Kapitel 2

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Ich schaute aus dem Autofenster und konnte von weitem bereits ein großes Gebäude erkennen, welches sich mir mit jeder Sekunde näherte, umso schneller wir fuhren. Ich hatte im Internet bereits viel über das Internat recherchiert und wusste bereits, wie es aussah. Es lag nicht in der New Yorker Innenstadt, sondern etwas weiter abgelegen, sodass man die Innenstadt zu Fuß erreichen konnte,was ich ziemlich praktisch fand.

Ich war so in Gedanken vertieft und bemerkte gar nicht,dass Marlee auf einen großen Parkplatz gefahren war, auf welchem bereits viele Autos standen. Außerdem wimmelte es nur so von Menschen und Jugendlichen, die mit Koffern und Gepäcktaschen über den Parkplatz schlenderten, sodass man fast gar nicht mehr mit dem Auto hindurch fahren konnte.

„Wir bekommen bestimmt erst in einer Stunde einen Parkplatz. So voll, wie es hier ist", murmelte ich ein wenig genervt, da ich keine Lust hatte, den ganzen Parkplatz nach einer freien Parkstelle abzusuchen, um dann zu spät zur Begrüßungsrede zu kommen.

„Das 'House of New York' ist ein sehr beliebtes Internat, für welches man nicht so viel Geld zahlen muss wie für andere Internate, was ziemlich viele Kunden anlockt. Allerdings ist dieses Internat auch viel hochwertiger und qualitativer als andere Internate, auf die nur reiche Leute gehen. Außerdem wird der erste Schultag nach den Sommerferien hier groß gefeiert, sogar ein Fernsehsender kommt jedes Jahr, um die Eröffnung festzuhalten. So wurde es jedes Jahr gemacht und dieses Jahr sollen sogar ganz besonders viele neue Schüler kommen. Ich freue mich schon total darauf, dann kann ich mir das Internat ja auch ein wenig angucken",erklärte Lucy mir gerade. Wir hatten immer noch keinen Parkplatz gefunden und irgendwie fand ich es gut in der restlichen Zeit der'Autofahrt'mit Lucy zu sprechen, auch wenn mich ihr besserwisseres Gelaber sonst immer aufregte.

„Ich wusste ja, dass es hier ein Fest geben wird und dass die Eltern und andere Verwandte dabei sein werden, aber ich dachte es wäre nur eine kleine Veranstaltung, keine große", sagte ich zu Lucy und sah erneut aus dem Autofenster. Ich hatte das Gefühl, dass es jetzt sogar noch viel voller war, als vor ein paar Minuten. Marlee, die sonst immer viel und offen mit uns redete, war jetzt still, da sie nach einem Parkplatz Ausschau hielt, den wir wahrscheinlich nie finden würden.

„Ja, du hast Recht. Eltern und Verwandte aller Internatsschüler, nicht nur der neu eingeschulten, sondern aller Internatsschüler", wiederholte Lucy und betonte das'aller' besonders stark. „Werden kommen. Es sind dann ziemlich viele Leute im Internat. Zum Glück ist dieses ziemlich groß und hat viel Bewegungsfreiraum und Räume, in denen sich die Leute verteilen können. Zuerst kommt die Begrüßungsrede, in welcher der Internatsleiter und andere wichtige Leute alle Menschen begrüßt und ein wenig Allgemeines zum Internat erzählt. Außerdem stellen sich die Lehrkräfte und Angestellten vor. Dann gibt es ein großes Buffet mit Kuchen, Kaffe und vielen anderen Sachen. In der Zwischenzeit können sich die Schüler mit anderen Schülern unterhalten, die Eltern mit anderen Eltern. Außerdem gibt es auch Rundgänge durch das Internat und viele Stationen mit Projekten und Verkäufen, welche die anderen Schüler erstellt haben. Die ganze Veranstaltung dauert ungefähr 6 Stunden"

Ich hatte mir gerade eine Wasserflasche aus meiner Tasche geholt, um daraus zu trinken. Ich nahm einen Schluck und verschluckte mich fast, als Lucy erwähnte, die Veranstaltung dauere 6 Stunden.

„Lucy, es ist gerade mal 9:45. Die Begrüßung beginnt um 10. Ich habe jetzt schon keine Lust mehr, außerdem haben wir keinen Parkplatz und du sagst mir jetzt ernsthaft, dass ich erst um 16 Uhr meine Ruhe habe?" Ich wusste, dass ich ziemlich egoistisch klang, aber ich dachte, dieses angebliche Fest dauerte höchstens zwei Stunden.

Ich hatte schon jetzt keine Lust auf das Internat und wäre viel lieber im Flugzeug auf dem Weg nach Frankreich. Was machten Cassandra und Eleanor wohl gerade?

Creatures of the nightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt