken, die nächsten zwei Jahre auf ein Internat zu gehen, anfreunden, aber ganz so schlimm, wie am Anfang fand ich es jetzt nicht mehr.
Ich packte also noch ein paar Kleinigkeiten, wie Kaugummi, Haargummis und Deo in meine Handtasche und sah mich noch einmal in meinem großen Zimmer um, um festzustellen, ob ich noch etwas vergessen hatte, was aber nicht der Fall war.
Ich verschloss meine Tasche, nahm mein Gepäck und verließ mein Zimmer. An der Zimmertür sah ich noch einmal nach Hinten. „Ich werde dich vermissen Zimmer", sagte ich, bis mein Blick an meinem großen weißen Bett mit Himmel und Blumenbettwäsche hängen blieb, „Und dich Bett werde ich am Meisten vermissen. Du warst immer für mich da, wenn es mir schlecht ging. Eigentlich warst du auch immer da, wenn ich Hausaufgaben machen wollte, aber nicht konnte, weil du so bequem warst. Ich werde die schöne Zeit mit dir wirklich vermissen. Die Betten im Internat kommen bestimmt nicht einmal ansatzweise an dich heran, also werde nicht eifersüchtig,wenn ich weg bin" Ich zwinkerte noch einmal zu meinem Bett, was ziemlich merkwürdig aussehen mochte. Schließlich redete und ehrte nicht jeder Mensch sein Bett, aber ich war da anders.
Ich nahm mein Gepäck wieder in die Hand und verließ mein Zimmer jetzt wirklich, ohne noch einmal zu meinem Bett zuschauen
Mein Bett würde mir dies nicht verzeihen. Eigentlich kam ich nämlich immer wieder zu ihm zurück.Ich ging den langen Korridor entlang, bis ich an der Treppe angelangt war. Marlee, unser Hausmädchen, stand schon an dort und wartete auf mich.
„Soll ich ihnen helfen Mrs Aria?" ,fragte sie mich mit einem freundlichen Lächeln.
„Danke, dass wäre nett" ,antwortete ich und überreichte ihr eine große Tragetasche, die mir schon die ganze Zeit im Weg gewesen war.
„Mehr nicht? Nur diese Tasche?"
Ich nickte und ging langsam mit ihr die Treppe hinunter.
Meine Eltern waren reich, ziemlich reich, weshalb meine Zwillingsschwester und ich in einer großen Villa wohnten und uns ein Hausmädchen bediente und hier putzte.
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Creatures of the night
FantasyDie 16 Jährige Aria Williams ist hübsch, klug und zudem auch reich. Ihr Leben ändert sich aber komplett, als sie das 'House of New York' , ein normales Internat in der New Yorker Innenstadt, besucht. Dort passieren seltsame Dinge und bei dem alljähr...